
Gesellschaftsspiele für mehr Teilhabe und Teamfähigkeit
Netzwerk 'Spielstarke Schulen'
Unter dem Motto „Spiel mit! – an unserem Tisch sind alle willkommen“ ist in Herne das neue Netzwerk „Spielstarke Schulen“ gestartet. Am Donnerstag (25.9.2025) fand im Familienbüro im Wanner Einkaufszentrum (WEZ) die Kick-off- Veranstaltung und die Übergabe von über 1.000 Gesellschaftsspielen an Lehr-/ und Fachkräfte sowie Schüler der beteiligten Schulen statt.
14 Schulen jeder Schulform im Netzwerk aktiv
Aktuell sind 14 Schulen jeder Schulform im Netzwerk aktiv, darunter die Erich-Fried-Gesamtschule, die Grundschule Josefschule, die Erich- Kästner-Schule und die Hauptschule Hans-Tilkowski-Schule. Mit den Spielen – darunter Brett-, Karten- und Würfelspiele wie „Mantis“, „Würfelland“, „Dobble“ und „Armadillo“ – werden Klassensätze zusammengestellt, die künftig im Unterricht und in Projekten zum Einsatz kommen. Gesellschaftsspiele haben nachweislich eine förderliche Wirkung auf die kognitive und soziale Entwicklung von Kindern und Jugendlichen. Sie stärken nicht nur Sprachkompetenz, Mut und Teamfähigkeit, sondern auch Kompromissfähigkeit und demokratisches Handeln.
Aufgebaut und geleitet wird das Netzwerk „Spielstarke Schulen“ von Nikolai Ammann und Thomas Schäfer, beide von der Kommunalen Koordination Schulsozialarbeit im Fachbereich Kinder-Jugend-Familie der Stadt Herne. Gefragt nach der Entstehung antwortet Thomas Schäfer: „Zuerst haben wir die Bedarfe der Schüler und der Schulen wahrgenommen und nach einem Lösungsansatz gesucht. Als wir diesen gefunden hatten, haben wir ihn im Kleinen erprobt. Als wir gesehen haben, dass es funktioniert, haben wir das Projekt auf breitere Beine gestellt.“
Nikolai Ammann ergänzt: „Einzelne Fachkräfte hatten bereits gute Erfahrung mit dem Einsatz von Gesellschaftsspielen in der Schule gemacht. Das war unser Ansatz. Dann haben wir uns externe fachliche Unterstützung von der Brettspielakademie bei Hamburg geholt.“ Christina Valentiner-Branth, die Leiterin der Akademie, hat daraufhin zwei Fortbildungen für Fachkräfte in Herne durchgeführt und seitdem arbeitet das Netzwerk an der Weiterentwicklung.
Förderung durch das Land NRW
Möglich wurde das Netzwerk durch die Förderung des Ministeriums für Kinder, Jugend, Familie, Gleichstellung, Flucht und Integration (MKJFGFI) des Landes Nordrhein-Westfalen, ergänzt durch Gelder des Jugendamts Herne. Kooperationspartner sind die Brettspielakademie, das Spielezentrum Herne, das LWL- Landesjugendamt, die Stadtbibliotheken Herne und Wanne sowie die Spieltruhe. Beteiligt sind außerdem die Fachbereiche Schule sowie Kinder-Jugend-Familie bei der Stadt Herne.
Mit der jetzt durchgeführten Verteilaktion wurde ein wichtiger Grundstein gelegt: Von nun an können Herner Schulen das Potenzial des gemeinsamen Spielens noch gezielter nutzen für mehr soziale Kompetenz, Sprachtraining und Demokratieförderung. Die rund 1.000 Spiele wurden von der Spieleakademie kuratiert, also nach fachlichen Prinzipien ausgesucht und von der Spieltruhe geliefert.
„Die große Anzahl an Spielen ist notwendig, denn nur so können 32 Kinder einer Grundschulklasse gleichzeitig das gleiche Spiel spielen. Je vier Kinder nutzen ein Spiel. Das läuft nach Regeln ab, an die sich alle halten müssen. Dass das funktioniert, ist ein großer Lernerfolg der 'Spielstarken Schule‘“, zieht Ammann ein erstes positives Fazit.