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Annelie Gogolla (r.) von der Beratungsstelle Schattenlicht leitete einen Workshop für die Schüler des Mulvany Berufskollegs während der Orange Week.

Beratungsstelle Schattenlicht informiert Schülerinnen

Orange Week am Mulvany Berufskolleg

Seit 1991 macht die UN-Kampagne „Orange the World“ auf Gewalt gegen Frauen und Mädchen aufmerksam. Vom Internationalen Tag zur Beendigung der Gewalt gegen Frauen am Montag (25.11.2024) bis Dienstag, 10. Dezember 2024, dem Tag der Menschenrechte, finden in vielen Ländern Aktionen zum Gewaltschutz statt.

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Infos über Hilfsangebote

Auch das Mulvany Berufskolleg beteiligt sich mit einer Orange Week. Von Montag (25.11.2024) bis Freitag, 29. November 2024, finden zahlreiche Aktionen rund um den Schultag statt. halloherne durfte am Mittwoch (27.11.2024) an einem Workshop der Frauen- und Mädchenberatungsstelle Schattenlicht teilnehmen, wobei Schülerinnen und ihre Lehrerin Mirjam Kaltegärtner über das Thema häusliche Gewalt und Hilfsangebote informiert wurden.

Mitarbeiterin Annelie Gogolla sprach mit den Schülerinnen über die Arbeit von Frauenberatungsstellen. Dazu zeigte sie auch den fünfminütigen Kurzfilm GewaltFrei, den die Beratungsstelle gemeinsam mit dem Herner Frauenhaus gedreht hat (halloherne berichtete). Immer wieder stoppte sie den Film, um dargestellte Inhalte zu erläutern oder mit den Mädchen Fragen zu besprechen.

Möglichkeit der Anonymen Spurensicherung

Im weiteren Verlauf des Tages erläutert Gogolla auch noch das Verfahren der Anonymen Spurensicherung (ASS). Bei diesem Verfahren haben Betroffene die Möglichkeit, gerichtsfeste Spuren sichern zu lassen. In jedem Krankenhaus in Herne wird dieses Verfahren angeboten.

Annelie Gogolla informiert die Schülerinnen über die Arbeit von Schattenlicht.

Bei der knapp einstündigen Untersuchung - die in der Regel vom weiblichen Krankenhauspersonal vorgenommen wird - werden DNA- und Spermaspuren gesichert. So werden unter anderem Haut und Kleidung untersucht, Anal- sowie Vaginalabstriche genommen und Fotos von Verletzungen gemacht. Am Ende der Untersuchung erhalten die Betroffenen dann eine individuelle Chiffre-Nummer, um die gesicherten Beweise für eine spätere Anzeige anzufordern. Die Beweise werden zehn Jahre lang in einem rechtsmedizinischen Institut aufbewahrt.

Den Teilnehmerinnen ist der Begriff der Anonymen Spurensicherung schon ein Begriff, jedoch war ihnen nicht bewusst, dass man einen sexuellen Übergriff nicht sofort zur Anzeige bringen muss. Annelie Gogolla erläutert, dass Personen, die sexualisierte Gewalt erfahren haben, häufig aus den unterschiedlichsten Gründen zunächst nicht in der Lage sind, die Tat anzuzeigen. Meist sei aufgrund des Grades der Traumatisierung eine sofortige Anzeige auch nicht immer hilfreich. Eine ASS hilft dann in einem möglichen späteren Gerichtsverfahren, Beweise für den Übergriff zu haben.

Gewalt muss nicht immer nur physisch sein

Ebenso erläuterte die Mitarbeiterin von Schattenlicht, dass Gewalt nicht immer nur physisch sein muss, sondern Täter auch psychische Gewalt ausüben. Dies kann das Kleinmachen eine Partnerin sein oder die Isolation von Freunden sowie der Familie. Die Mädchen hören angeregt zu und stellen immer wieder Fragen.

Abschließend verdeutlicht Gogolla den Schülerinnen: „Ihr seid niemals schuld, wenn ihr Opfer von sexualisierter, physischer oder psychischer Gewalt werdet. Es trifft immer nur den Täter die Schuld.“

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Im Anschluss an den Workshop kann halloherne noch mit einigen Schülerinnen sprechen. „Ich fand den Workshop sehr gut und wichtig. Wäre ich Opfer von häuslicher Gewalt, würde ich wahrscheinlich zu meiner Mama flüchten. Aber es gibt auch Frauen, die nicht wissen, wo sie hinkönnen. Von daher ist es gut, dass wir jetzt wissen, wo wir im Falle der Fälle Hilfe bekämen“, so eine Schülerin, die lieber anonym bleiben möchte.

Donnerstag, 28. November 2024 | Autor: Julia Blesgen