
Neu in der Filmwelt Herne
'Tafiti – Ab durch die Wüste'
Löwen, Adler, Schakale, Schlangen – die Savanne Namibias im südwestlichen Afrika steckt für ein kleines, aufgeweckt-vorwitziges Erdmännchen wie Tafiti (Synchronstimme Cosima Henman) voller Gefahren. Weshalb ihn sein Großvater Opapa (Thomas Schmuckert) selbst vor Schmetterlingen warnt: Die filigranen, so lustig im Sonnenlicht flatternden Wesen könnten ihn ablenken. Dabei müsse Tafiti stets wachsam sein und überhaupt: Erdmännchen sollten besser unter sich bleiben.
Was Tafiti höchst langweilig findet. Als er das tollpatschige, aber immer fröhliche und höchst abenteuerlustige Pinselschwein Pinsel (Bürger Lars Dietrich) kennenlernt, setzt er sich über die Warnungen Opapas hinweg und unternimmt an Pinsels Seite mutige Ausflüge in die nähere Umgebung. Doch als der selbst einmal unaufmerksame Opapa von einer Schlange gebissen wird, muss der kleine Tafiti eine große, wahrscheinlich viel zu große und jedenfalls höchst gefährliche Reise antreten: Nur eine seltene blaue Blume, die hinter der Wüste wächst, hilft gegen das Schlangengift.
Die Maus tanzt mit dem Elefanten
Also machen sich Tafiti und Pinsel, der sich selbst eine Mitschuld am Unfall Opapas gibt, auf die Socken – in brütender Hitze der Wüste und unter ständiger Beobachtung eines hungrigen, aber zum Glück selten dämlichen Adlers (Simon Werner). Als sie eine Oase erreichen, ist diese von durstigen Tieren aller Art bevölkert.
Aber das gewitzte ungleiche Duo weiß sich zu helfen – auch mit einem Vorrat an Melonen. Obwohl Mkonga (Dustin Semmelrogge), ein egoistischer kleiner Rüsselspringer, seine überreichlichen Vorräte an Kalahari-Melonen zunächst nur unfreiwillig mit den beiden teilt, entwickelt sich die Maus später zu einem wahren Freund, der zwar nicht mit dem Wolf, aber immerhin mit einem Elefanten tanzt.
Adler und ein Rudel Schakale kommen hinzu
Bevor die nun zum Trio erweiterten Freunde das einschüchternde Tor der Schlangen, hinter dem die blauen Blumen blühen, mit Navigations-Hilfe des nächtlichen Sternenhimmels erreichen, kommt zum Adler auch ein Rudel Schakale hinzu, die nur abgeschüttelt werden könnten, wenn sie die Überquerung eines Salzsees wagen.

Um nicht zu viel zu spoilern: Pelikane spielen im weiteren Verlauf eine wichtige Rolle wie auch ein vom Saulus zum Paulus gewandelter Adler, der einsieht, dass Fleisch als Nahrung überschätzt wird. Am Ende steht die Erkenntnis, dass der Mut zur Freundschaft zwischen den unterschiedlichsten Arten das Wichtigste im Leben aller ist.
Politisch voll korrektes Märchen
„Tafiti – Ab durch die Wüste“ entpuppt sich nach 80 höchst unterhaltsamen Minuten für die ganze Familie als ein politisch voll korrektes Märchen, aber auch als ein hochspannendes und zugleich ungemein lustiges. Dass die Animationen nicht mit den Blockbustern aus Hollywood mithalten können, wird die Zielgruppe der ganz jungen Kinobesucher nicht weiter stören. Vor allem an diese ist die zumindest aus Sicht der Erwachsenen etwas zu dick aufgetragenen Erkenntnis des unterwegs über sich hinauswachsenden Trios adressiert, dass Freundschaft heißt, füreinander da zu sein, und dass sich letztlich der Mut, zu dieser Freundschaft zu stehen, auszahlt.
Nach einem Drehbuch von Nicholas Hause und Julia Boehme, das auf der Kinderbuchreihe „Tafiti“ von Julia Boehme und Julia Ginsbach basiert, vermittelt die die Genrespezialistin Nina Wels („Ritter Rost“, „Der kleine Drache Kokosnuss“) in ihrem warmherzigen Animationsabenteuer für alle ohne Altersbegrenzung wichtige Werte wie Toleranz und den achtsamen Umgang mit der Natur und den Tieren. Der 80-minütige Film ist am 28. Juni 2025 beim Filmfest München uraufgeführt und mit dem CineKindl Audience Award ausgezeichnet worden. Zum Kinostart am Donnerstag, 4. September 2025 läuft „Tafiti – Ab durch die Wüste“ u.a. auch in der Filmwelt Herne.
Vergangene Termine (1) anzeigen...
- Donnerstag, 4. September 2025