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Nehmen Produktbewerber aus sozialen Netzwerken mit ihrem Spiel aufs Korn: (li.) Christian Schäfer-Scheidtweiler und Stefan Scheidtweiler mit ihrem Spiel

40. 'SpieleWahnsinn' läuft im KuZ, neues Influencer-Spiel dabei

Drei Tage spielen und ausprobieren

Rund 30 Leute standen schon am Freitagmittag (12.5.2023) kurz vor 14 Uhr in der Schlange vor der geschlossenen Tür: Sie warteten auf den Startschuss zum diesjährigen „SpieleWahnsinn“ im Kulturzentrum. Es ist bereits die 40. Ausgabe und damit ein kleines Jubiläum (halloherne berichtete). Bis Sonntag, 14. Mai 2023, wird wieder jede Menge an Brettspielen, Kartenspielen und sonstigen Gesellschaftsspielen ausprobiert und getestet.

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„Das Durcheinander fängt mit dem Öffnen der Türen an“, sagt Thomas Moder, Leiter des Spielezentrums, kurz nach der Eröffnung gegenüber halloherne und lacht dabei. „Es sind aber alle Stände besetzt, die letzten kamen eine Viertelstunde vor Beginn.“ Über 40 Stände gibt es, kleine wie große Verlage sind dabei, genau wie Prototypen. Bis auf kleinere Probleme beim Aufbau - manch einer wollte dann doch Strom haben, entgegen seiner Ankündigung - ging alles glatt. Von Moder gibt es dafür ein Lob an das Team vom KuZ, alles noch schnell zu erledigen.

Live-Stream von 'Carcassonne' am Samstag

„Der Freitag ist immer etwas ruhiger, voll wird es dann am Wochenende, wenn mehr Personen Zeit haben“, weiß Susanne Klaus, stellvertretende Leiterin im Spielzentrum. Von dort wurden traditionell die neueren Spiele mit ins KuZ rüber genommen, damit die Besucher sie testen können. Andersrum geht es für ein paar Cracks des Spieleklassikers „Carcassonne“. Im Stadtteilzentrum H2Ö wird am Samstag, 13. Mai 2023, voraussichtlich ab 17 Uhr ein Live-Stream das Finale der Deutschen Meisterschaft übertragen. Das läuft über den YouTube-Kanal.

Vertieft: (li.) Kim und Christian beim Spiel

Dafür sind mehrere Kameras aufgebaut, einen Kommentar gibt es aber nicht. Gleichzeitig soll das aber eine Art Generalprobe werden. „Im Oktober soll die Weltmeisterschaft in Herne, statt wie gewohnt auf der Messe 'Spiel' in Essen, stattfinden. 40 Nationen würden dann beispielsweise das H2Ö sehen“, verrät Moder im halloherne-Gespräch. Das Ganze ist für Samstag, 7. Oktober 2023, vorgesehen - also schon mal im Kalender vormerken.

Produktbewerber im Fokus

Zurück zum Tagesgeschäft. Die Bandbreite an verschiedenen Spielen ist wieder riesig. Ganz neu dabei sind Stefan Scheidtweiler und Christian Schäfer-Scheidtweiler. Die beiden Chefs des Verlags „Ornament-games“ haben ihr Spiel „Influencer! #fame #shame #game“ (stilecht mit Hashtags) mitgebracht, welches vor wenigen Monaten erschienen ist. Damit springen sie auf den thematischen Zug auf, der seit Jahren Facebook, Instagram und TikTok beschäftigt.

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Eindrücke vom 30. SpieleWahnsinn im Kulturzentrum am Freitag (12.5.2023). Im Bild (li.) Christian Schäfer-Scheidtweiler und Stefan Scheidtweiler mit ihrem Spiel "Influencer! #fame #shame #game"

Foto:  Marcel Gruteser

Eindrücke vom 30. SpieleWahnsinn im Kulturzentrum am Freitag (12.5.2023).

Foto:  Marcel Gruteser

Eindrücke vom 30. SpieleWahnsinn im Kulturzentrum am Freitag (12.5.2023).

Foto:  Marcel Gruteser

Eindrücke vom 30. SpieleWahnsinn im Kulturzentrum am Freitag (12.5.2023).

Foto:  Marcel Gruteser

Eindrücke vom 30. SpieleWahnsinn im Kulturzentrum am Freitag (12.5.2023).

Foto:  Marcel Gruteser

Eindrücke vom 30. SpieleWahnsinn im Kulturzentrum am Freitag (12.5.2023).

Foto:  Marcel Gruteser

Eindrücke vom 30. SpieleWahnsinn im Kulturzentrum am Freitag (12.5.2023).

Foto:  Marcel Gruteser

Eindrücke vom 30. SpieleWahnsinn im Kulturzentrum am Freitag (12.5.2023). Im Bild Anke Fleckenstein vom Verlag Kendigames.

Foto:  Marcel Gruteser

Eindrücke vom 30. SpieleWahnsinn im Kulturzentrum am Freitag (12.5.2023). Im Bild (li.) Kim und Christian beim Spiel "Total Regal".

Foto:  Marcel Gruteser

Eindrücke vom 30. SpieleWahnsinn im Kulturzentrum am Freitag (12.5.2023).

Foto:  Marcel Gruteser

Eindrücke vom 30. SpieleWahnsinn im Kulturzentrum am Freitag (12.5.2023).

Foto:  Marcel Gruteser

Eindrücke vom 30. SpieleWahnsinn im Kulturzentrum am Freitag (12.5.2023): Zur Eröffnung bildete sich bereits eine Schlange.

