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v.l. Iris Immig,Cordula Klinger-Bischof, Iris Stiebling, Cornelia Bruch (alle Ruhrwerk), Egon Steinkamp.

Weitere Willkommensklasse am OHG

Ruhrwerk fördert Deutschunterricht

Seit zwei Jahren unterstützt der Verein Ruhrwerk das Otto Hahn Gymnasium (OHG) bei der Integration von Flüchtlingskindern- und Jugendlichen durch die Deutsch- Sprach- und Lernförderung in zwei Flüchtlingsklassen. Mit Beginn der ersten Zuwanderungswelle wurden die Klassen am OHG eingerichtet, in denen derzeit 30 Kinder und Jugendliche zwischen zehn und sechzehn Jahren aus verschiedenen Nationen und unterschiedlichen Bildungsschichten beschult werden. Dass die Kinder auf dem Gymnasium betreut werden, ist Zufall. Die Zuweisung erfolgt bildungsunabhängig über das Kommunale Integrationszentrum (KI).

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Die beiden Pädagoginnen Christa Heine und Iris Imig unterrichten seit dem Frühjahr 2015 im Auftrag des gemeinnützigen Herner Vereins Ruhrwerk je zwei Stunden wöchentlich in den beiden OHG-Willkommensklassen. Der Unterricht für die Kinder, die unter anderem aus Syrien, dem Iran oder Polen kommen, muss innerhalb der Klassen sehr differenziert gestaltet werden: „Manche Schüler können sich schon mit der deutschen Grammatik befassen, während andere sich zuerst einmal den Grundwortschatz für Dinge des täglichen Lebens, wie Essen, Trinken, Schule, Freizeit… erarbeiten müssen, daher ist eine individuelle Förderung nur durch die Zusammenarbeit meherer Lehrkräfte pro Gruppe möglich“, sagt Sonderpädagogin Christa Heine. Die beiden Lehrerinnen von der privaten Bildungseinrichtung Professor Eule geben den Schülern am OHG auch in Form von Rollenspielen die Gelegenheit, Alltagssituationen nachzustellen, um die Angst vor dem Deutschsprechen zu verlieren und sich dadurch im täglichen Leben besser zurecht finden. Aber auch die Fächer, die den Zuwandererkindern innerhalb des stundenweisen Unterrichts in Regelklassen vermittelt werden, finden eine begleitende Betreuung.

Egon Steinkamp, Leiter des Otto Hahn Gymnasiums schildert die Notwendigkeit von zusätzlicher personeller Unterstützung außerhalb der normalen Klassenbetreuung, besonders nachdem die hauptamtliche Kollegin für die Sprachförderung mindestens ein Jahr wegen ihrer Elternzeit ausgefallen ist.„Zwei Lehrkräfte des OHG versuchen seitdem die Unterrichtsversorgung der Integrationsklassen zu gewährleisten“, sagt OHG-Direktor Egon Steinkamp. „ Die Kooperation mit Ruhrwerk durch die qualifizierte Arbeit von Christa Heine und Iris Imig ist ein wesentlicher Baustein unserer Sprachförderung. In Zeiten von Personalknappheit sind wir auf diese Hilfe dringend angewiesen und brauchen auch noch weitere ehrenamtliche Unterstützer. Ab Mittwoch (1.2.2017) werden wir laut Auskunft der Bezirksregierung Arnsberg eine dritte Willkommensklasse einrichten und weitere Kinder müssen in den nächsten Monaten noch auf Herner Schulen verteilt werden“, so Steinkamp weiter.

Das gemeinsame Ziel von OHG, Ruhrwerk und ehrenamtlichen Helfern ist es, die Kinder so weit zu bilden, dass sie nach zwei Jahren dem Unterricht der Regelklassen in ihrer entsprechenden Schulform folgen können um einen Schulabschluss zu erreichen. Die Entscheidung über die Zuweisung der Schüler auf die folgende Schulform treffen die Regionalkonferenzen, die sich aus den zuständigen Behörden der Stadt und der Bezirksregierung zusammensetzen. Interessierte Bürger, die für die sprachliche und schulische Wissensvermittlung qualifiziert sind und die Integrationsarbeit an Herner Schulen ehrenamtlich unterstützen möchten, werden gebeten, sich telefonisch oder per E-Mail an den Verein Ruhrwerk oder an das OHG zu wenden .

Für Ende Februar ist ein gemeinsamer Informationsaustausch im Otto-Hahn-Gymnasium geplant. Den gemeinnützigen Verein Ruhrwerk unterstützen viele Herner Bürger, Vereine und Unternehmen mit Spenden und Sponsorengeldern und beteiligen sich auf diese Weise an der Umsetzung von Förderprojekten zur Bildung von Kinder und Jugendliche in Herne.

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Durch die enge Zusammenarbeit mit Schulen, Kinderheim, sozialen Organisationen und Jugendamt entwickeln die Ruhrwerk-Vorsitzende Cordula Klinger-Bischof und ihre sechs Mitstreiterinnen seit 2009 auf Hernes Förderbedarf abgestimmte Langzeitprojekte. Ihr Ziel ist es, körperlich, psychisch oder sozial benachteiligten Jungen und Mädchen den Zugang zu Bildung und Persönlichkeitsentwicklung zu erleichtern um so ihre Zukunftsaussichten zu verbessern. Auf dem Vereins-Programm, an dem wöchentlich mehr als 300 Herner Kinder teilnehmen, stehen unter anderem Reittherapien, Nachhilfe,-Sport- und Musikprojekte und Aktivitäten rund um das Thema Integration.

| Quelle: Ruhrwerk