
9.675 Personen ohne Job, Quote liegt bei 11,7 Prozent
Arbeitslosenzahl nahezu unverändert
Auf dem Arbeitsmarkt in Herne gibt es derzeit keine Verbesserung - der Markt stagniert. Das geht aus den aktuellen Zahlen der Arbeitsagentur Bochum, zu der auch Herne gehört, hervor, die am Mittwoch (30.10.2024) veröffentlicht wurden. Demnach sind im Oktober 9.675 Personen ohne Job gewesen, das sind 16 mehr als im Vormonat. Im Vergleich zum Oktober 2023 bedeutet dies ein Plus von 739 Personen. Die Arbeitslosenquote liegt unverändert bei 11,7 Prozent, vor einem Jahr lag sie bei 11,0 Prozent.
Die Bochum Arbeitsagentur schreibt dazu: „Das zweite Halbjahr auf dem Arbeitsmarkt bringt keine Verbesserung mit sich. Entgegen den Erwartungen ist die Arbeitslosigkeit nach den Sommerferien nicht rückläufig. Auch die Jugendarbeitslosigkeit verläuft nicht zufriedenstellend. Trotz des Ausbildungs- und Schulstarts und anders als in den Vorjahren sind noch immer viele Jugendliche ohne Beschäftigung.“
Bei den 15 bis 20-jährigen verzeichnet die Agentur aktuell gar einen Anstieg der Arbeitslosigkeit gegenüber dem September. Junge Menschen mit einer erfolgreich abgeschlossenen Ausbildung haben dennoch gute Chancen auf dem Arbeitsmarkt. Anders sieht es bei den älteren Personen aus: Die über 50-jährigen kämpfen weiter mit Vorurteilen und Bedenken.
'Es muss ein Umdenken stattfinden'
Christopher Meier, Vorsitzender Geschäftsführer der Agentur für Arbeit Bochum, betont erneut, dass in vielen Bereichen ein Umdenken auf dem Arbeitsmarkt stattfinden muss: „Arbeitskräfte werden weiter benötigt, sind aber in einigen Bereichen kaum verfügbar. Dabei brauchen wir insbesondere im Bereich der Pflege, im Kita-Ausbau, im Handwerk unter anderem wegen der Energiewende und auch dringend in der IT deutlich mehr Personal. Neben der Qualifizierung von Arbeitslosen müssen wir verstärkt die Beschäftigten weiterbilden und ihre Fähigkeiten sowie langjährige Arbeitserfahrung besser nutzen.“
Seit rund zwei Jahren, seit dem Ende der Pandemie und dem Beginn des Krieges in der Ukraine schwächelt die Wirtschaft. Insgesamt verläuft die Entwicklung im zweiten Halbjahr 2024 a-typisch. Und das, obwohl es gerade in den letzten Wochen wieder einen deutlichen Zuwachs an Stellenangeboten gab und Personal gesucht wird. Die Anforderungen der Unternehmen passen jedoch zu häufig nicht zu den Fähigkeiten der Personen, die auf der Suche sind. Die aktuelle Entwicklung im Herbst zeigt, dass sich der Arbeitsmarkt weiteren Herausforderungen stellen muss. Saisonale Effekte wirken sich immer weniger auf dem Arbeitsmarkt aus, eine Folge des unausgewogenen Verhältnisses zwischen Angebot und Nachfrage.
Die bundesweiten Zahlen
Bundesweit blieb die Zahl der Erwerbslosen ebenfalls fast gleich. Sie ging um 16.000 auf 2,791 Millionen Menschen zurück. Das sind 183.000 mehr als im Vorjahr. Die Arbeitslosenquote blieb im Vergleich zum Vormonat unverändert bei sechs Prozent.