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Im Bild (v-l): Andreas Merkendorf, Fachbereichsleiter Schule und Weiterbildung und Dr. Katrin Linthorst, Fachbereichsleiterin Gesundheitsmanagement.

Eingeschränkte Betreuung bis zu Osterferien

Schulen und Kitas ab Montag zu

Zu den vier mit Covid-19 infizierten Personen aus Herne, sind auch am Freitag (13.03.2020), keine weiteren hinzugekommen. Bei den 23 Personen, von denen am Donnerstag alleine im städtischen Diagnosezentrum Abstriche aus Mund- und Rachenraum genommen worden sind, waren die Ergebnisse negativ. Eine etwa gleiche Personenanzahl wurde am Freitag überprüft. Die Ergebnisse aus dem Hygieneinstitut in Gelsenkirchen werden für Montag erwartet.

Ab Montag werden dann die Herner Schulen - von der Grundschule, bis zu den weiterführenden Schule, geschlossen. An allen Schulen findet daher vom kommenden Montag (16.03.2020) an bis zum 19.04.2020 – wie vom Land NRW beschlossen - kein Unterricht statt. Die Schulen gewährleisten bis zu den Osterferien dennoch ein eingeschränktes Betreuungsangebot zu den herkömmlichen Unterrichtszeiten – jedenfalls für Eltern von Kindern der Klassen 1 bis 6, die in unverzichtbaren Funktionsbereichen, insbesondere im Gesundheitswesen, bei Polizei und Feuerwehr, arbeiten. Ausnahmen lässt der Erlass der Landesregierung zu.

Auch die Kindertagesstätten in Herne sind von dem Beschluss des Landes betroffen und werden bis einschließlich der Osterferien geschlossen. Dies betrifft sowohl die städtischen, als auch die kirchlichen und freien Träger. Ein eingeschränktes Betreuungsangebot für Kinder von Eltern, die in unverzichtbaren Funktionsbereichen, insbesondere im Gesundheitswesen, arbeiten wird aufgebaut. Auch hier wird, wie bei den Schulen die Umsetzung der jeweiligen Landeserlasse durch die Stadtverwaltung erarbeitet. Damit die Eltern Gelegenheit haben, sich auf diese Situation einzustellen, können sie bis einschließlich Dienstag, 17. 03.2020, aus eigener Entscheidung ihre Kinder – falls nicht anders möglich – in die Kindertagesstätten schicken. Die Stadt Herne appelliert dennoch an die Eltern, eine häusliche Betreuung für die Kinder zu organisieren. Ministerpräsident Armin Laschet (CDU) hatte in diesem Zusammenhang am Nachmittag auf die besondere Verantwortung der Eltern hingewiesen.

Im Bild (v-l): Stadtrat Dr. Frank Burbulla, Oberbürgermeister Dr. Frank Dudda und Stadtrat Johannes Chudziak.

Städtische Veranstaltungen abgesagt

Der Krisenstab der Stadt Herne hat heute bei seiner dritten Sitzung entschieden, alle nicht notwendigen städtischen Veranstaltungen bis zum 1.05.2020 abzusagen. Für nicht-städtische Veranstaltungen empfiehlt die Stadt Herne den Veranstaltern eine Absage. So sind etwa alle Veranstaltungen zum Tanz in den Mai oder die Maikundgebung der Gewerkschaften abgesagt. Nicht betroffen sind die Sitzungen der politischen Gremien und die Angebote des Öffentlichen Personennahverkehrs (ÖPNV), sowie Maßnahmen, die zur Aufrechterhaltung der Versorgung erforderlich sind. Entsorgung Herne etwa wird weiterhin den Müll zu den üblichen Leerungszeiten abfahren.

In Bussen des öffentlichen Personennahverkehrs (ÖPNV), also der HCR und der Bogestra, ist nur noch ein Einstieg an den hinteren Türen möglich (halloherne berichtete). Ein Fahrkartenkauf beim Fahrer ist nicht mehr möglich. Hierdurch ist die Ticketpflicht allerdings nicht aufgehoben. Daher bittet die HCR ihre Fahrgäste, sich vor der Fahrt einen Fahrschein zu besorgen. Neben dem Kauf von elektronischen Tickets über die App „HandyTicket Deutschland" oder die App „Mutti" der Bogestra, kann dies über die HCR-KundenCenter und Vorverkaufsstellen sowie über Ticketautomaten geschehen.

Außerdem empfiehlt die Stadtverwaltung, Besuche in Krankenhäusern und Pflegeeinrichtungen auf das Nötigste zu reduzieren. Träger von solchen Einrichtungen haben zum Teil bereits spezielle Besuchsregelungen getroffen. Sowohl das EvK als auch die Elisabeth-Gruppe haben vor Tagen bereits Einschränkungen für Besucher in Kraft gesetzt. Hierzu hat die Stadtverwaltung am Freitag mit den Trägern der betroffenen Einrichtungen gesprochen.

Hinweise zum Verhalten

Weiterhin gilt: falls jemand den Verdacht hat, dass er sich mit dem Corona-Virus infiziert haben könnte und die krankheitstypischen Symptome bei sich wahrnimmt, soll die Person sich zunächst telefonisch mit einem Arzt in Verbindung setzen und nicht unangemeldet eine Praxis oder ein Krankenhaus aufsuchen. Bei vielen Arztpraxen wird mit Plakaten auf diese besondere Maßnahme hingewiesen. So hat sich in Castrop-Rauxel beispielsweise eine Ärztin durch den Besuch eines infizierten Patienten angesteckt. Sie befindet sich nun mit ihrer Familie in häuslicher Quarantäne und darf nicht in die Arztpraxis, um dort tätig zu sein.

Hotline auch am Wochenende erreichbar

Die personell verstärkte Hotline der Stadt Herne zu allgemeinen Fragen zu Covid-19 ist unter der kostenpflichtigen Nummer 0700 / 16 200 000 montags bis freitags von 8 bis 18 Uhr, samstags von 8 bis 16 Uhr und nun auch am kommenden Sonntag von 10 bis 14 Uhr erreichbar.

Aktuelle Informationen gibt es auf der städtischen Internetseite www.herne.de/corona.

Weitere Informationen zum neuartigen Coronavirus gibt es auf der Seite des Robert Koch-Instituts: https://www.rki.de/covid-19

Freitag, 13. März 2020 | Quelle: Stefan Kuhn