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Kein Weihnachtsmarkt, aber die Geschäfte öffnen trotzdem..

Sonntags geöffnet - die Herner City

Die Landesregierung von NRW hat es dem Einzelhandel erlaubt, an vier Sonntagen im noch verbleibenden Jahr 2020 die Geschäfte zu öffnen. Nach Schätzungen des Düsseldorfer Wirtschaftsministeriums sind den Händlern rund 1,8 Milliarden Euro entgangen, da viele verkaufsoffene Sonntage - mit den begleitenden Märkten und Festen - aufgrund von Corona nicht stattfanden. Die kommenden offenen Sonntage sollen dazu beitragen, diesen Verlust ein wenig aufzufangen.

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Pro Stadt erlaubt Wirtschaftsminister Andreas Pinkwart noch bis Ende 2020 vier offene Sonntage. Das freut die Händler, aber nicht die Gewerkschaft ver.di. Die will diese Sonntage verhindern und findet sie rechtswidrig. Gewerkschaftssekretär Nils Böhlke führt dazu aus, dass es höchstrichterlich untersagt sei, an Sonntagen die Geschäfte zu öffnen, ohne einen Anlass - sprich: Markt, Fest, Kirmes oder ähnliches.

Und in Herne?

Gedränge vor den Ruhrpott-Hütten - gibt es in 2020 nicht (Archivfoto).

Die Interessengemeinschaft der Herne City empfiehlt ihren Mitgliedern, an den traditionell starken Terminen Anfang Dezember und am letzten Sonntag vor Weihnachten zu öffnen. Und mahnt ihre Mitglieder an: „Eine möglichst breite Beteiligung zu ausgewählten Terminen ist attraktiver für die Kunden." Deshalb lautet der Vorschlag der IG City: „Öffnet an zwei Sonntage - am 6. und am 20. Dezember 2020 - eure Läden".

Norbert Menzel, Vorsitzender der Werbegemeinschaft, ist überzeugt: „Das ist genau das richtige Signal für den Handel. Die pandemiebedingten massiven Umsatzeinbußen können im wichtigen Weihnachtsgeschäft zumindest anteilig abgefangen werden. Grundsätzlich ist es natürlich jedem Händler freigestellt daran teilzunehmen, aber auch: Alle fünf Termine für sich zu nutzen."

Jeder Einzelhändler in Herne kann sich daran beteiligen, weil der bisher gültige sogenannte Ortsbezug ebenfalls weggefallen ist. Das heißt, bisher durften nur Geschäfte in direktem Umfeld einer Veranstaltung öffnen. Dabei sind Händler in Seitenstraßen nicht zum Zug gekommen. Nun darf jeder Händler in Herne öffnen. Nicht alle Händler waren in der Vergangenheit von der Umsatzstärke der Sonntage überzeugt. Menzel: „Die Öffnungen bieten uns einmal wieder die Möglichkeit, die Effizienz eines verkaufsoffenen Sonntags in Herne zu überprüfen.“

Weiter heißt es: „Das ist eine tolle Chance, die der gebeutelte Einzelhandel nutzen sollte. Die Landesregierung will dem Einzelhandel unbürokratisch unterstützen und erlaubt die Öffnung der Geschäfte an den Sonntagen vom 29. November 2020 bis zum 3. Januar 2021."

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Der Handel erhofft sich von der Sonntagsöffnung auch, einer weiteren Abwanderung der Kunden hin zum Onlinehandel entgegenzuwirken.

| Autor: Carola Quickels