halloherne.de lokal, aktuell, online.
Superintendentin Claudia Reifenberg informierte bei der Kreissynode über den Ev. Kirchenkreis und hatte einige interessante Punkte im Gepäck.

Ev. Kirchenkreis über die Ergebnisse der Kreissynode

Klimaschutz, Finanzen und Strategie

Am Samstag (17.5.2025) hat die Synode des Kirchenkreises Herne im Seminarraum des Evangelischen Krankenhauses Herne getagt. Von 60 stimmberechtigten Mitgliedern waren 49 anwesend, womit Beschlussfähigkeit festgestellt werden konnte.

Die Tagung startete mit einem Gottesdienst in der Krankenhauskapelle, in dem Superintendentin Claudia Reifenberger die neue Verwaltungsleiterin Carrie Bettenhausen begrüßte und in ihr Amt einführte. Anschließend ging es im Seminarraum im Nebengebäude weiter mit Grußworten.

Die Herner Bürgermeisterin Sabine von der Beck überbrachte die Grüße von Oberbürgermeister Dr. Frank Dudda. Die betonte die gesamtgesellschaftliche Bedeutung der Kirche für das Gemeinwohl. Insofern begrüßte sie den eingeschlagenen Weg, in einem Strategieprozess die Weichen für die Zukunft zu stellen.

Strukturen schaffen

Landeskirchenrat Henning Juhl überbrachte Grüße der Kirchenleitung der Evangelischen Kirche von Westfalen deren Schwerpunktthemen sich mit denen des Kirchenkreises Herne deckten. Es gehe darum, Strukturen zu schaffen, „damit wir mit weniger Mitteln unseren kirchlichen Auftrag erfüllen können.“

Dechant Ludger Plümpe zitierte in seinem Grußwort die ersten Worte von Papst Leo XIV: „Der Friede des Herrn sei mit euch allen“. Dieser Satz mache über alle Strukturprobleme hinweg Hoffnung. In diesem Sinne wünschte er den Synodalen „mutige Herzen“.

Sachstand Klimaschutzkonzept

Mit Dr. Vera Köpsel beginnt im Kirchenkreis Herne am 1. Juni 2025 eine Umweltmanagerin, die viel Erfahrung mitbringt. Sie wird ein Klimaschutzkonzept für den Kirchenkreis erstellen. Bereits seit zwei Jahren stellt der Kirchenkreis Herne vier Prozent der ihm zugewiesenen Kirchensteuern für den Klimaschutz zurück. Die Einrichtung eines Klimamanagements hatte die Kreissynode bereits zuvor be-schlossen. Hintergrund ist der Beschluss der Evangelischen Kirche von Westfalen von 2021, bis 2040 in allen Bereichen klimaneutral zu sein.

Nachtragshaushalt

Der Nachtragshaushalt wurde erstellt, weil die Evangelische Kirche von Westfalen dem Kirchenkreis Herne zusätzliche 764.330 Euro an Kirchensteuermitteln zugewiesen hat. Es handelt sich dabei um aufgelöste Rücklagen für die Pfarrbesoldung, die die EKvW zu großzügig angespart hatte. Es ist eine einmalige Zuwendung, die nichts an der Finanzentwicklung in den kommenden Jahren ändert.

Von diesen 764.330 Euro müssen vier Prozent (30.580 Euro) der Klimapauschale zugeführt werden. Die weitere Verwendung betreffend hat die Synode auf Vorschlag des Kreissynodalvorstandes beschlossen, die 733.750 Euro folgendermaßen aufzuteilen.

Ein Teil des Geldes (um 283.770 Euro) wird verwendet, um die Rücklagenentnahme – beschlossen in der Kreissynode am 30.11.2024 – zum Zweck eines gedeckten Haushaltes wieder auszugleichen. Der größte Teil der einmaligen Zuweisung (knapp 425.000 Euro) fließt in die Einrichtung eines Innovationsfonds „Salz und Licht“. Projekte für eine Kirche von morgen, die von Kirchengemeinden beschrieben werden und erkennen lassen, dass sie in die Zukunft gerichtet sind, sollen mit bis zu 50.000 Euro gefördert werden. Der Rest wird eingesetzt für den Relaunch der Kirchenkreis-Homepage und für Steuernachzahlungen (25.000 Euro).

Strategieprozess

Ein inhaltlicher Schwerpunkt war die Information über den Strategieprozess zur Prüfung der finanziellen Lage und von Strukturanpassungen im gesamten Kirchenkreis. Weil die Kirchensteuerzuweisungen und die Höhe der Ausgaben infolge des Mitgliederrückgangs immer weiter auseinandergehen, steuert der Kirchenkreis Herne auf ein strukturelles Defizit zu. Deshalb ist es jetzt erforderlich, grundsätzlich über Prioritäten und Sparpotenziale zu beraten.

„Wofür steht die Evangelische Kirche in Castrop-Rauxel, Herne und Wanne-Eickel? Warum ist sie für die Menschen, die hier leben, wichtig? Woran soll sie erkennbar sein? Was muss sie grundlegend verändern oder auch weglassen, wenn sie eine Zukunft haben soll? Wie kann das erreicht werden mit den zur Verfügung stehenden Finanzen?“ Mit Fragen wie diesen beschäftigt sich derzeit eine Arbeitsgruppe, die gemeinsam mit dem Beratungsunternehmen „2denare“ die Ist-Situation analysiert, um Handlungsspielräume zur Veränderung der finanziellen Lage des Kirchenkreises zu ermitteln. Diesen Strategieprozess hatte die Synode im vergangenen November be- schlossen. Ziel ist, dass die Synode bereits mit der Aufstellung des nächsten Haushaltsplanes konkrete Maßnahmen zur Konsolidierung beschließen kann.

Montag, 26. Mai 2025 | Quelle: Ev. Kirchenkreis