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Sodingens Marktplatz in mit der historischen Bedürfnisanstalt / Warte- und Trinkhalle – heute: Heikes Kiosk. Das Foto stammt aus dem Jahre 1927. Damals gab es den Bunker noch nicht.

'Wert-voll: unbezahlbar oder unersetzlich?'

Tag des offenen Denkmals

Deutschlands größtes Kulturevent, der „Tag des offenen Denkmals“, lädt am 14. September 2025 zum Erkunden der faszinierenden Welt der Geschichte ein – in geheimnisvollen Burgen, verwinkelten Fachwerkhäusern oder prunkvollen Kirchenanlagen. Über 5.000 Denkmaltüren öffnen immer am 2. Sonntag im September deutschlandweit für entdeckungsfreudige Menschen.

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In Herne ist zwar nicht so viel los wie etwa in Köln, wo allein über 170 Denkmäler besichtigt werden können, worüber eine 177-seitige Broschüre ausführlich Auskunft gibt, die man später auch als Reiseführer nutzen kann. Was das Kölnische Stadtmuseum zustandebringt, sollte den Museen im Ruhrgebiet freilich auch möglich sein.

Premiere in Wanne-Nord

Der Kunstmaler Edmund Schuitz.

Dafür gibt’s in Wanne-Eickel eine richtige Premiere, nachdem Ingeborg Müller-Schuitz beim Aufräumen einen Film von 1953 gefunden hat, der die Entstehung des linken Seitenflügels des Mosaiks in der Laurentiuskirche an der Hauptstraße 317 in Wanne-Nord zeigt: Schwarz-Weiß, ohne Ton, N 8, inzwischen digitalisiert. Zu sehen ist der eingerüstete Chorraum und der heimische Kunstmaler Edmund Schuitz mit seinen Helfern bei der Arbeit.

Am Tag des offenen Denkmals wird der zwanzigminütige Film um 13:30 Uhr erstmals in der Kirche gezeigt. Dabei wird der Restaurator Hans-Georg Gathmann die im Film gezeigten Arbeitsschritte kommentieren. Edmund Schuitz wurde am 12. August 1913 in Unser Fritz im damaligen Amt Wanne geboren, absolvierte in Bickern eine Lehre als Polsterer, Sattler und Raumgestalter. Mit einem Stipendium konnte er an der Werkkunstschule Dortmund studieren, bevor es ihn 1933 nach Italien zum Studium an der Akademie der bildenden Künste in Rom zog. Bis 1939 arbeitete er als Restaurator und Kirchenmaler für den Vatikan.

Von Rom nach Wanne-Eickel

Nach Kriegsdienst und Kriegsgefangenschaft kehrte Edmund Schuitz nach Wanne-Eickel zurück, eröffnete 1946 ein Mal- und Kunstgewerbeatelier. Er war darüberhinaus als Dozent an der Volkshochschule im Haus am Grünen Ring tätig. An zahlreichen öffentlichen Gebäuden sind seine Werke, Mosaiken, Sgraffiti und Glasmalereien, zu sehen, so in der Lutherkirche und in St. Laurentius in Wanne-Nord, im früheren Eickeler Amtshaus an der Richard-Wagner-Straße, im ehemaligen Haus des Handwerks in Wanne, in der Wanner Berufsschule Steinstraße, im Hof der Realschule Crange oder das leider abrissgefährdete Putzmosaik „Hochzeitszug von Amphitrite und Poseidon“ im Hallenbad in Wanne-Süd. Edmund Schuitz starb am 3. November 1992 in Herne.

Sieben weitere Herner Denkmäler offen

Keramikplatten im Treppenhaus des ehemaligen Herner Polizeigebäudes.

Das ehemalige Polizeirevier samt Zellentrakt am Friedrich-Ebert-Platz wurde im Jahr 1927 errichtet. Das fünfgeschossige Gebäude ist mit seiner rund 1.800 Quadratmetern umfassenden Grundfläche und seiner Lage direkt neben dem Rathaus ein besonders markantes Baudenkmal.

Das Wasserschloss 'Schloss Strünkede' aus dem 16. und 17. Jh. Renaissance-Bau des Adelsgeschlechts Strünkede – mit Dachstuhl-Führung (Anmeldung bis 11.9.2025, ) und auch die Schlosskapelle gegenüber sind zu besichtigen.

Das Rathaus Wanne öffnet am Denkmaltag ebenfalls seine Türen..

Das Rathaus Wanne (Führungen ab 10 Uhr): Das als Amtshaus von Wanne geplante Gebäude wurde in Rekordzeit von 1903 bis 1904 nach Plänen des Amtsbaumeister Otto Zahn errichtet. Die feierliche Einweihung erfolgte Anfang 1905. Das Rathaus Wanne ist mit seinen Rundbogenfenstern, Balkonen, geschweiften Giebeln und dem kupfergedeckten Zwiebelturm ein hervorragendes Beispiel für ein Amtsgebäude der Kaiserzeit.

Die Flottmannhallen sind mit stündlichen Führungen dabei. Zugleich wird in den Flottmann-Hallen um 11 Uhr die Kunstausstellung „Form und Fassung“ eröffnet. Die Ausstellung zeigt Arbeiten der Künstler Jáchym Fleig und Armin Hartenstein. Ihre Arbeiten umfassen Werke aus den Bereichen Skulptur, Installation und Malerei.

Die Löwenkirche ist Teil des Pilgerwegs am Tag des Denkmals.

Heikes Kiosk in Sodingen bietet ab 14 Uhr Kurzvorträge. Ebenso gehört zu diesem Tag der Pilgerweg in der Pfarrei St. Christophorus. Er führt von St. Barbara an der Hofstraße über die Löwenkirche zur Kirche St. Laurentius. Dort findet um 15 Uhr ein Orgelkonzert statt. mehr Infos und Anmeldungen auf der Homepage tag des offenen denkmals.

Freier Eintritt ins Emschertalmuseum

Freier Eintritt in Schloss und Heimatmuseum Aus gegebenem Anlass besteht am Sonntag, 14. September 2025, ganztägig freier Eintritt ins Schloss Strünkede und das Heimatmuseum „Unser Fritz“. Beide Einrichtungen sind zwischen 11 und 17 Uhr für Besucher geöffnet.

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Hauptstadt Gera

Die Deutsche Stiftung Denkmalschutz feiert den Tag des offenen Denkmals im Jahr ihres 40-jährigen Bestehens gemeinsam mit Gera als „Denkmalhauptstadt“: Neogotische und barocke Sakralbauten, Wohnhäuser des Jugendstilbegründers Henry van de Velde und seines Schülers Thilo Schoder, historische Bierlagerstätten (die sogenannten Höhler), und die Gebäude auf dem Gelände der Bundesgartenschau sind einige der prägnanten Beispiele der Geraer Denkmallandschaft. Im Kontrast dazu stehen Bauhausarchitektur und Ostmoderne, die Geras Stadtbild ebenso prägen. Am Tag des offenen Denkmals erhalten Interessierte die einzigartige Möglichkeit, sonst nicht zugängliche Orte oder Altbekanntes mit neuem Blick zu entdecken.

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Sonntag
Sonntag, 14. September 2025, um 10 Uhr
Dienstag, 2. September 2025 | Autor: Pitt Herrmann