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Tina Jelveh, stellvertretende Fraktionsvorsitzende der Grünen.

Grüne Fraktion reicht Antrag für Ratssitzung ein

Stolpersteine als Erweiterung der Erinnerungskultur

Für die Sitzung des Rates der Stadt Herne am Dienstag, 23. April 2024, hat die Grüne Fraktion einen Antrag eingereicht, der die Verlegung von Stolpersteinen als weiteren Bestandteil der Herner Erinnerungskultur vorsieht. Dieser Antrag unterstreiche das Bestreben der Grünen, die Erinnerung an die Opfer der nationalsozialistischen Diktatur lebendig zu halten und eine breite gesellschaftliche Auseinandersetzung mit der Geschichte zu fördern.

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Im Beschlussvorschlag soll sich der Rat für die Verlegung von Stolpersteinen aussprechen und beauftragt die Verwaltung, Beiträge aus der Gesellschaft nach Kräften zu unterstützen. Dies beinhaltet Recherchen durch das Stadtarchiv sowie die Prüfung von eingereichten Recherchen und Vorschlägen. Schulen, Vereine, Verbände und Geschichtsarbeitskreise werden dazu aufgerufen, Beiträge zur Erinnerung an die Verfolgten der NS-Diktatur zu erstellen, die als Grundlage für die Verlegung der Stolpersteine dienen sollen. Die Kosten für die Stolpersteine sollen durch Spenden oder andere Zuwendungen Dritter finanziert werden.

Stolpersteine, kleine Messingsteine, die im öffentlichen Raum verlegt werden, erinnern am letzten selbstgewählten Wohnort der Opfer an deren Schicksal. Das Projekt zählt mittlerweile als das größte dezentrale Mahnmal, das an alle Opfer der Nationalsozialisten erinnert, unabhängig von ihrer Herkunft oder Verfolgungsgründe. „Mit diesem Antrag wollen wir einen Beitrag zur Erweiterung der Erinnerungskultur in Herne leisten“, erklärt Tina Jelveh, Stellv. Fraktionsvorsitzende der Grünen. „Wir glauben, dass Stolpersteine eine sinnvolle Ergänzung sind, weil allen Opfern der Nationalsozialisten gedacht wird und das Projekt von den Beiträgen und Recherchen der Bürgerschaft lebt.“

Die Grünen betonen auch die Wichtigkeit des Projekts angesichts des zunehmenden Rechtsextremismus und Faschismus in Europa. „Wir wollen ein Zeichen setzen und das Versprechen 'Nie wieder ist jetzt!' auch mit diesem Projekt bekräftigen“, so Jelveh weiter. „Die historische Verantwortung, die wir alle tragen, kann damit verstärkt ins Bewusstsein der Bürger gerufen werden.“

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Die Grünen haben im Vorfeld das Projekt diskutiert und auch die jüdische Gemeinde Bochum-Herne-Hattingen um Stellung gebeten. Diese spricht sich trotz Kontroversen für Verlegungen von Stolpersteinen aus und sieht diese als Bereicherung für die Erinnerungskultur in Herne an. Die Grüne Fraktion hofft auf breite Unterstützung für den Antrag im Rat und ruft alle Bürger dazu auf, sich aktiv an der Erinnerungskultur zu beteiligen.

| Quelle: Bündnis 90/ Die Grünen Herne
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