
Toilettenanlage renoviert und mit einem Tier-Graffiti verziert
'Schandfleck' im Eickeler Volksgarten entfernt
Von einem „Schandfleck“ spricht der Eickeler Bezirksbürgermeister Arnold Plickert (SPD) im Volksgarten, wenn er die Toilettenanlage meint. Das gehört nun der Vergangenheit an: Am Freitag (27.6.2025) wurde die renovierte WC-Anlage von Plickert in einer kleinen Runde feierlich vorgestellt. Von außen begrüßt nun ein großes Graffiti die Personen, die unter anderem ihre Notdurft verrichten müssen.
Ein Waschbär, das Eickeler Stadtwappen und - passend zum Mini-Zoo wenige Meter weiter - eine Ziege schauen mit großen Augen die Passanten im Volksgarten an. „Vorher gab es hier Schmierereien und immer mal wieder Vandalismus“, berichtet Plickert. Vor rund einem Jahr, als Überlegungen für eine Umgestaltung am Mini-Zoo aufkamen, formierte sich in der Bezirksvertretung (BV) Eickel eine gemeinsame Idee für die Toilettenanlage, die im September 2024 vorgestellt wurde (halloherne berichtete).
Ein langer und schwerer Kampf
„Insgesamt haben wir in der BV nicht nachgelassen und einen langen, schweren Kampf geführt“, bilanziert der SPD-Bezirksbürgermeister, der ab der kommenden Kommunalwahl 2025 nicht mehr für das Amt zur Verfügung steht - Ulrich Syberg soll, wenn es nach den Sozialdemokraten geht, sein Nachfolger werden (halloherne berichtete).

Stolz berichtet Plickert, was nun alles an der Stelle im Volksgarten, der bereits 1899 angelegt wurde, saniert wurde. „Das Dach wurde erneuert, es gibt neue Toilettendeckel, neue Abfallkörbe, die Papierbehälter wurden ausgetauscht, für Kleinkinder ist ein Wickeltisch entstanden und die Räume wurden frisch gestrichen“, zählt er auf. 60.000 Euro hat das gekostet, durch einen Antrag konnten diese Mittel in den Haushaltsplan mit aufgenommen werden. Zudem, wie eingangs erwähnt, gibt es das neue Wandbild mit zahlreichen Details zu bestaunen.
16 Stunden Arbeit für das Graffiti
Dafür „verantwortlich“ war Patrick Sziedat, der schon mehrfach im Stadtgebiet Stromkästen oder Trafostationen mit Graffitis auf Anweisung verschönert hat. „Für mich ist das relativ einfach. Insgesamt habe ich rund 16 Stunden dafür gebraucht, viele Passanten waren während der Arbeit begeistert, sind stehen geblieben und haben Fotos gemacht“, erzählt der junge Mann, der auch für die Jugendkunstschule (JKS) Graffiti-Workshops betreut. „Die Ziege hat mit ihrer Positionierung am Eingang zur Damen-Toilette aber nichts mit Frauen zu tun“, erzählt er und lacht dabei.

Die Kosten für seine Arbeit übernahm der Förderverein „Wohnen in Herne“, dessen Vorsitzender passenderweise Ulrich Syberg ist. Im Zusammenschluss der Herner Wohnungswirtschaft wird pro Einheit ein Euro gespendet, die Stadt legt jährlich 10.000 Euro für solche Projekte dazu.
Es gibt einen Sprayer-Ehrenkodex - ob der eingehalten wird?
David Hucklenbroich, Fachbereichsleiter Stadtgrün, stimmt zu, dass der Schandfleck in Eickel entfernt werden musste. „Ein stilvolles Graffiti an dieser Stelle hält hoffentlich nun weitere Schmierereien ab“, so Hucklenbroich. In der Sprayer-Szene gibt es eine Art „Ehrenkodex“, aber nicht alle halten sich daran - manche weil sie es nicht wollen, andere weil sie es nicht kennen.
Martina Schneider, zweite Vorsitzende vom Förderverein für den Mini-Zoo im Volksgarten, freut sich stellvertretend über die Umsetzung: „Nach den ganzen Jahren mit den Verunstaltungen sind wir froh, dass es nun ein richtig schöner Anblick geworden ist.“ Hoffentlich bleibt dieser lange erhalten.
