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Claudia Reifenberger.

Neues Kirchenjahr – neue Superintendentin

Mit dem Ersten Advent beginnt das neue Kirchenjahr – passend dazu übernimmt Pfarrerin Claudia Reifenberger am 1. Dezember das Superintendentenamt von Reiner Rimkus, der im Sommer des kommenden Jahres in den Vorruhestand eintritt. In den Monaten bis dahin wird er seine Erfahrungen als Gemeindepfarrer und Superintendent im Institut für Gemeindeentwicklung und missionarische Dienste der Evangelischen Kirche von Westfalen einbringen.

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Rimkus blickt auf 16 Dienstjahre als Superintendent des Evangelischen Kirchenkreises Herne zurück. In dieser Zeit ging es immer wieder um Strukturfragen, nicht selten verbunden mit Sparkonzepten. Dazu gehörten Kooperationen mit den Nachbarkirchenkreisen Gelsenkirchen und Bochum, der Umzug des Kreiskirchenamtes, Gemeindezusammenlegungen, die Einführung eines neuen Systems für die Finanzbuchhaltung – um nur einige weitreichende Veränderungen zu nennen.

Rainer Rimkus

„Mir war aber immer wichtig, dass die Verkündigung des Evangeliums, was unser eigentlicher Auftrag als Kirche ist, dahinter nicht zurücksteht“, so Rimkus. „Dazu gehört auch unser Einsatz für Frieden, Gerechtigkeit und die Bewahrung der Schöpfung, weswegen ich mich für die Arbeit von Eine-Welt-Zentrum, Schuldnerberatung oder Zeppelin-Zentrum immer stark gemacht habe.“ Gerne erinnere sich der scheidende Superintendent auch an seine beiden Besuche des Herner Partnerkirchenkreises Bukavu im Kongo. „Es ist ein Unterschied, ob man Berichte über Armut und Kriegsfolgen im Fernsehen sieht oder mit betroffenen Menschen in Kontakt kommt“, so Rimkus. „Es war beeindruckend zu erleben, welch wichtige Rolle die Kirche dort spielt – beispielsweise als Trägerin von Schulen, Jugendeinrichtungen oder Ausbildungszentren.“ Er habe hier Impulse für die kirchliche Arbeit vor Ort bekommen, weil der Einsatz für Gerechtigkeit in der Welt vor unserer Haustür beginne. „Unsere Einstellung Flüchtlingen gegenüber gehört ebenso dazu wie unser Konsumverhalten.

Aber auch die Aktion „Feuer und Flamme“ im Jahr 2009, mit der trotz zurückgehender Mitgliedszahlen neue Begeisterung für den Glauben in den Gemeinden entfacht werden sollte, nennt Rimkus als ein Highlight seiner Amtszeit. „Die abschließende Reihe ‚9 mal live‘ im Kulturzentrum hat nach meinem Eindruck neue Impulse für die Kommunikation des Evangeliums gesetzt“, sagte er. Auch die ökumenischen Kreiskirchentage in Herne und Castrop-Rauxel mit den großen Gottesdiensten in der Akademie Mont-Cenis oder das Reformationsjubiläum 2017 nannte Rimkus als unvergessliche Höhepunkte seiner Amtszeit.

Letztlich freue ihn aber vor allem der Einsatz von vielen evangelischen Christen in Herne, WanneEickel und Castrop-Rauxel, den er habe erleben dürfen. „Ich bin sehr dankbar für die Begegnung mit Menschen, die sich in unserem Kirchenkreis mit ihren Gaben und Fähigkeiten haupt- oder ehrenamtlich einbringen – in den Gemeindegruppen, den Kindertagesstätten, der Jugendarbeit oder der Diakonie“, sagte er. „Das große Potenzial der Gemeinden und Fachdienste wurde in einer Visitation der Landeskirche unmittelbar vor dem ersten Lockdown infolge der Corona-Pandemie im März deutlich und von den Mitgliedern der Delegation ausdrücklich wertgeschätzt.“

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Die Corona-Pandemie ist es auch, die Entpflichtung von Reiner Rimkus und Einführung von Claudia Reifenberger ins Superintendentenamt bestimmt. Es wird am Samstag, 5. Dezember, um 17 Uhr in der Dreifaltigkeitskirche am Regenkamp 78 in Herne einen Gottesdienst mit geladenen Gästen geben, in dem Dr. Annette Kurschus, die Präses der Evangelischen Kirche von Westfalen, beides – Entpflichtung und Einführung – vornimmt.

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  • Samstag, 5. Dezember 2020, um 17 Uhr
| Quelle: Arnd Röbbelen