
Neue Therapie bei chronischen Schmerzen
Castrop-Rauxel. Am St. Rochus-Hospital bieten die Schmerztherapeuten ein neues strahlungsfreies Verfahren zur Schmerzbehandlung bei Bandscheibenvorfällen an, das deutschlandweit bisher nur an wenigen Kliniken durchgeführt wird. Das gaben die Verantwortlichen am Dienstag (11.8.2020) bekannt.
Bandscheibenvorfälle gehen oft mit chronischen Schmerzen einher, die bis in Arme und Beine ausstrahlen. Mit einer Blockade der Nervenwurzel kann den Betroffenen geholfen werden. „Die Injektion mit dem Schmerzmittel muss zielgenau erfolgen und wird deshalb mit Hilfe eines bildgebenden Verfahrens durchgeführt”, erklärt der Chefarzt der Anästhesiologie, Dr. Martin Bauer. „Üblicherweise wird dabei eine Durchleuchtung oder ein CT verwendet und die Patienten und Patientinnen werden jedes Mal mit Röntgenstrahlen belastet.“
Seit sechs Wochen wird diese Behandlung am St. Rochus-Hospital während eines kurzen stationären Aufenthaltes alternativ unter Ultraschallkontrolle angeboten. „Das ist nicht nur strahlungsfrei, sondern wir können außer den Nerven auch die Blutgefäße gut erkennen“, erklärt Dr. Bauer. „Damit erreichen wir zusätzliche Sicherheit bei dem Eingriff. Die Patienten und Patientinnen bleiben für ein bis zwei Tage, erhalten begleitende Physiotherapie sowie Kontrollen vor und nach der Therapie. Mit diesem Verfahren können wir nicht nur überprüfen, ob eine bedrängte Nervenwurzel Auslöser der Beschwerden ist und eine Operation überhaupt sinnvoll erscheint. Unter bestimmten Voraussetzungen kann die Injektion die Beschwerden auch dauerhaft lindern.“