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Dr. Katja Fox, Mitglied der Hauptgeschäftsführung der IHK Mittleres Ruhrgebiet

Stabile Zahlen bei abgeschlossenen Ausbildungsverträgen

Junge Menschen mit Lust auf Ausbildung

Bochum. Die gute Nachricht vorweg: Junge Menschen haben wieder mehr Lust auf Ausbildung. Schon das dritte Jahr in Folge bewegt sich die Zahl der Ausbildungsverträge auch im Jahr 2025 auf konstant hohem Niveau. Vor allem gewerblich-technische Berufe erfreuen sich großer Beliebtheit in Bochum, Herne, Witten und Hattingen, den vier Städten im Kammerbezirk der IHK Mittleres Ruhrgebiet. Das stellt die Industrie- und Handelskammer zum Start des Ausbildungsjahres 2025/26 heraus.

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„Auch wenn die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen momentan alles andere als rosig sind, lohnt es sich weiterhin, in Ausbildung zu investieren“, appelliert Dr. Katja Fox, Mitglied der Hauptgeschäftsführung der IHK Mittleres Ruhrgebiet, an die Unternehmen im Kammerbezirk, junge Menschen auszubilden. „Ausbildung ist ein wichtiger Faktor, dem drohenden Fachkräftemangel zu begegnen. Das wird von vielen Betrieben leider immer noch nicht so wahrgenommen.“ Laut aktuellen Zahlen der Industrie- und Handelskammern in Nordrhein-Westfalen sehen 44 Prozent der Betriebe in NRW in der fehlenden Verfügbarkeit von Fachkräften ein wesentliches Konjunkturrisiko. „Wer jetzt in Ausbildung investiert, sorgt selbst für die Fachkräfte von morgen und muss sich nicht darauf verlassen, sie auf andere Weise zu bekommen“, so Dr. Katja Fox.

Schon in den vergangenen Jahren galt: Der Ausbildungsmarkt hat sich massiv verändert. Ausbildungsbetriebe erhalten deutlich weniger Bewerbungen auf ihre offenen Stellen und müssen neue Wege in der Nachwuchs-Rekrutierung gehen. „Für junge Menschen auf der Suche nach einem Ausbildungsplatz ist das hingegen eine komfortable Situation“, sagt Fox. „Sie können sich gerade bei guten Schulleistungen den Ausbildungsbetrieb aussuchen.“

Vor allem in kleinen und mittleren Ausbildungsbetrieben gebe es – wie schon in den Jahren zuvor – den größten Nachholbedarf in Sachen alters- und zielgruppengerechter Ansprache. „Die Ausbildungsbetriebe müssen sich dort präsentieren, wo junge Menschen viel Zeit verbringen, also bei Instagram oder TikTok.“ Viele Betriebe schöpften das Potenzial von Social Media noch nicht aus.

Fox empfiehlt den Betrieben auch, sich bei Vor-Ort-Terminen wie Speed-Datings und Ausbildungsmessen stärker zu präsentieren. „ Wir veranstalten zahlreiche Events mit unseren Kooperationspartnern.” Vor allem für kleine Unternehmen ohne großen Bekanntheitsgrad seien solche Formate eine gute Gelegenheit, direkt Kontakte zu jungen Menschen zu knüpfen und Werbung für das eigene Unternehmen zu machen.

100 Ausbildungsverhältnisse starten erst zum 1. September 2025

„Zu wenige Unternehmen haben sich bislang auch mit der Möglichkeit beschäftigt, Azubis aus dem Ausland anzuwerben“, sagt Dr. Katja Fox. Dabei biete der Gesetzgeber mittlerweile viele Möglichkeiten, Bedarfe auf diese Weise unkompliziert zu decken. „Und mit dem Welcome Office Bochum haben wir als IHK gemeinsam mit der Stadt Bochum eine Einrichtung geschaffen, die den Aufwand geringhält.“

Mit Start des Ausbildungsjahres 2025/26 am 1. August verzeichnete die IHK Mittleres Ruhrgebiet 1.626 neu abgeschlossene Ausbildungsverträge in den Städten Bochum, Herne, Witten und Hattingen, das sind gerade einmal 50 Verträge weniger als 2024. Viele Betriebe starten mittlerweile aber auch später in das neue Ausbildungsjahr. Rund 100 Ausbildungsverhältnisse beginnen erst am 1. September – Tendenz steigend.

Vor allem die industriell-technischen Ausbildungsberufe konnten wieder zulegen. Weiterhin beliebt ist auch eine Ausbildung im Einzelhandel. Auch bei den Kaufleuten für Veranstaltungsmanagement registrierte die IHK ein gestiegenes Interesse. Dagegen fällt es unter anderem der Gastronomie weiterhin schwer, ihre Ausbildungsplätze zu besetzen.

In der Lehrstellenbörse der IHK Mittleres Ruhrgebiet sind aktuell 176 offene Stellen im Kammerbezirk verzeichnet (Stand 1. August 2025). Zum Vergleich: Im Vorjahr waren Ende Juli noch 144 Ausbildungsplätze unbesetzt.

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Die IHK Mittleres Ruhrgebiet wird wie bereits im vergangenen Jahr beim Festumzug auf der Cranger Kirmes in Herne vor Ort sein. Unser „Azubi Express” macht dort Werbung für die Duale Ausbildung. „Crange ist nur einmal im Jahr, Ausbildung bleibt für immer”: Unter diesem Motto rollt am morgigen Samstag unser Festwagen, den wir zusammen mit der Kreishandwerkerschaft Ruhr und der IHK zu Essen auf die Reise schicken. Der „Azubi Express”, den es bereits seit 2017 gibt, fährt wie der gesamte Festumzug ab 10:30 Uhr vom Herner St.-Jörgen-Platz über die Hauptstraße in Richtung Kirmesplatz.

Freitag, 1. August 2025 | Quelle: Sven Frohwein / IHK