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Ingo Schulz nahm am Cross-Continental-Swim teil.

Ingo Schulz vom Tri Team erfüllt sich Wunsch

Schwimmen von Kontinent zu Kontinent

Wer Ingo Schulz vom Tri Team Ruhrpott kennt, weiß, dass er sich auch für außergewöhnliche Herausforderungen begeistern kann. So stand bis zuletzt ein sogenannter Cross-Continental-Swim ganz oben auf seiner persönlichen Bucket List.

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Am Samstag (30.8.2025) konnte er auch diesen Punkt seiner Liste abhaken. Für die rund 1.400 Teilnehmenden ging es per Fähre von der asiatischen Seite, also von Çanakkale, zum Start nach Eceabat auf der europäischen Seite. Nach dem Startsignal rannten alle ins Wasser – und es begann das typische Freiwasser-Gewusel, wie man es auch vom Triathlon kennt.

Die Wassertemperatur lag mit 23 Grad für die Jahreszeit relativ niedrig – aus Ingo Schulz Sicht hätte es sogar noch etwas kühler sein dürfen. Die erwarteten Strömungen fielen schwächer aus als angenommen. Je weniger Unterstützung durch Strömung oder Wellen gegeben ist, desto mehr muss aktiv geschwommen werden.

Windstille sorgte für ideale Bedingungen

Dank Windstille herrschten nahezu ideale Bedingungen – kaum Wellen, dafür gute Sicht zur Orientierung. Beim Race Briefing sowie bei der Fährfahrt am Vortag wurden markante Orientierungspunkte an Land erklärt. Am Tag des Rennens war die Sonne jedoch so tiefstehend, dass diese Punkte schwer zu erkennen waren. Doch mit guter Vorbereitung, einer getönten Schwimmbrille und ausreichend Erfahrung klappte die Orientierung dennoch gut. Nur gegen Ende musste Ingo noch einmal stark aufpassen, um nicht am Ziel vorbei zu schwimmen – er hatte versucht, auf direktem Weg ins Ziel zu schwimmen, anstatt sich über einen kleinen Bogen mit der Strömung tragen zu lassen.

Nach dem anfänglichen Gerangel im Wasser fand Ingo schnell seinen Rhythmus und konnte ungestört in Richtung Asien schwimmen. Das Teilnehmerfeld zog sich schnell auseinander, sodass er zeitweise das Gefühl hatte, alleine unterwegs zu sein – oder vom Kurs abgekommen zu sein. Nach mindestens fünf Kilometern (die offiziellen 4,5 km entsprechen nur der Luftlinie – tatsächlich muss ein Bogen geschwommen werden) und 1:42 Stunden erreichte Ingo schließlich das Ziel.

Das Schwimmen war sehr kurzweilig – so ist es oft in unbekannten Gewässern, in denen man ständig mit der Orientierung beschäftigt ist. Ganz anders als im heimischen Herner Meer, wo Ingo mittlerweile wohl auch nachts mit verbundenen Augen navigieren könnte.

Wie erwartet kam er im hinteren Drittel des Teilnehmerfeldes ins Ziel – ließ jedoch immerhin knapp 400 Schwimmer hinter sich – mit einem der breitesten Grinser überhaupt.

Ein herzliches Dankeschön für die treue Trainingsunterstützung geht von Ingo Schulz an Jennifer Schlosser, Tim Wilking sowie seinen Verein, das Tri Team Ruhrpott Herne.

Das ist Cross-Continental-Swim

Cross-Continental-Swim handelt es sich um das Schwimmen von einem Kontinent zum anderen – Start und Ziel befinden sich also auf verschiedenen Kontinenten. Weltweit gibt es lediglich zwei offiziell organisierte Veranstaltungen dieser Art.

Eine davon ist das „Hellespont and Dardanelles Swim“ im Westen der Türkei – gleichzeitig die älteste Schwimmveranstaltung der Welt. Genau dieses Event sollte es für Ingo Schulz sein. Die Strecke: über fünf Kilometer Freiwasser von Eceabat (Europa) nach Çanakkale (Asien).

Ingo nimmt heute eigentlich an keinen Wettkämpfen mehr teil – und auch diesen Cross-Continental-Swim sah er nicht als klassischen Wettkampf. Umso schöner war es, einmal wieder etwas Außergewöhnliches erlebt zu haben – und einen weiteren Punkt von der Bucket List streichen zu können.

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Die international anerkannte Kontinentalgrenze zwischen Europa und Asien verläuft in der Westtürkei mitten durch die Wasserstraße, die das Schwarze Meer mit dem Mittelmeer verbindet – durch den Bosporus, das Marmarameer und im Westen, kurz vor der Ägäis, durch den Hellespont (historisch) bzw. die Dardanellen (heutiger Name).

Montag, 1. September 2025 | Quelle: Tri Team Ruhrpott Herne e.V.