
"Das wird noch Monate dauern"
Zwei Wochen nach dem Pfingststurm zogen die beteiligten Rettungs-Organisationen und Fachbereiche eine Zwischenbilanz. "Die Aufräumarbeiten werden noch Monate dauern", sagte Thilo Sengupta vom Fachbereich Stadtgrün. Gleichwohl: "Dass nach zwei Wochen keine Straße mehr gesperrt ist und alle Schulen offen sind, zeigt doch, wie gut das Miteinander in Herne geklappt hat", so Sven-Eric Leichner vom Technischen Hilfswerk Herne.
Katharina Timm, die stellvertretende Leiterin der Berufsfeuerwehr, wies darauf hin, welche Bedeutung die ehrenamtliche Tätigkeit bei THW, DRK oder Freiwilliger Feuerwehr hat: "Ganz klar - ohne die Freiwillige Feuerwehr sind wir in solchen Fällen als Berufsfeuerwehr praktisch handlungsunfähig." Und: "Wir müssen uns darauf einrichten, dass solche Katastrophenfälle künftig häufiger vorkommen werden."
120 Mitarbeiter des Fachbereiches Stadtgrün sowie 15 Fachfirmen sind auf noch nicht absehbare Zeit mit Aufräumarbeiten beschäftigt. Thilo Sengupta schätzt, dass von den rund 40.000 städtischen Bäumen knapp zehn Prozent dem Sturm zum Opfer gefallen sind. "Die Grünanlagen, Forstflächen und Friedhöfe sind weiterhin gesperrt - auch wenn sich keiner dran hält", so Sengupta. Welche Gefahren jetzt noch lauern, beschrieb Feuerwehr-Chef Michael Benninghoff: "Noch in der Nacht von Donnerstag auf Freitag ist an der Rudolfstraße ein Baum umgefallen, der vorher keineswegs schräg stand oder Sturmschäden aufwies."

Die Stadtentwässerung Herne ist derzeit damit beschäftigt, in den Straßen alle 18.000 Sinkkästen zur Kanalisation zu reinigen, damit bei einem weiteren Starkregen das Wasser - soweit wie möglich - ablaufen kann.
Nach Angaben der Stadt hat das zuständige Forstamt Firmen beauftragt, die ab der nächsten Wochen den Volkspark in Sodingen und den Gysenberg freiräumen. "Man schätzt, dass dort etwa 2000 Festmeter Holz liegen", so Sengupta.
Und zum Thema Kaminholz sagte er: "Ja, das Wegnehmen von Holz ist weiterhin verboten, aber wir dulden das. Wir sind im Moment doch froh über jeden Ast, den wir nicht wegräumen müssen." Gleichwohl geschehe die private Räumung auf eigene Gefahr.