
Ulrike Hölter bleibt erste Bevollmächtigte
IG Metall Ruhrgebiet Mitte stellt sich neu auf
Die IG Metall Geschäftsstelle Ruhrgebiet Mitte hat in dieser Woche am Mittwoch (9.3.2022) ihre Delegiertenversammlung abgehalten. Im Signal Iduna Park kamen 139 Kollegen, erstmalig seit September 2020 in einer Präsenz-Versammlung, aus den unterschiedlichen Betrieben der Region zusammen.
In der mehr als zweistündigen Zusammenkunft wurden Teile der Geschäftsführung neu gewählt. Ulrike Hölter, bisher erste Bevollmächtigte und Kassiererin, hatte das Amt der Kassiererin abgegeben und stellte sich als erste Bevollmächtigte zur Wiederwahl. Für das Amt des Kassierers wurde Marc Schneider einstimmig vom Ortsvorstand vorgeschlagen. Der erstmalig gewählte Kassierer Marc Schneider erhielt stattliche 96 Prozent der Stimmen, Ulrike Hölter sogar 98 Prozent. Zusammen mit dem zweiten Bevollmächtigten, Volker Strehl steht nun eine dreiköpfige Geschäftsführung an der Spitze der IG Metall Ruhrgebiet Mitte.
Haltung gegenüber Krieg und Rüstung
Inhaltlich bestimmte die richtige Haltung gegenüber Krieg und Rüstung die Diskussionen. In den Ergebnissen der Wahlen und Abstimmungen zeigte sich insgesamt große Einigkeit.
„Ich bin einfach überwältigt und unglaublich stolz auf unsere Organisation“, sagte Ulrike Hölter zu Beginn des Rechenschaftsberichtes. Damit sprach sie die große Bereitschaft der Metallerinnen und Metaller an, die allein in Bochum, Herne und Dortmund mit Spenden und tatkräftiger Unterstützung 40 Tonnen Hilfsgüter gesammelt, sortiert und verpackt hatten. Ein Teil dieser Spenden wurde Ende letzter Woche übergeben und direkt in die Ukraine gebracht. Ein weiterer LKW mit Spenden fuhr, begleitet von ehrenamtlichen Kollegen der Geschäftsstelle, nach Przemysl an die polnisch- ukrainische Grenze.
Herausforderungen für die Branchen
„Es ist unfassbar zu sehen, in welches Leid und Elend dieser Angriffskrieg die Menschen in der Ukraine stürzt. Der völkerrechtswidrige Angriff muss von Putin sofort beendet werden“, so Hölter weiter. Insbesondere im Hinblick auf die anstehenden Tarifrunden in der Eisen- und Stahlindustrie sowie der Metall- und Elektroindustrie sieht Hölter eine große Herausforderung für die IG Metall. Allein mit Blick auf die Zapfsäule könne man erahnen, mit welcher Inflation wir in diesem Jahr zu rechnen haben.
Nach Diskussion wurde mit Mehrheit eine Resolution verabschiedet, in der der Angriffskrieg verurteilt und zur sofortigen Rückkehr zur Diplomatie aufgerufen wird. Gleichzeitig werde den Aufrüstungsbestrebungen der Bundesregierung eine Absage erteilt. Einerseits hätten mehr Waffen die Welt noch nie friedlicher gemacht, heißt es in der Resolution. Andererseits würden die avisierten 100 Milliarden Euro für zusätzliche Rüstungsausgaben nicht einfach gedruckt, sondern an anderer Stelle fehlen. Die IG Metall befürchtet entsprechende Streichungen in den Bereichen Gesundheit, Bildung, Soziales sowie in der öffentlichen Daseinsfürsorge.
Unstrittig hingegen ist der Gedanke der internationalen Solidarität. Hilfe zu leisten für Menschen, die vor Kriegen aus ihrer Heimat flüchten müssen, bleibt den Gewerkschafter eine Verpflichtung. Die Resolution ist dieser Pressemitteilung angehängt.
Die Delegiertenversammlung der IG Metall Ruhrgebiet Mitte ist das höchste beschlussfassende Gremium der Gewerkschaft hier vor Ort und tagt viermal im Jahr. In ihr bilden sich die Betriebe der verschiedenen Branchen ab.