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Volker Schütte.

Stellungnahme

Falsche Polizisten im Revier

Volker Schütte von der Polizei Bochum nimmt zu den falschen Polizisten im Revier Stellung: "Am Donnerstagabend (2.2.2017) erhielten gleich mehrere, im Stadtteil Stiepel lebende Frauen einen Anruf von einem falschen Polizisten. Direkt im Anschluss erkundigte sich der Mann nach den finanziellen Verhältnissen und fragte gezielt nach, ob sich in der Wohnung Schmuck befindet oder ob es Schließfächer gibt. Weiter kamen die echten Kriminellen hier zum Glück nicht, weil die angerufenen Bürgerinnen und Bürger die kriminelle Masche schnell erkannt und das Gespräch beendet hatten.

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Wir wissen aber auch von Fällen, wo es anschließend zu folgenreichen Wohnungsbesuchen gekommen ist. Dabei ließen sich die falschen Ermittler die Aufbewahrungsorte von Bargeld und Schmuck zeigen. Wenig später waren die Polizisten dann auch schon wieder verschwunden - die Wertgegenstände allerdings auch. Aufgrund von Legenden werden die Opfer auch dazu bewegt, ihren Schmuck aber auch das komplette Sparguthaben bei der Bank abzuheben und an vermeintliche Polizeibeamte zu übergeben - zur Spurensicherung oder sogar zur sicheren Aufbewahrung. Nicht selten verlieren diese gutgläubigen Menschen ihre gesamten Ersparnisse. An dieser Stelle nochmal ganz deutlich: Die Polizei erfragt die Vermögensverhältnisse nicht - weder per Telefon noch an der Haus- oder Wohnungstür.

Betrug über das Telefon.

Zu Wochenanfang (KW 5) meldeten sich auch mehrere Herner bei der Polizei und berichteten von merkwürdigen Anrufen. Eine männliche Person gab sich jeweils sehr überzeugend als Polizeibeamter aus, der in Sachen Hacker ermittelt und dazu die kompletten Kontodaten erfragen wollte. Da den Hernern diese Telefonrecherche absolut unseriös erschien, machten sie genau das Richtige und legten auf. Dabei hatte der Falsche Anrufer neben seiner schauspielerischen kriminellen Energie auch die technischen Möglichkeiten genutzt, um glaubhaft rüber zu kommen. So konnten die angerufenen Personen im Display ihrer Telefone die Rufnummer der Vermittlung des Bochumer Polizeipräsidiums beziehungsweise die 110 mit der aktuellen Vorwahl ablesen. Diese Telefonnummern werden aber grundsätzlich nicht übertragen. Die illegale Methode, mit der Telefonate unter einer vorgetäuschten Rufnummer geführt werden, ist unter dem Begriff Call ID Spoofing bekannt.

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An dieser Stelle warnen wir erneut ausdrücklich vor dieser kriminellen Masche und empfehlen, sich so zu verhalten wie die beiden Bochumerinnen - nämlich sofort aufzulegen und uns danach sofort über die 110 anzurufen. Die Kriminellen denken sich immer wieder neue Schachzüge aus, die an dieser Stelle nie vollständig aufgezählt werden können. Für weitere Fragen und kostenlose Beratungen steht Ihnen das Kommissariat Kriminalprävention/Opferschutz des Bochumer Polizeipräsidiums unter Tel 0234 / 909-4040 gern zur Verfügung. Auch der Kontakt zu einem Seniorensicherheitsberater kann hier hergestellt werden."

| Autor: Volker Schütte /Polizei Bochum
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