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8. Hygienetag der Ev. Krankenhausgemeinschaft Herne.

Hygienetag zum Schutz vor Infektionen

Rund 170 Fachleute aus Medizin, Pflege und Therapie trafen sich am Samstag (23.11.2017) zum 8. Hygienetag der Ev. Krankenhausgemeinschaft Herne | Castrop-Rauxel im Archäologiemuseum, um sich gemeinsam mit Experten kritisch mit den aktuellen Empfehlungen der Weltgesundheitsorganisation WHO und der Kommission für Krankenhaushygiene und Infektionsprävention des Robert-Koch-Instituts auseinanderzusetzen. „Vor dem Hintergrund von jährlich rund 30.000 stationären Patienten in der Krankenhausgemeinschaft ist es unser Ziel, alles zu tun, um unsere Patienten vor Infektionen zu schützen“, betont Prof. Dr. Eckhard Müller.

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8. Hygienetag der Ev. Krankenhausgemeinschaft Herne.

Noch vor wenigen Jahren hielt man es für das Beste, den Patienten bei einem Verdacht auf multiresistente Erreger zu isolieren. Experten, wie Prof. Dr. Gerd Fätkenheuer, Präsident der Deutschen Gesellschaft für Infektiologie, forderte nun auf dem Hygienetag ein differenzierteres Vorgehen und sprach von einem Balanceakt zwischen „evidenz-basierter Maßnahme“ und „Freiheitsberaubung“. Sicherlich sei es wichtig, die Übertragung von Keimen auf nicht-betroffene Patienten zu verhindern. Doch gelte es, die zur Zeit üblichen Verfahren auf Grund aktueller wissenschaftlicher Ergebnisse kritisch zu überdenken. Dazu gehört das Screening mittels Nasenabstrich vor oder bei stationärer Aufnahme ebenso wie die Isolation mutmaßlich und tatsächlich betroffener Patienten.

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Ohne Zweifel erforderlich sei eine schnelle Isolierung hingegen bei Verdacht auf Tuberkulose. Prof. Dr. Sebastian Lemmen, Leiter des Zentralbereichs für Krankenhaushygiene und Infektiologie am Universitätsklinikum Aachen, plädierte dafür, die Krankheit nicht aus dem Blick zu verlieren. Jahrelang seien die Zahlen zurückgegangen, doch durch Fernreisen und die Zuwanderung gebe es wieder eine leichte Zunahme der Fälle. Wichtig sei für alle im Gesundheitswesen Beschäftigten, wieder sensibler für diese Erkrankung zu werden, die aufgrund ihrer unspezifischen Symptome schwer zu erkennen ist und damit, so der Chefarzt der EvK-Klinik für Pneumologie und Infektiologie, Prof. Dr. Santiago Ewig, oftmals verspätet behandelt wird.

| Quelle: EvK, Pressestelle