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In Fort Wayne brauten und vertrieben die Dortmunder Berghoff-Brüder 'Dortmunder Beer'. William Edward Boeing, Sohn eines Einwanderers aus dem heutigen Hagen, gelang es gar, einen Weltkonzern aufzubauen.

Vom Streben nach Glück - Ausstellung in der Zeche Hannover

200 Jahre Auswanderung nach Amerika

Bochum. Am Donnerstag, 30. März 2017, 19 Uhr, eröffnet LWL-Kulturdezernentin Dr. Barbara Rüschoff-Thale die Ausstellung Vom Streben nach Glück in der Zeche Hannover, Günnigfelder Straße 251. Eine Einführung gibt Ausstellungskurator Willi Kulke. Für den musikalischen Rahmen sorgt das Jazz-Duo Johanna Schneider. Gäste sind herzlich willkommen. Geöffnet ist die Ausstellung mittwochs bis samstags, 14 –18 Uhr; sonn- und feiertags, 11 – 18 Uhr.

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"Hier lebt man besser als in Deutschland", berichtete 1830 der Amerika-Auswanderer Peter Horn aus Pennsylvania in einem Brief an seine Eltern. Wohlstand, Freiheit, Abenteuer – das waren die Hoffnungen, die über 300.000 Menschen aus Westfalen im 19. und 20. Jahrhundert dazu bewegten, in den USA ein neues Leben zu beginnen. Die Ausstellung Vom Streben nach Glück, die der Landschaftsverband Westfalen vom bis zum 29. Oktober 2017 im Industriemuseum Zeche Hannover in Bochum präsentiert, veranschaulicht diese Auswanderungsbewegung. Das Begleitprogramm reicht von Vorträgen über einen genealogischen Workshop bis zur Wild West-Show mit Cowboys und Indianern zur Nacht der Industriekultur.

Das Spektrum der über 100 Exponate reicht von Fotos und Postkarten über ein Schiffsmodell bis hin zu persönlichen Gegenstände der Auswanderer, darunter auch ein Silberlöffel, den der Bochumer Wilhelm Kabeisemann auf seiner Überfahrt 1853 in die neue Heimat bei sich trug. Noch heute leben Nachfahren der Kabeisemanns sowohl in den USA als auch in Deutschland. "Migration, Integration und Interkultur sind unsere Themenschwerpunkte auf der Zeche Hannover. Diesmal wechseln wir dabei die Perspektive und blicken aus Westfalen in die Welt und überrascht stellen wir fest, nicht nur Syrer oder Nordafrikaner, auch die Westfalen verließen ihre Heimat in der Hoffnung auf eine neue Welt", erklärte Dirk Zache, Direktor des LWL-Industriemuseums, bei der Vorstellung der Wanderausstellung in Bochum. Die Schau beleuchtet die Ursachen, zeichnet Reisewege nach und schildert Biografien westfälischer Emigranten. Ein eigenes Kapitel widmet die Ausstellung dem Thema Vertreibung und Verfolgung nach 1933. So wanderten über 120.000 deutsche Intellektuelle und Juden nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten nach Amerika aus.

Das Modell eines Auswandererschiffes aus dem Deutschen Technikmuseum in Berlin sowie Postkarten und Werbeplakate der Reedereien zeigen, wie diese Schiffe aussahen.

Begleitprogramm – April bis Oktober 2017: Donnerstag, 6. April 2017, 19 Uhr: Dorsten – Chicago. Eine transatlantisch-jüdische Familiengeschichte. Vortrag und Gespräch mit Elisabeth Cosanne-Schulte-Huxel vom Jüdischen Museum Westfalen in Dorsten.

Dienstag, 18. April, bis Donnerstag, 20. April 2017, 10 –18 Uhr: Theater-Workshop für Erwachsene und Jugendliche ab 15 Jahren in Zusammenarbeit mit dem Schauspielhaus Bochum: Neues Land, neues Glück?! Hoffnungen und Erfahrungen von Auswanderern. Kostenfrei. Anmeldung bis zum 31. März 2017 unter Tel 0231 / 6961236.

Donnerstag, 20. April 2017, 19 Uhr: Abschlusspräsentation des Theater-Workshops Neues Land, neues Glück?! Hoffnungen und Erfahrungen von Auswanderern.

Donnerstag, 4. Mai 2017, 19 Uhr: Ein Onkel in Amerika? Auf den Spuren der eigenen Vergangenheit. Tipps und Tricks für den Einstieg in die Ahnenforschung von der genealogisch-heraldischen Arbeitsgemeinschaft Roland zu Dortmund.

Donnerstag, 8. Juni 2017, 19 Uhr: Aus Westfalen und Lippe nach Amerika. Die Geschichte der Auswanderung. Vortrag von Ausstellungskurator Willi Kulke, Ziegeleimuseum Lage (erste Station der Wanderausstellung).

Samstag, 24. Juni 2017, 18 – 2 Uhr: Extraschicht – die Nacht der Industriekultur. Wilder Westen im Revier. Show und Musik mit Cowboys und Indianern. Ab 22 Uhr Sommerfest. Lesung, Gespräch und Filmausschnitte zum Kinofilm Sommerfest mit Sönke Wortmann, Frank Goosen und weiteren Schauspielern. Sondereintritt (Extraschicht-Ticket).

Sonntag, 2. Juli 2017, 16 – 18 Uhr: Workshop Familienforschung. Individuelle Beratung durch die genealogisch-heraldische Arbeitsgemeinschaft Roland zu Dortmund.

Donnerstag, 6. Juli 2017, 19 Uhr: Die deutsch-amerikanische Brauindustrie. Vortrag von Historikerin Jana Weiß von der Universität Münster mit anschließender Bierverkostung mit Biersommelier Matthias Kliemt, Recklinghausen.

Donnerstag, 14. September, 19 Uhr: Solo für einen Colt. Der Kabarettist Stefan Keim lässt die großen Mythen des Wilden Westens lebendig werden und zeigt Beziehungen und Parallelen zwischen Amerika und Westfalen, Wild-West-Zeiten und der Gegenwart. Ein Westfalo-Western von und mit Stefan Keim aus Wetter an der Ruhr. Eintritt 8 Euro.

Donnerstag, 5. Oktober 2017, 19 Uhr: Aus Bochum in die Neue Welt. Die Auswanderungsgeschichte der Familie Kabeisemann. Gesprächsrunde mit Dr. Hans Hanke (Bochum), Dr. Viktor Rüttermann (Münster) und Lisa Weißmann (Bochum).

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Donnerstag, 19. Oktober 2017, 19 Uhr: Flucht ins Land der Freiheit. Auswanderung und Exil nach 1848 und 1933. Vortrag von Ausstellungskurator Dietmar Osses, LWL-Industriemuseum Zeche Hannover in Bochum.