
Nico Pachali in der Künstlerzeche
'Räume und Felder'
Es ist vielleicht die radikal-subjektivste Ausstellung der Jahresreihe „Grafik – Comic – Illustration“ der Künstlerzeche Unser Fritz 2/3, die am Samstag, 6. September 2025, um 17 Uhr eröffnet wird: Nico Pachali, 1988 in Gera geboren mit Wohnsitz in Hannover, hat knapp zwei Wochen in der frisch renovierten Gästewohnung auf Unser Fritz die ganz eigene Atmosphäre der beiden Kauen-Räume aufgesogen und für sie seine mitgebrachten Arbeiten neu sortiert, gruppiert und ergänzt.
Pachali, der an der Kunstuniversität Braunschweig u.a. bei den Professoren Thomas Rentmeister und Bogomir Ecker studierte und mit dem Master abschloss, war 2023 Jahresstipendiat der Stadt Viersen mit einem Porträt bei Westart. Bereits beim Kunstpreis Junger Westen 2021 in Recklinghausen, wo Florian Kunath vom Förderverein Unser Fritz 2/3 auf ihn aufmerksam wurde, galt er als Favorit, und 2024 wurde Pachali für den Paula Modersohn-Becker Kunstpreis nominiert.
Seine Wandarbeit, die im vergangenen Jahr in der Große Kunstschau in Worpswede, einem ikonischen Gebäude Bernhard Hoetgers, zu sehen war, bestimmt nun – als veränderte und ergänze Boden-Installation – die Schwarzkaue der Künstlerzeche. In welcher sich der Betrachter selbst einen Weg durch zahlreiche Bodenarbeiten suchen muss. In den Vitrinen kommt er der Kunst der regelbasierten Kunst Pachalis zumindest optisch näher.

„Meine Arbeit spricht ständig mit sich selbst“ sagt Nico Pachali im halloherne-Gespräch. Er verändert und ergänzt Werke aus vergangenen Installationen, um sie den immer neuen Ausstellungsräumen anzupassen, aber auch, um etwa mit Fotos die eigene Arbeitsbiographie zu ergänzen. Sein Malgrund ist höchst unkonventionell: statt Leinen oder Papier nimmt er gelblich-transparentes Klebeband, das er zu größeren Einheiten miteinander verbindet. Und wenn er wie beim Worpsweder Werk als Kontrast einmal einen weißen Untergrund benötigt, wird das Papier mit völlig transparentem Klebeband ummantelt.

„Räume und Felder“ ist die Ausstellung betitelt, die für den Künstler wiederum nur eine temporäre Zwischenstation bedeutet. Im schmalen Gang zwischen Schwarz- und Weißkaue hängt rechterhand eine Serie von zehn Zeichnungen als einleitende „Notiz“ zur „Drawing Expansions“ betitelten Bodeninstallation in der Weißkaue. Wie jede Kunst autobiographische Wurzeln hat, so verhält es sich bei Nico Pachali auch mit der Verwendung bestimmter Begriffe der englischen Sprache: Space und Raum, Movement und Bewegung stehen bei inhaltlich gleicher Aussage für unterschiedliche Konnotationen.
Florian Kunath: „Nico Pachali untersucht die Wechselwirkungen von Raumstruktur und Wahrnehmungsfeldern – zwischen Zeichnung, Objekt und installativer Setzung. Es geht um Materialrhythmen, serielle Verfahren und die Frage, wie sich Felder in architektonische Situationen einschreiben. Neu sind in diesem Jahr seine Wandzeichnungen, die eine ganz andere Richtung einschlagen: Die klassische Wand wird verlassen, stattdessen öffnet sich der Blick auf Zeichnungen, die den Boden als Raumfläche aktiv einbeziehen.“

Zur Vernissage am 6. September 2025 um 17 Uhr sprechen Jürgen Hausmann vom Förderverein der Künstlerzeche und Florian Kunath, der in Leben und Werk des Künstlers Nico Pachali einführt. Die Ausstellung „Räume und Felder“ ist bis zum 28. September 2025 zu sehen. Öffnungszeiten sind mittwochs und samstags jeweils zwischen 15 und 18 Uhr sowie sonntags von 14 bis 17 Uhr.
Nach der kurzen Sommerpause kehrt am 19. September 2025 das beliebte Schichtwechsel-Format zurück – mit Kunst, Begegnung und gemütlicher Bar-Atmosphäre zwischen 18 und 22 Uhr. Am 28. September 2025 wird im Rahmen der Finissage um 15 Uhr wir zu einem kurzen Rundgang durch die Ausstellung eingeladen.
Weitere Termine (10) anzeigen...
- Sonntag, 7. September 2025, von 14 bis 17 Uhr
- Mittwoch, 10. September 2025, von 15 bis 18 Uhr
- Samstag, 13. September 2025, von 15 bis 18 Uhr
- Sonntag, 14. September 2025, von 14 bis 17 Uhr
- Mittwoch, 17. September 2025, von 15 bis 18 Uhr
- Samstag, 20. September 2025, von 15 bis 18 Uhr
- Sonntag, 21. September 2025, von 14 bis 17 Uhr
- Mittwoch, 24. September 2025, von 15 bis 18 Uhr
- Samstag, 27. September 2025, von 15 bis 18 Uhr
- Sonntag, 28. September 2025, von 14 bis 18 Uhr