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Die Sunrise-Kids an der neuen Feuerstelle.

Nach dem Corona-Lockdown beginnt das reguläre Wochenprogramm in neuen Räumen

Sunrise-Kids starten wieder durch

Mit dem Schulstart nach den Sommerferien in NRW begann für die Sunrise-Kids das neue Programm (halloherne berichtete). Im Gespräch mit halloherne berichtete Michael Pfister, Vorstandsvorsitzender des Vereins Sunrise-Ruhr davon, wie der Verein den corona-bedingten Lockdown erlebt hat und wie es für die Sunrise-Kids weiter geht.

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„Das Corona-Virus hat uns, wie alle anderen, auch vor ziemliche Herausforderungen gestellt. Wir mussten alle geplanten Veranstaltungen absagen", erzählte Michael Pfister.

Denn der Verein lebt von gemeinsamen Aktivitäten. Ein Hauptanliegen des Vereins sei es, die Kinder weg von den elektronischen Geräten zu bekommen und für analoge Aktivitäten zu begeistern - das fiel durch Corona natürlich erst einmal weg.

„Es war schon irgendwie komisch, sonst herrscht bei uns absolutes Handyverbot und nun waren wir froh, dass wir so die Möglichkeit hatten, miteinander in Kontakt zu bleiben", berichtete der Vorstandsvorsitzende. Es wurde eine WhatsApp-Gruppe für die Kinder gegründet und auch via Skype Kontakt gehalten.

Homeschooling bereitete Schwierigkeiten

Gerade das Homeschooling habe Eltern und auch den Kindern einige Probleme bereitet. „Viele Kinder haben auch gar nicht die technischen Möglichkeiten für das Homeschooling und ebenso hatten einige Eltern Schwierigkeiten, ihren Kindern Hilfestellungen bei den schulischen Aufgaben zu geben", so Pfister.

Die Sunrise Kids beim Ferienprogramm 2020.

Deshalb habe sich der Verein bemüht, den Familien Unterstützung zu bieten. So wurden beispielsweise die gestellten Aufgaben und Vokabeln über Videotelefonate abgefragt und bearbeitet.

Freundschaften bei Sunrise Ruhr

Etwas, was die Verantwortlichen bei Sunrise Ruhr sehr stark belastet hat, war, dass die Kinder sich auch untereinander nicht sehen konnten. „Viele Kinder, die zu uns kommen, kommen aus durchaus schwierigen sozialen Verhältnissen und haben in der Schule nicht viele Freunde. Die meisten Freundschaften haben sich bei uns im Verein gebildet und als die regelmäßigen Treffen wegfielen, hat es die Kinder schon sehr belastet. Wir haben auch bemerkt, dass sich das Verhalten einiger Kinder verändert hat", so der Herner.

Um die Kinder wenigstens ein bisschen aus dem grauen Corona-Alltag zu reißen, haben sich die Mitglieder des Vereins kleine virtuelle Aufgaben für die Kinder überlegt, die sie sich täglich verändert haben. „Die Kinder sollten beispielsweise ein bestimmtes Foto machen oder auch einen Parcours in ihren Zimmern aufbauen und durchlaufen", berichtete Pfister.

Die Sunrise Kids.

Während der Zeit des Lockdowns habe der Verein zur Osterzeit eine große Süßigkeiten-Spende von Konrad Ziob, Inhaber von Edeka Ziob erhalten (halloherne berichtete). „Wir haben uns sehr gefreut, den Kindern so zu Ostern eine kleine Freude bereiten zu können", so Pfister. Denn das ganze Osterferienprogramm habe man ebenfalls absagen müssen.

Die Kinder haben die Süßigkeiten dann bei einzelnen Abstandstreffen erhalten. „Wir haben den 2-Meter-Abstand mit einem Zollstock abgemessen, damit auch die Kinder ein Gefühl für die Mindestabstände bekommen konnten", so Pfister weiter.

Erleichterung nach Lockerungen

Insgesamt habe es im Team eine große Erleichterung gegeben, als die Lockerungen eintraten und man sich wieder in kleineren Gruppen treffen konnte. Später durfte auch das Sommerferienprogramm vor dem Hintergrund der Corona-Schutzverordnung stattfinden.

Die Kinder sind froh, dass sie sich wieder treffen können.

Neue Räume und großes Außengelände

Seit Mittwoch (12.8.2020) findet auch das reguläre Sunrise Ruhr-Programm wieder statt. Zwar gäbe es, wie fast überall, auch corona-bedingte Einschränkungen, vieles ist aber auch schon wieder möglich. Ein Grund für mehr Möglichkeiten ist, dass der Verein Sunrise-Ruhr neue Räume in der Stadtmission, an der Sodinger Straße angemietet hat, zu denen auch ein großes Außengelände gehört.

„Das Außengelände ist wirklich groß, fast so groß wie ein Fußballfeld. Vielleicht kommt es uns jetzt auch nur so vor, weil alles neu ist, aber wir können uns nicht beschweren", erzählte Michael Pfister lachend. Zu dem neuen Außengelände gehöre unter anderem auch eine Feuerstelle, an der hoffentlich bald Lagerfeuer stattfinden können.

Die Sunrise-Kids treffen sich drei Mal pro Woche im Nachmittagsbereich, unter anderem werden Arbeitsgemeinschaften in den Bereichen Tanzen, Video und Zirkus geboten. „Wie überall herrscht bei uns auch eine Maskenpflicht. Aber wir haben zwei Bezugsgruppen mit jeweils zehn Kindern, da dürfen dann die Masken auch abgenommen werden", so der Herner.

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„Auch wir Betreuer sind eingerostet und freuen uns, dass nun wieder regelmäßige Treffen möglich sind", so Pfister. Mit Elan und großer Freude starten die Sunrise-Kids und ihre Betreuer ins neue Programm.

| Autor: Julia Blesgen