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Tierschutzjugend bei der Obsternte.

Streuobstwiese der Herner Tierschutzjugend

Die Herner Tierschutzjugend hat vor 26 Jahren in ihrem Ökogarten an der Industriestraße 36 hochstämmige Obstbäume angepflanzt und damit einen wichtigen Lebensraum für viele freilebende Tiere hergestellt. Am Samstag, 1. Oktober, 15 Uhr, lädt die Jugend alle Interessierten in ihren Ökogarten ein. Der Garten kann erkundet werden und wer mag, kann beim Saftpressen helfen. Der Eingang des Gartens befindet sich am Wanderweg hinter der Firma Bruck.

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Tierschutzjugend bei der Obsternte.

Streuobstwiesen zählen durch den Verzicht auf Pestizide sowie das Belassen von Totholz und höhlenreicher Altbäume zu den artenreichsten Biotopen in Mitteleuropa weil sie mit etwa 5.000 Tier- und Pflanzenarten von ökologischer Bedeutung sind. Für viele Tiere stellen Streuobstwiesen wichtige Ersatzbiotope und letzte Rückzugsgebiete dar. Dort leben heute stark gefährdete Arten wie beispielsweise der Steinkauz, Mittelspecht, Gartenschläfer, Haselmaus, mehrere Fledermausarten sowie zahlreiche Schmetterlings- und Hautflüglerarten. Als Unterwuchs der Bäume haben die jungen Tierschützer blühenden Wiesenkräutern eingesäät. Diese Vielfalt an Tieren und Pflanzen ist auch auf die extensive Nutzung der Flächen zurückzuführen. Lediglich vier Schafe nutzen die Wiese. Niedriggehaltene Grünflächen werden hier gerne vom Steinkautz aufgesucht.

Vor allem besteht aber durch den stockwerkartigen Aufbau der Streuobstwiesen ein vielfältiges Mosaik an Kleinbiotopen, wodurch der Tierwelt eine Nischenvielfalt geboten wird, die weder das freie Acker- und Grünland, noch der geschlossene Wald bieten können. Die ohnehin schon hohe Strukturvielfalt der Streuobstwiesen wurde von den jungen Naturfreunden noch zusätzlich durch verschiedene Begleitstrukturen wie beispielsweise Hecken, Böschungen, unbefestigte Wege, Trockenmauern oder Reisighaufen erhöht.

Die relativ kleine Streuobstwiese der Herner Tierschutzjugend auf 0,3 Hektar hat eine nicht zu unterschätzende, wichtige Vernetzungsfunktion als Korridore und Trittsteinbiotope zwischen einzelnen Lebensräumen im Umfeld z.B. der Hölkeskampringhalde und dem Naturschutzgebiet Voßnacken.

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Nun ist Erntezeit und die jungen Tierschützer freuen sich auf einen hohen Ernteertrag den sie mit in die Familien nehmen oder zu Apfelsaft verarbeiten. Die Kids haben sich eine Obstmühle und –presse angeschafft, um Direktsaft herzustellen zu können. So erfahren die Naturfreaks neben dem Tierschutz auch, dass hier eine gesunde Ernährung den Menschen zu Gute kommt.