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So soll es aussehen: Das geplante Quartiersparkhaus der wewole Stiftung auf dem Gelände an der Langforthstraße. 160 Stellplätze sind vorgesehen. Auf der rechten Seite (nicht im Bild) ist das offene Treppenhaus.

wewole Stiftung baut für Mitarbeiter, Anwohner und Besucher

Erstes Quartiersparkhaus entsteht in Horsthausen

In Herne wird die Mobilitätswende, die die Stadt angestoßen und deren Pläne bereits vorgestellt hat (halloherne berichtete), weiter vorangetrieben. Allerdings nicht von ihr selbst, sondern erstmal von der wewole Stiftung. Die Sozialeinrichtung für vornehmlich Menschen mit Behinderung baut auf dem Gelände an der Langforthstraße in Horsthausen das erste Quartiersparkhaus der Stadt. Eine entsprechende Baugenehmigung wurde am Montag (9.10.2023) der Stadt übergeben.

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Aber was bedeutet Quartiersparkhaus überhaupt? „Wir wollen Parkraum für Angestellte, Anwohner als auch Besucher schaffen“, schildert Rochus Wellenbrock, Vorstandsvorsitzender der wewole Stiftung. „Wichtig ist uns dabei auch, Arbeitsplätze für Menschen mit Behinderung zu schaffen.“ So sollen zukünftig Personen dort beispielsweise als Pförtner während der Bewirtschaftung eingesetzt werden.

Vier Etagen mit 160 Stellpläten

Offen soll das Parkhaus rund um die Uhr sein und 160 Stellplätze auf vier Etagen bereithalten, die Außenwände sollen begrünt werden. Die Stellplätze können zum Teil auch von Anwohnern in Monatstarifen, ähnlich wie Garagen, gemietet werden. Öffentliche Ladestationen für Elektroautos sollen ebenfalls entstehen. Warum 160? „Ich habe mit einigen Parkhausbetreibern telefoniert und mir einige angeschaut, zusammen haben wir dann den ungefähren Bedarf ermittelt.“

Übergabe vom Bauantrag mit (v.li.) Rochus Wellenbrock, Vorstandsvorsitzender der wewole Stiftung und Umweltdezernent Karlheinz Friedrichs.

Besonders sind zwei Dinge: Das Erdgeschoss soll als Zubringerverkehr für die rund 500 Menschen mit Behinderung dienen, die jeden Tag durch Kleinbusse von einem Fahrdienst zu ihrem Arbeitsplatz gebracht und später wieder abgeholt werden. Das soll den Verkehrsdruck im Quartier senken, sagt Wellenbrock. Überhaupt sei diese Verkehrsproblematik der Stein des Anstoßes gewesen, schon 2020 gab es die ersten Überlegungen für ein neues Parkhaus. Die Zufahrt erfolgt über die Langforthstraße. Morgens sei auch durch die Schule und den Kindergarten „High life“.

Offenes Treppenhaus für mehr Sicherheit

Zudem erhält der Neubau, der aus vielen vorgefertigten Bauteilen besteht und daher eine prognostizierte Bauzeit von sechs bis neun Monaten hat, ein zur Seite hin offenes Treppenhaus. Das sorge vor allem im Dunkeln für mehr Sicherheit. In geschlossenen Treppenhäusern sei die Gefahr für Überfälle oder die Verunreinigung durch (menschliche) Flüssigkeiten höher.

Die Stadt in Person von Umweltdezernent Karlheinz Friedrichs begrüßt das Vorhaben der wewole Stiftung. „Das war ein toller Vorschlag, um den Verkehr zu entlasten. Durch die zukünftige Nähe zum neuen Standort vom Circus Schnick-Schnack trägt das neue Quartiersparkhaus ebenfalls zu einer Verbesserung der Parksituation bei“, findet Friedrichs. Ebenso sei dann für Kinder auf den Straßen mehr Platz zum Spielen.

Stunden- und Monatstarife im 'üblichen Rahmen'

Die Kosten für die zukünftige Nutzung stehen noch nicht final fest, sollen sich aber sowohl für die Stundentarife als auch die Monatstarife im üblichen Rahmen für eine Stadt wie Herne bewegen. Klar ist, wer beispielsweise einen Stellplatz mit E-Ladesäule mietet, zahlt etwas mehr. „Wir sind schließlich keine reinen Parkhausbetreiber“, betont Wellenbrock. Ähnliche Monatstarife an anderen Standorten würden zwischen 60 und 80 Euro kosten.

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Wellenbrock hofft darauf, dass es nun bald los gehen könnte. So könnte man um den Jahreswechsel 2023/2024 herum, ein milden Winter vorausgesetzt, mit den Arbeiten starten. „Wir gehen fest davon aus, dass der Betrieb im Jahr 2024 aufgenommen wird“, gibt der wewole-Chef an. Zu den Investitionskosten mag er keine genaue Angaben machen, nur so viel: Im siebenstelligen Bereich.

| Autor: Marcel Gruteser
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