halloherne.de

lokal, aktuell, online.
Der Prototypen des wasserstoffgespeisten Brennstoffzellenfahrzeuges der Firma FAUN.

Entsorgung stellt Prototyp eines Wasserstofffahrzeuges vor

Weiterer Schritt zum emissionsfreien Fuhrpark

Die Verantwortlichen von Entsorgung Herne gehen den nächsten Schritt in Sachen emissionsfreier Fuhrpark (halloherne berichtete). Im Jahr 2022 sollen 13 wasserstoffgespeiste Brennstoffzellenfahrzeuge ausgeliefert werden. Beim Pressegespräch am Dienstag (14.12.2021) stellten unter anderem Horst Tschöke, Vorstand von Entsorgung Herne, Falko Tietz von Entsorgung Herne, Lutz Tesmer von der Firma FAUN und Tobias Rohlmann, zuständig für das Fuhrparkmanagement von Entsorgung Herne, einen Prototyp dieses Fahrzeuges der Firma FAUN vor.

Anzeige: Spielwahnsinn 2024

„Dieser Tag ist ein Tag, der uns einen großen Schritt zum emissionsfreien Fuhrpark weiterbringt", so Horst Tschöke, Vorstand von Entsorgung Herne. „2022 sollen die Fahrzeuge dann in den Betrieb gehen."

Auch Lutz Tesmer von der Firma FAUN zeigt sich erfreut vom neuen Prototypen: „Es ist ein konsequenter Schritt in der Weiterentwicklung und hat ein großes wirtschaftliches Potenzial. Wir nutzen Wasserstoff als Energieträger, was eine Entlastung für die Umwelt ist. Das neue Fahrzeug liefert stündlich 33 kWh Energie."

Wasserstofffahrzeuge nahezu lautlos

Ebenso ist an dem neuen Fahrzeug besonders, dass es nahezu lautlos ist. „Man hört nur das Summen der Brennstoffzelle und die Geräusche der Reifen", so Lutz Tesmer.

Viele Mitarbeiter waren am Prozess Beteiligt.

Die neuen Fahrzeuge werden neben Wasserstoff auch über eine Batterie verfügen. „Die Batterie wird über den Strom aufgeladen und die Brennstoffzellen liefern die Energie zur Wiederaufladung", so Tesmer weiter. Dazu seien die Verantwortlichen nun in Gesprächen mit den Stadtwerken Herne, damit genug Strom zur Verfügung gestellt wird, da weitere Ladepunkte für den Strom entstehen müssen.

Nur einmal die Woche nachtanken

Die Betankung der wasserstoffgespeisten Brennstoffzellenfahrzeuge erfolgt an einer Wasserstofftankstelle auf dem ehemaligen Zechengelände Ewald. Jedoch plant die Abfallentsorgungs-Gesellschaft Ruhrgebiet (AGR) eine neue Hochleistungs-Wasserstofftankstelle. Sie soll Ende 2023 in Betrieb gehen.

Die Tankzeit sei vergleichbar mit einer Dieseltankzeit und betrage in etwa acht Minuten. Das neue Fahrzeug habe eine Reichweite von circa 300 Kilometern. Wasserstoff müsse nur einmal in der Woche aufgetankt werden. Dafür müsse jedoch die Batterie regelmäßig an die Aufladestation.

Um den Einsatz der wasserstoffbetriebenen Sammelfahrzeuge voranzutreiben, habe man auf eine Einkaufskooperation gesetzt. „Wir kooperieren mit den Städten Duisburg, Bochum, Paderborn oder auch Recklinghausen", berichtete Tobias Rohlmann, zuständig für das Fuhrparkmanagement bei Entsorgung Herne.

Mitarbeiter waren zunächst skeptisch, dann begeistert

Zunächst seinen die Mitarbeiter skeptisch gewesen, was die neuen Fahrzeuge angeht. „Wir haben uns Mühe gegeben, bestehende Ängste auszuräumen und mit den Mitarbeitern Probefahrten gemacht. Die Fahrzeuge lassen sich normal fahren. Eine Erleichterung ist es jedoch, dass wenn man den Fuß vom Gas nimmt, das Fahrzeug automatisch bremst", so Tobias Rohlmann.

Falko Tietz von Entsorgung Herne ergänzte gegenüber halloherne: „Nun fragen die Kollegen schon, wann sie endlich mit den neuen Fahrzeugen in den Einsatz gehen können." Weiter führte er aus: „Die neuen Fahrzeuge werden auch anders als der Prototyp nicht die runde Form haben, sondern die bekannte Kastenform."

Anzeige: Glasfaser in Crange

Die Fahrzeuge werden künftig für die Restmüll-, Papier-, Sperrmüll- und teilweise auch für die Gewerbemüllentsorgung zuständig sein. Im nächsten Jahr seien dann 93 Prozent der Fahrzeuge im Abfallsammelbereich emissionsfrei - sprich abgasfrei. Bei einer jährlichen Fahrleistung von durchschnittlich 18.000 km lassen sich so 450 Tonnen CO2 ab 2022 jährlich einsparen. Dieses entspricht der Summe von 242 Mittelklassewagen bei einer jährlichen Fahrleistung von 15.000 km pro Fahrzeug.

| Autor: Julia Blesgen