Foto:  Susanne Klaus

„Das Spiel ist mit einem Augenzwinkern zu sehen. Es hat Retrocharme, ist aber auch etwas für Jugendliche. Es ist viel Satire dabei“, erläutert Stefan Scheidtweiler. Die beiden Zielgruppen wären über 35 Jahre sowie zwischen zwölf und 14 Jahren, man kann es mit zwei bis sechs Personen spielen. Das Prinzip läuft dann grob so ab: Man muss verschiedene Aufgaben erledigen, dazu hat man drei Karten in der Hand. Die Symbole darauf vergleicht man mit den Orten auf dem Spielbrett, diese muss man dann erreichen.

Shitstorm oder Groupie-Meute

Ereigniskarten, wie man sie aus dem realen Leben kennt (Groupie-Meute stürmt auf eine Person oder ein Influencer löst einen Shitstorm aus), lassen verschiedene Wendungen zu. Erledigt man die Aufgaben und erreicht die Orte, gewinnt man Follower hinzu. Das Spiel gewinnt, wer als erster eine Millionen Anhänger in den (hier) fiktiven sozialen Netzwerken sammelt.

Anke Fleckenstein von Kendigames präsentiert die drei neuen Spiele des noch frisch gegründeten Verlags.

„Vieles ist hier übertrieben dargestellt, auch die Figuren sind überzeichnet. Dennoch macht es in der Gruppe Spaß“, erläutert Christian Schäfer-Scheidtweiler. Sein Geschäftspartner ergänzt: „Wir finden die Thematik selbst albern. Irgendwann kam uns die Idee, darüber ein Spiel zu entwickeln. Wir sind beide über 40, da waren wir beide mit der Materie nicht so vertraut. Der Fun-Faktor steht hier klar im Vordergrund.“

Der 'süße', neue Verlag

Ein paar Meter weiter steht der Stand von „Kendigames". Wer das ausspricht, denkt eher an Süßigkeiten. „Das ist auch so gewollt, aber der Name leitet sich aus dem Bayrischen ab, also vom kennen“, erläutert Anke Fleckenstein. Zwei Redakteure haben sich erst im Februar selbstständig gemacht, die vorher bei einem anderen Verleg angestellt waren, nun aber ihre eigenen Ideen verwirklichen wollten. Nun gibt es drei Spiele, zwei mit Würfeln („Durch Marsch“ und „The Choice“), eins mit Karten („Get it!“).

Sie eignen sich für Familien, gibt Fleckenstein an. Sie selbst arbeitet auch in der Redaktion und ist beim Ausprobieren dabei. Auf der kürzlichen Spielmesse in Dortmund hatte der neue Verlag seinen ersten Auftritt. Ein Mann mittleren Alters probiert eines der Spiele aus. „Nein“, entgegnet er auf die Frage, ob er denn etwas zum Spielerlebnis sagen möchte. „Ich will nur spielen.“ Okay.

Zur Eröffnung bildete sich bereits eine Schlange.

Deutlich gesprächiger ist Sandra Uhl. Sie ist mit Sohn Oskar am Stand von Kosmos und testet das Spiel „Monster-Falle“. „Wir spielen gerne Zuhause und Oskar auch zusätzlich in der Kita. Hier kann man mal andere Spiele entdecken und auch direkt erwerben“, gibt Uhl über ihre Beweggründe an, zum „SpieleWahnsinn“ zu kommen. „Wir schauen einfach mal, was es so gibt.“ Der vierjährige Oskar fügt hinzu: „Mir gefallen hier die Figuren und der Ablauf des Spiels.“ Dann gilt seine Aufmerksamkeit auch schon wieder dem Spiel.

Monster wildern in einer Villa

Den Ablauf erklärt Anja Hermes vom Kosmos-Stand: „Es ist eine Villa mit Monstern. Durch ein Labyrinth muss man sie innerhalb einer bestimmten Zeit in den Keller bewegen. Dabei sind immer beide Spieler gefordert.“ Das Produkt war bereits 2011 Kinderspiel des Jahres, nun ist es in einer Neuauflage erschienen. Für Fantasy-Fans gibt es beispielsweise auch ein Spiel über Herr der Ringe von Kosmos.

Das Spielemobil durfte nicht fehlen.

Ein ganz neues Spiel hat dagegen der Feuerland-Verlag im Gepäck. „Total Regal“ nennt es sich und erinnert optisch an den Klassiker „Vier gewinnt". Inga Keutmann erläutert das Prinzip: „Man muss bestimmte Ziele erfüllen, zum Beispiel in allen vier Ecken die gleichen Plättchen haben. Es eignet sich gut für Familien.“

Stammgast beim 'SpieleWahnsinn'

Seit elf Jahren gibt es den Verlag bereits, seitdem war er bei jeder Ausgabe vom „SpieleWahnsinn“ dabei. „Hier macht es immer Spaß und man freut sich, dass die Leute hier so viel Lust auf das Ausprobieren von Spielen haben. Deshalb sind wir auch immer gerne hier“, berichtet Redakteurin Keutmann. Kim und Christian sind beispielsweise zwei, die das neue Spiel testen.

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Zeit zum Testen bleibt noch genug. Am Samstag ist von 10 bis 19 und Sonntag von 10 bis 18 Uhr geöffnet. Die Veranstalter rechnen mit über 4.000 Besuchern. Die Eintrittspreise für Tageskarten kosten zwei (Kinder und Jugendliche) bzw. fünf Euro (Erwachsene).

Schon kurz nach dem Start wurde hier schon ordentlich getestet.
| Autor: Marcel Gruteser