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v.l. Bettina Weise, Birgit Baier und Daniel Buchholz vom Gemeinderat St. Marien

Stern der Hoffnung

Das AIDS-Hilfeprojekt Stern der Hoffnung und die Katholische Kirchengemeinde St. Marien verbindet eine jahrzehntelange Partnerschaft. Ausgehend von Sao Paulo (Brasilien) hilft der Stern der Hoffnung nun auch in Benin (Westafrika). Die Begründer des AIDS-Hilfeprojektes, Lisette und Peter Eicher, berichten von ihren ersten Erfahrungen mit der afrikanischen Kultur. Der Theologieprofessor Peter Eicher gibt Samstag, 26. September, 18 Uhr, im Gemeindesaal an der Herzogstraße Eindrücke aus erster Hand weiter. Am Sonntag, den 27.September, 10.45 Uhr, wird Lisette Eicher in der St. Marien-Kirche noch einmal hautnah von der AIDS-Hilfe in Benin berichten.

Die Eichers haben festgestellt, die europäischen Einflüsse haben nicht bedingungslos gut getan, sondern auch vieles in den afrikanischen Kulturen zerrüttet. Zu Beginn der 1990er Jahre nahm die Katholische St. Marien-Gemeinde in Eickel Kontakt zum Ehepaar Lisette und Peter Eicher auf, die das AIDS-Hilfeprojekt in Sao Paulo (Brasilien) ins Leben riefen. Hieraus hat sich eine andauernde Partnerschaft entwickelt. Nachdem sich der Stern der Hoffnung in Brasilien etabliert hat und sich nunmehr dank eines eigenen Mineralwasserwerkes weitestgehend selbst trägt, entschieden sich die Eichers im Jahr 2013 – mittlerweile über 70 Jahre alt – den Schritt nach Afrika zu wagen und den Stern der Hoffnung nach Benin zu bringen.

In Benin haben sich Lisette und Peter Eicher in der Zwischenzeit mit den afrikanischen Kulturen vertraut gemacht und wissen einiges aus ihrem reichen Erfahrungsschatz zu berichten - unter dem Motto O Afrika - zusammen leben. Alle Interessierten sind eingeladen, den „Lebensbericht“ aus Benin zu hören.

„Wir haben bereits vorab erfahren können, dass die Eindrücke aus Benin überwältigend sein müssen. Peter Eicher wird berichten, dass die europäischen Einflüsse vieles in den afrikanischen Kulturen zerstört haben. Die Thematik berührt in gewisser Weise damit auch Punkte, die wir womöglich im Rahmen der aktuellen Flüchtlingswelle sehr deutlich zu spüren bekommen. Nicht nur wegen der notwendigen AIDS-Hilfe, sondern auch wegen der aktuellen Verknüpfung zu unserer Lage vor Ort, geht das Thema daher grundsätzlich jeden was an“, sagt der Vorsitzende des Gemeinderates St. Marien, Daniel Buchholz. Mit seinem Vortrag will Peter Eicher Ohren und Augen für die afrikanischen Kulturen öffnen. Nach vielen Jahren der Hilfe sei man nun auf einem guten Weg, voneinander zu lernen und zusammen zu leben.

„Wenn Lisette Eicher spricht, ist das sehr anrührend. Die Begegnung mit kranken Menschen und die große menschliche Wärme, mit der Lisette Eicher sich um diese Menschen kümmert, werden beinahe greifbar. Das kann einem schon mal schnell die Tränen in die Augen treiben. Nicht nur weil die Erzählungen auch immer eine traurige Seite mitbringen, sondern weil da auch viel Wärme und Hoffnung drin steckt.“, sagt Bettina Weise, die für den Gemeinderat den hauptsächlichen Kontakt zum Stern der Hoffnung pflegt.

Natürlich will die Gemeinde den Eichers auch dieses Mal eine hilfreiche Spende mit auf den Weg nach Afrika geben. Wie viele der kirchlichen Projekte hat auch dieses in den letzten Jahren unter der sinkenden Zahl an Katholiken und Kirchenbesuchern gelitten. „Einen Großteil der Spenden haben wir früher durch die Kollekten während der Seelenämter generiert. Den meisten Beerdigungen geht aber heute nur noch eine kleine Trauerfeier voraus, sodass diese Spenden nach und nach einbrechen.“, sagt Birgit Baier vom Gemeinderat St. Marien. Daher müsse man nun nach neuen Wegen suchen, das Projekt dauerhaft zu unterstützen. Ein Arzt koste in Brasilien im Monat rund 300 Euro. Diese Kosten übernehmen zu können, sei ein lohnenswertes Ziel, so Baier weiter.

Mittwoch, 23. September 2015