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Eindeutige Plakate: Der Demonstrationszug mit Impfgegnern zog am Sonntag (3.4.2022) durch Wanne.

Polizei meldet 1.000 Personen, überschaubarer Gegenprotest

Impfgegner-Demo: Weniger Teilnehmer als zuletzt

Die Veranstalter der Demonstration „Ruhrpott-Demo - Der Pott erwacht 2.0“, deren Teilnehmerfeld zu einem großen Teil aus Impfgegnern und Kritikern der Corona-Maßnahmen besteht, ist am Sonntag (3.4.2022) laut Polizei mit rund 1.000 Teilnehmern am Cranger Kirmesplatz gestartet und anschließend durch Wanne gezogen. Das waren deutlich weniger als angenommen: Erwartet wurden vom Anmelder 4.000 Teilnehmer (halloherne berichtete).

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Aber auch der Gegenprotest, unter anderem vom Bündnis Herne (halloherne berichtete), war überschaubar: Die Polizei sprach hier von insgesamt rund 100 Teilnehmern. Bei den „Schirmen gegen Rechts“, die an drei Standorten standen und lautstark protestierten, seien laut Polizei 25 Personen vor Ort gewesen, knapp zehn bei den Jusos der SPD.

Demo-Zug deutlich kürzer

Anfang März (halloherne berichtete) waren es noch deutlich mehr Demonstranten - die Schätzungen beliefen sich hier zwischen 2.500 und 3.500. Damals war der Demo-Zug rund einen Kilometer lang, nun waren es 300 bis 400 Meter. Gelaufen wurde nun von der Dorstener Straße bis zur Berliner Straße und zurück.

Die Polizei begleitete den Demo-Zug und vermeldete im Anschluss: Alles friedlich.

Die Polizei vermeldete gegen 18:30 Uhr das Ende des Demonstrationszuges. „An der kritischen Stelle, an denen Demonstranten und Gegendemonstranten nah beieinander waren, gab es keine Probleme. Insgesamt verliefen alle Versammlungen friedlich“, fasst Polizeisprecher Frank Lemanis gegenüber halloherne zusammen. „Es waren deutlich weniger Teilnehmer als erwartet. Vielleicht auch, weil es durch die Aufhebung der meisten Corona-Maßnahmen weniger Anlass dafür gibt.“ So sei mitunter dem ein oder anderen der Wind aus den Segeln genommen worden.

Zwei Personen fallen mit Fahnen auf

Zwei Personen, ein Mann und eine Frau, waren an der Heerstraße mit identischen Fahnen aufgefallen, hier leitete die Polizei Ermittlungsverfahren ein, die Fahnen wurden eingerollt. „Der Verdacht besteht hier auf Volksverhetzung, da die Fahnen mit ihren Farben und Symbolik an die NS-Zeit erinnern. Die Staatsanwaltschaft muss nun prüfen, ob eine Strafbarkeit vorliegt“, sagt Lemanis. Die beiden Personen hätten aber friedlich reagiert und sich nicht gegen die Aufnahme der Personalien und das Einrollen gewehrt.

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Erneute Impfgegner/Schwurbler-Demo auf dem Cranger Kirmesplatz und Demozug durch die Wanner City am Sonntag (3.4.2022).

Foto:  Faloco Fotografie

Erneute Impfgegner/Schwurbler-Demo auf dem Cranger Kirmesplatz und Demozug durch die Wanner City am Sonntag (3.4.2022).

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Erneute Impfgegner/Schwurbler-Demo auf dem Cranger Kirmesplatz und Demozug durch die Wanner City am Sonntag (3.4.2022).

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Erneute Impfgegner/Schwurbler-Demo auf dem Cranger Kirmesplatz und Demozug durch die Wanner City am Sonntag (3.4.2022).

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Erneute Impfgegner/Schwurbler-Demo auf dem Cranger Kirmesplatz und Demozug durch die Wanner City am Sonntag (3.4.2022).

