
Bekannte Theaterpersönlichkeit ist nun das Sprachrohr
Neuer Botschafter für das 'Urban Arts District'
Was ist eigentlich das Urban Arts District in Wanne? Viele Bürger außerhalb des Rathauses werden bei dieser Frage sicher nur mit den Schultern zucken. Damit sich das ändert, wurde am Montag (29.9.2025) in den Räumen der "GG Open Lobby" an der Hauptstraße, direkt gegenüber der Christuskirche, ein neuer Botschafter dafür vorgestellt. Christian Stratmann engagiert sich künftig für das Projekt.
Vorweg: Gemeint ist natürlich das Stadtentwicklungsprojekt, welches die kreative Quartiersentwicklung vorantreiben soll. Stratmann selbst sagt, dass er auf der Hauptstraße größtenteils nur in fragende Gesichter bei der eingangs gestellten Frage blicken würde. „Man kann hier mit dem Begriff recht wenig anfangen, aber es lässt sich alles sichtbarer machen. Ich möchte keinen neuen Full-Time-Job übernehmen, aber mit dafür sorgen, dass hier etwas passiert.
Vor über 20 Jahren in Wanne Fuß gefasst
Hier, das ist in unmittelbarer Nähe seines „Babys“, dem Mondpalast von Wanne-Eickel. Stratmann gründete ihn vor über 20 Jahren und schaute sich schon damals die Gegend genau an, in der er den ehemaligen Saalbau zum Theater mit unzähligen Komödien übernehmen wollte. Im April 2023 gab er den Mondpalast dann an seinen Nachfolger Marvin Boettcher ab.
Bereits vorher eröffnete der 74-Jährige Stratmann gemeinsam mit seinem Bruder Ludger 1995 in Essen das Europas und rief die „Essener Mittwochsgesellschaft“ ins Leben. Ebenso schuf er den „RevuePalast Ruhr“ in Herten, der in künftig in der Gysenberg-Halle zu Hause sein wird.
Großes Potenzial, aber auch viel Leerstand
Nun führt also wieder der Weg nach Wanne-Eickel. „Es gibt hier großes Potenzial, aber auch viel Leerstand. Das ist aber nicht nur ein Problem, sondern eine Chance“, betont Stratmann. „Diese besondere Problematik gilt es anzugehen.“

Angesicht des vielfältigen kulturellen Engagements und entsprechender Expertise ist Christian Stratmann für die Stadt Herne der ideale Botschafter des künftigen „Urban Arts Districts“ in Wanne-Mitte: „Wir freuen uns sehr über die Bereitschaft von Christian Stratmann, dieses besondere Stadtentwicklungsvorhaben mit Rat und Tat zu begleiten und als Botschafter und Sprachrohr zu unterstützen“, sagt Oberbürgermeister Dr. Frank Dudda.
Künstler für das Quartier gewinnen
Ziel der Planungen für den künftigen „Urban Arts District“ in Wanne-Mitte ist es, bestehende und erkannte Probleme im Quartier anzugehen und ins Positive zu wenden: „Wir sehen aktuell noch Leerstand und niedrige Mieten. Das eröffnet Möglichkeiten, gezielt Künstler, Kulturschaffende und Menschen aus der Kreativwirtschaft für das Quartier zu gewinnen und dort anzusiedeln“, erläutert Dudda.
Ferner erläutert der frisch wiedergewählte Oberbürgermeister, dass man nicht nur sitzen, sondern Herausforderungen lösen wolle. „Wir wollen Wanne-Mitte entwickeln und Stadtentwicklung vorantreiben. Wir kennen unsere Schwächen, sehen aber auch viel Unfertiges und Raum für Neues.“ Dazu gehören auch Projekte wie „Schöner wohnen“ und „Schöner ankommen“, beispielsweise am Hauptbahnhof. Damit das alles auch sicher passieren kann, wird an einem neuen Sicherheitskonzept für den Buschmannshof gearbeitet - in Zusammenarbeit mit der Polizei und NRW-Innenminister Herbert Reul (CDU).
Entwickeln und wachsen
Stratmann selbst freut sich auf seine neue Rolle: „Kunst und Kultur sind nicht Beiwerk, sondern eine Hauptsache, wenn es um gelingendes Miteinander in einem Quartier, in einer Stadt geht. Auch in wirtschaftlicher Hinsicht sind sie nicht zu unterschätzen. Von einem kreativen, kulturell vielfältigen und abwechslungsreichen Stadtteil kann ein positiver Impuls für die ganze Stadt ausgehen, wenn man der Idee Zeit und Chancen gibt, sich zu entwickeln und zu wachsen. Dass das gelingt, dazu möchte ich als Botschafter des 'Urban Arts District‘ beitragen.“
Innerhalb der Stadtverwaltung wird das Vorhaben von der Stabsstelle „Zukunft der Gesellschaft“ im Büro des Oberbürgermeisters verantwortet. „Aktuell bereiten wir eine Reihe von Förderanträgen vor, damit wir Teilprojekte des 'Urban Arts District‘ etwa im Rahmen der 2026 ruhrgebietsweit stattfindenden europäischen Kulturbiennale 'Manifesta‘ weiterentwickeln können“, erläutert Michaela Bonan, die Leiterin der Stabsstelle.
