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Die Anzahl der Azubi-Bewerber ist im Jahr 2021 deutlich zurückgegangen (Symbolbild).

243 Jugendliche weniger als in 2020, Stellenanzahl leicht gesunken

Weniger Azubi-Bewerber durch Corona

In Herne gibt es immer weniger Ausbildungsstellen für junge Menschen und weniger Bewerber. Die Zahl der Bewerber für Ausbildungsplätze ist wegen der seit gut einem Jahr anhaltenden Corona-Pandemie eingebrochen, auch die Azubiplätze selbst sind etwas weniger geworden. Das ergeben aktuelle Zahlen der Agentur für Arbeit Bochum, die auch für Herne zuständig ist.

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Demnach gab es zum Stichtag Ende März (31.3.2021) in Herne 1.024 gemeldete Bewerber, das sind 243 Jugendliche weniger als im Vorjahr - ein Minus von rund 19 Prozent. Zum Stichtag gelten noch 619 Jugendliche als unversorgt. Dazu gibt es laut der Arbeitsagentur 574 gemeldete Ausbildungsstellen, das sind 19 weniger als noch im Jahr 2020 (Minus 3,2 Prozent). 386 Stellen gelten aktuell noch als unbesetzt.

2019 gab es in Herne 1.312 gemeldete Bewerber und 663 gemeldete Azubistellen.

Zum Vergleich die Zahlen für März 2021 aus Bochum: Hier sind es lediglich 56 weniger Bewerber im Vergleich zum Vorjahr, 1.747 wurden gemeldet. Die 1.763 gemeldeten Azubiplätze sind 25 weniger als im Jahr 2020. Das zeigt, dass Herne von den rückläufigen Zahlen stärker betroffen ist.

Trotz Pandemie an morgen denken

Frank Neukirchen-Füsers, Vorsitzender der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Bochum.

Diese Tatsache bleibt naturgemäß auch dem Chef der hiesigen Arbeitsagentur nicht verborgen, der sich um die künftigen Fachkräfte sorgt. „Trotz Pandemie müssen wir weiter an morgen denken, auch wenn es derzeit besonders schwer fällt. Die Unternehmen brauchen Nachwuchs und dürfen nicht stoppen, ihre Fachkräfte selber auszubilden. Im Gegenteil: Mehr denn je wird gut ausgebildetes Personal benötigt. Auch das hat die Pandemie gezeigt: Wer gut ausgebildet ist, hat einen sichereren Arbeitsplatz, kann sich leichter umorientieren und kann auch in schwierigen Zeiten Karriere machen“, so Frank Neukirchen-Füsers, Geschäftsführer der Agentur für Arbeit Bochum, zu der auch die Geschäftsstelle in Herne gehört.

Er ergänzt: „Klar ist, Anforderungsprofile und berufliche Vorstellungen müssen passen. Aber auch, und das ist nicht zu unterschätzen, die Chemie muss stimmen. Wer noch unsicher ist, sollte noch einmal überlegen und das persönliche Gespräch suchen. Wir helfen, beraten und vermitteln und der Bund bietet Ausbildungsprämien und das Land Förderprogramme an.“

Aus Sicht der Arbeitsagentur gelte daher nun, dass die Unternehmen und die Jugendlichen mehr aufeinander zugehen müssen. Es müssten Verträge geschlossen und die gemeinsame berufliche Zukunft fixiert werden, damit beide Seiten davon profitieren. Ferner ist die Agentur für Arbeit aus Bochum der Auffassung, dass in vielen Fällen die Unternehmer trotz des bestehenden Bedarfs, aufgrund der Pandemie, verhalten sind. Das würde aber nichts an der Tatsache ändern, dass mehr gut ausgebildete Fachkräfte über kurz oder lang dringend benötigt werden.

Die Anzahl der gemeldeten Azubistellen ist 2021 um drei Prozent gesunken (Symbolbild).

Zahlreiche Wege für Vermittlung und Beratung

Für Jugendliche bietet die Agentur Vermittlung, Beratung und Service ohne Einschränkung an, da sie auf verschiedenen Wegen erreichbar ist. Die Varianten, Kontaktdaten und -nummern sind auf www.arbeitsagentur.de/bochum zu finden. Dazu gehören Telefonate, Videoberatung, eService, App- und Bot-Varianten, E-Mail (bochum@arbeitsagentur.de oder herne.berufsberatung@arbeitsagentur.de) und dem klassischen persönlichen Gespräch. Für eine Videoberatung werden beispielsweise nur ein PC oder ein Mobilgerät benötigt, per Mail gibt's dann einen Zugangslink, mit dem man einen Beratungsraum betreten kann.

„Helfen ist unser Job. Was aber für den einen eine Erleichterung bedeutet - nicht mehr persönlich erscheinen zu müssen - ist für den anderen ein Nachteil. Mimik und Gestik bleiben für den Austausch wichtig und wenn keine Videokommunikation möglich ist, vereinbaren wir in Notfällen unter Berücksichtigung aller Hygiene-Maßnahmen weiterhin vereinzelt Gespräche vor Ort“, so Frank Neukirchen-Füsers.

Betriebe und Unternehmen können sich für eine kurzfristige Bewerbersuche unter herne.arbeitgeber@arbeitsagentur.de melden.

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Eine gute Orientierung bei allen Varianten: Wer schnelle Hilfe braucht, ist auch gut beraten, sich auf dem YouTube-Kanal der Bundesagentur für Arbeit unter https://www.youtube.com/user/Arbeitsagentur zu informieren.

| Autor: Marcel Gruteser