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Erneute Impfgegner/Schwurbler-Demo auf dem Cranger Kirmesplatz und Demozug durch die Wanner City am Sonntag (3.4.2022).

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Erneute Impfgegner/Schwurbler-Demo auf dem Cranger Kirmesplatz und Demozug durch die Wanner City am Sonntag (3.4.2022).

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Erneute Impfgegner/Schwurbler-Demo auf dem Cranger Kirmesplatz und Demozug durch die Wanner City am Sonntag (3.4.2022).

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Erneute Impfgegner/Schwurbler-Demo auf dem Cranger Kirmesplatz und Demozug durch die Wanner City am Sonntag (3.4.2022).

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Die übrigen Demonstranten hatten wieder zahlreiche Schilder und Plakate mitgebracht und hielten diese hoch. Darauf standen unter anderem Sprüche wie „Angst vor Corona? Nein - Angst vor unserer Politik? Ja“, „Nein zum Impfzwang“, „Impfzwang - nein, danke“ oder "Wie viele Booster nimmst Du?".

halloherne war vor Ort und unterhielt sich mit einigen Demonstranten. „Ich bin nicht gegen das Impfen, sondern nur gegen den Impfzwang. Die Einschränkungen der vergangenen zwei Jahre stören mich, ebenso die soziale Ausgrenzung, die mit einer verweigerten Impfung einhergeht“, sagt beispielsweise Birgit Kluge, die Sekretärin in einer Chirurgie ist.

Das sagen die Teilnehmer

Tanja Ispaner sieht das ähnlich. „Ich bin gegen den Impfzwang, mich stören vor allem die experimentellen Wirkstoffe“, so die Heilpraktikerin. „Ich möchte den Weg in die Gesundheit ohne Impfung beschreiten. Wofür sollte man sich impfen lassen? Man erkrankt und nach wenigen Tagen ist meistens alles wieder vorbei.“

Michael, der seinen Nachnamen nicht nennen möchte, hat eine etwas andere Sichtweise: „Ich sehe die Probleme eher in der Demokratie im Allgemeinen. Es gibt kein grau mehr, nur noch schwarz oder weiß - in jeder Hinsicht, also ob Impfung, Krieg oder Umwelt. Es werden keine Diskussionen mehr geführt, man kann nur noch Ja oder Nein sagen.“

Die Demo startete mit Redebeiträgen auf dem Cranger Kirmesplatz.

Während sich der Demo-Zug erst gegen 15:30 Uhr in Bewegung setzte - die Teilnehmer warteten wohl auf einen Redner, der sich verspätete - wartete das Bündnis Herne an der Christuskirche auf die Demonstranten. Vorher gab es hier ein interreligiöses Friedensgebet. „Es waren rund 150 Gegendemonstranten an der Christuskirche, dazu weitere 50 bei den anderen Veranstaltungen“, hat Markus Vordenbäumen gegenüber halloherne mehr Unterstützer gezählt als die Polizei. „Wir sind dankbar für jeden, der mit uns Gesicht gezeigt hat. Das ist wichtiger, als die reine Anzahl.“ Er räumt aber ein, dass sich das Bündnis mehr Unterstützung gewünscht hätte. Eigentlich sollten es mehr Personen als vor einem Monat werden, stattdessen wurden es weniger - genau wie bei der „Schwurbler-Szene“, wie es Vordenbäumen nennt.

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Gegenprotest an der Christuskirche

Aus seiner Sicht waren die Demonstranten auch aggressiver als zuletzt, als „abstoßend“ empfanden es seine Verbündeten, dass Kinder in Kinderwagen dabei waren. Diese hätten aufgrund des Lärms oft geweint. „Das Teilnehmerfeld macht einen fassungslos. Die Distanzlosigkeit zur Rechten Szene ist erschreckend“, so Vordenbäumen. Er geht von einer Fortsetzung der Demos aus - ob es so kommt, bleibt abzuwarten.

| Autor: Marcel Gruteser
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