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Die Abiturienten des Jahrgangs 1967.

Abi-Stress nach 50 Jahren

Elf ältere, leicht angegraute Herren durchstreiften am Samstag (24.6.2017) unter Führung des stellvertretenden Schulleiters, Peter Müller, die Gänge und Räume des Gymnasiums Eickel. Es handelte sich um die Abiturienten des Jahrgangs 1967 der OIsb des Städtischen neusprachlichen mathematisch-naturwissenschaftlichen Jungengymnasiums Wanne-Eickel, wie das Gymnasium Eickel 1967 offiziell hieß. Und weitere Aufklärung: OIsb bedeutete Oberprima (römische Eins), sprachlicher Zweig, und da es zwei Klassen davon gab, a und b.

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Es war also eine Abiturklasse des Jahrgangs 1967, die hier den Auftakt ihres Treffens zum 50. Jahrestag hatte. Unter der kurzweiligen und anschaulichen Führung von Peter Müller erkundete die Gruppe die alten Räume, wo so manche Erinnerung wach wurde. Einige Anekdoten aus der alten Zeit („Hier war der Bio-Raum. Wo der Kicker steht, war ein Goldfisch-Aquarium. Wisst ihr noch…?“) wurden ausgetauscht und regten zu lebhaften Gesprächen an. Überraschend waren die frisch gestrichenen Räume und die Sauberkeit in der Schule, die so nicht in Erinnerung waren. Dass die ehemalige Aula, Ort vieler Ansprachen des Direx und auch Ort einer sehr direkten Art von Musikunterricht, nun ein Fitnessraum ist, wurde allerdings eher bedauert.

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Auf der Treppe des Gymnasiums Eickel.

Zum Schluss hatte Müller noch eine Überraschung bereit. Die schriftlichen Abiturarbeiten von 1967 in den Fächern Deutsch, Französisch, Englisch und Mathematik waren noch vorhanden. Mit angenehmer Erinnerung, aber auch leichtem Widerwillen, wurden die Arbeiten durchblättert. Der Kommentar von Müller, diese Arbeiten würden heute durchweg ein bis zwei Zeugnisnoten besser bewertet und auffallend sei das saubere Schriftbild, wurde natürlich mit Wohlwollen aufgenommen. Aufschlussreich waren die Kommentare der damaligen Lehrer unter einigen der Arbeiten – doch: Schwamm drüber. Alles in allem ein gelungener Beginn des Abi-Jubiläums, welches am Abend bei guten Gesprächen und guten Getränken weiterging. Die Frage, ob Seneca mit seinem Spruch Non vitae, sed scholae discimus (Nicht für die Schule, sondern für das Leben lernen wir) recht hatte oder die Jahrhunderte später erfolgte Umkehr eher zutrifft, blieb allerdings ungeklärt.

Selfie nach 50 Jahren.
| Quelle: Willibald Wiesinger