Schutz vor hinterlistigen Smartphone-Abos
Zum Weltverbrauchertag, am Dienstag (15.3.16), informierten die Verbraucherberatung, der Weiße Ring und die Polizei in Herne über die Gefahren der Abzocke per Smartphone. An dem Stand auf der Bahnhofstraße ging es um einen Bereich, den kaum ein Kunde kennt - die Drittanbietersperre. Ein Klick zu viel, und Smartphone-Nutzer sitzen in der Abo-Falle. Vor unfreiwilligen Abbuchungen können sich Telefonkunden bislang nur schützen, indem sie sich selbst aktiv bei ihrem Mobilfunkanbieter um eben jene Drittanbietersperre bemühen.
Werbung ist auf dem Smartphone ein ständiger Begleiter. Einmal unbedacht draufgetippt, und schon kann man sich ein kostspieliges Abo einhandeln. Sogenannte Drittanbieter mogeln sich über Apps auf das Smartphone ein. Der Kunde, der mit schnellen Finger über sein Display huscht, kann dabei Werbebanner dieser Drittanbieter unbeabsichtigt anklicken. Das ist natürlich nicht kostenlos und wird bei der nächsten Mobilfunkabrechnung abgebucht. Veronika Zoller, die Leiterin der Herne Verbraucherberatung, sagte dazu: "Ein Handy ohne Drittanbietersperre ist so, als ob man Auto fahren würde, ohne angeschnallt zu sein."
Wolfgang Schuldzinski, Vorstand der Verbraucherzentrale NRW, spricht sich für eine dringende Reform im Telekommunikationsgesetz aus: "Bei Abschluss eines Mobilfunkvertrags muss die Drittanbietersperre künftig zwingend vom zuständigen Provider voreingestellt werden. Die Verantwortung für Schutz vor Missbrauch von Firmen, die Smartphone-Kunden unerkannt und ohne Zustimmung Abos andrehen und die Kosten dafür auch noch über das Abrechnungssystem des jeweiligen Mobilfunkanbieters eintreiben, kann nicht länger allein auf die Kunden abgewälzt werden.
Die 60 Beratungsstellen der Verbraucherzentrale NRW bieten reingefallenen wie schutzsuchenden Verbrauchern auf ihrer Internetseite Hilfe zur Abwehr ungewollter Handy-Abos an.
