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Der Tempelnachbau.

LWL-Museum sucht neue Bestimmung für Ausstellungsstück

Tempel abzugeben

Fünf mal acht mal zwei Meter - das sind die Maße des Tempel-Nachbaus, für den das LWL-Museum für Archäologie in Herne ein neues Zuhause sucht. Er war einer der Höhepunkte in der erfolgreichen Ausstellung Schätze der Archäologie Vietnams (halloherne berichtete). Die Abbauarbeiten sind in vollem Gange. Interessierte können sich direkt beim Museum des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe (LWL) melden. Ob für den privaten Gebrauch, als Blickfang in der Eingangshalle eines Unternehmens oder als Ausstellungsstück im Museum - viele Bestimmungen sind für die Fassade des vietnamesischen Tempels denkbar. Nur eines braucht der neue Eigentümer auf jeden Fall: viel Platz. Den haben die Museen in Chemnitz und Mannheim, wo die Schätze der Archäologie Vietnams als nächstes Station machen werden, nicht, weshalb der Nachbau aus Stahlgerüst und Leichtholzplatten Alleinstellungsmerkmal der Herner Ausstellung bleibt. In Herne muss der Tempel Platz für die archäologische Landesausstellung Revolution Jungsteinzeit machen, die ab dem 24. Mai zu sehen sein wird.

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Dr. Josef Mühlenbrock.(Archiv)

"Der Tempel aus der Cham-Kultur war Dreh- und Angelpunkt der gesamten Ausstellungsgestaltung und hat bei Besuchern wie Mitarbeitern für Staunen gesorgt", erklärt Museumsleiter Dr. Josef Mühlenbrock. "Es steckt viel Handarbeit darin, deshalb würden wir uns freuen, wenn er in gute Hände gelangt." Das Original des 1:1 großen Modells steht auf einem Hügel in der Küstenebene von Phan Rang im Süden Vietnams. Er gehört zu einem Tempel-Komplex. Dessen Haupttempel ist noch heute zentraler Ort des alljährlichen vietnamesischen Neujahrsfestes und wird als Heiligtum weiter genutzt.

Die Vietnam-Ausstellung im Archäologie Museum.(Archiv)

Das Tempelmodell wurde entsprechend der tatsächlichen Maße des Originalbaus entworfen und als Kulissenbau umgesetzt. Elf hintereinander gestaffelte Schichten vermitteln einen plastischen Eindruck der mit Verzierungen versehenen Ziegelarchitektur. Die aufwendige Ausführung wurde einer Fachfirma für Kulissen- und Filmsetbau aus München anvertraut und gemäß Brandschutzgutachten in der Feuerschutzklasse B1 ausgeführt.

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"Bei der Umsetzung ging es weniger um eine detailgetreue Rekonstruktion als um die künstlerische Wiedergabe der wichtigsten Stilelemente und bestimmenden Architekturkomponenten der Cham-Kultur", erklärt Mühlenbrock. Anhand von Fotos wurde die Oberfläche des Tempels als naturalistische Malerei mit Strukturanstrich ausgeführt, wobei schlechte Restaurierungsdetails des Originals ausgespart wurden. Die verschiedenen Schichten des Tempelmodells wurden mittels eines verkleideten Stahlrahmens aus Quadratrohr verschraubt und an der Rückwand einer Ausstellungswand befestigt. Aus Sicherheitsgründen empfiehlt sich, den Tempel bei Wiederaufbau erneut an einer Rückwand zu fixieren. Material und Anstrich sind nicht für einen Einsatz im Außenbereich vorgesehen.

| Quelle: LWL-Pressestelle
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