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Ulrike Lange und Ansgar Montag in einer Gemeinschaftsküche.

Demenz-WGs im Stadthaus

„Der Preis für ein Zimmer entspricht in etwa dem eines Altenheims und beträgt rund 2.500 Euro im Monat. Darin enthalten sind Miete, Nebenkosten, Haushaltsgeld - inklusive Lebensmittel und vor allem die 24-Stunden-Betreuung. Sofern die eigenen finanziellen Möglichkeiten nicht ausreichen, können die Kosten von der Stadt Herne übernommen werden. Die Kosten für die Pflege werden direkt mit der Pflegekasse abgerechnet“, sagte Ulrike Lange, Koordinatorin der Senioren-Wohngemeinschaft der Caritas, beim halloherne Besuch am Dienstag (11.9.2018). Die Caritas hat die zweite und dritte Etage im Stadthaus am Robert-Brauner-Platz in Herne gemietet und umbauen lassen. „Auf jeder Etage gibt es Zimmer für zehn Bewohner mit eigenem Bad, einen Gemeinschaftsbereich mit großer Küche und eine Fernseh-Ecke, die bei Bedarf durch eine Glaswand abtrennt werden kann. Hier können sich die Bewohner treffen und Zeit gemeinsam verbringen", sagte Ansgar Montag, Chef des Caritas-Verbandes Herne. „Die Zimmer dienen als Rückzugsbereich, wer will kann sich natürlich auch hier einen Fernseher hinstellen", so Montag. In der zweiten Etage gibt es eine Dachterrasse, in der dritten einen großen Balkon, jeweils mit Blick in die Herner Innenstadt.

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Blick von der Terrasse.

„An dem Konzept für die Wohngemeinschaft wird bereits seit 2015 gearbeitet", so Lange. „Noch können sich Senioren für einen Platz in der WG bewerben. Die ersten werden im Oktober 2018 einziehen. Die Bewerber werden zu einer Kennenlern-Runde eingeladen. Die Mieter können dann entscheiden, ob der Bewerber zu ihnen passt", sagte Ansgar Montag. Die Caritas ist nicht nur Vermieter, „wir haben uns auch vorbehalten, den Pflegedienst zu stellen, weil wir die Kostenstruktur im Blick behalten möchten", ergänzte Ulrike Lange. Die Caritas hat sich für das Stadthaus in der Innenstadt entschieden, damit die Menschen aktiv am Leben in der Stadt teilnehmen können. „Die Bewohner können ihre eigenen Möbel mitbringen. Da die Zimmer aber nur begrenzt Platz bieten, müssen sich die Senioren von einigen Sachen trennen", so Montag.

Musterzimmer im Stadthaus.

Mitten in der Innenstadt gelegen, bietet das Stadthaus für die Senioren die Möglichkeit zu Fuß einzukaufen. „Zudem sind 24-Stunden Mitarbeiter in den Wohngemeinschaften anwesend. Das Essen bereiten die Senioren gemeinsam mit den Alltagsbegleitern zu. Wir arbeiten im Schichtdienst, natürlich auch am Wochenende", sagte Lange. Im Gemeinschaftsbereich gibt es die Büro-Ecke der Mitarbeiter. „Wir haben auch W-Lan, damit die Senioren im Internet surfen können", sagte der Caritas Chef. Für Notfälle bekommt jeder Bewohner einen Hausnotruf, den er bei sich tragen soll.

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Gemeinschaftsbereich in der WG.

„Unser Angebot richtet sich zuerst an Menschen mit Demenz, es können sich aber auch nicht demente Senioren bewerben", so Lange. „Demenz ist eine Krankheit, die sich nicht aufhalten lässt. Wer mit Demenz im Anfangsstadium zu uns kommt, dem garantieren wir, dass er bis zu seinem Lebensende bei uns bleiben kann", versichert die Koordinatorin der Caritas-Senioren-Wohngemeinschaft. Aktuell sind sieben Alltagsbegleiter für die Betreuung der Senioren eingestellt, „die verdienen als Einstiegs-Gehalt um die 1.800 Euro brutto, in 2019 wird das auf knapp 2.000 Euro erhöht. Sie werden von uns geschult, bevor sie den Dienst antreten - wir stellen noch ein", so Angar Montag. Mehr Informationen bei Ulrike Lange unter Tel 02323/92960935 oder per E-Mail.

| Autor: Patrick Mammen