
Kustom Kulture 2018
Herten. Auf dem Gelände der Zeche Ewald fand am Freitag und Samstag (25.5-26.5.2018) das Festival Kustom Kulture Forever statt (halloherne berichtete). Die vielen Besucher sorgten für lange Schlangen an den Kassen, das Gelände war mit Oldtimern gefüllt, ihre Besitzer und die Gäste sorgten dafür, dass man sich in die 50er Jahre zurück versetzt fühlte. Männer mit streng gegelten Haaren, Frauen in Petticoats und natürlich die Autos und Motorräder. Kustom Kulture, das ist das Treffen von individuell aufgemotzten Fahrzeugen der früheren Automobilgeschichte - Hot Rods, Kustoms und Bikes - amerikanische Modelle aus der Mitte des letzten Jahrhunderts. Je älter, desto besser. Alles Unikate. (direkt zur Fotostrecke) Die Karossen der Hot Rods stammen aus den 30er Jahren, wohingegen die riesigen amerikanischen Schlitten der 50er Jahre als Custom Cars bezeichnet.

Die Besucher des Festivals erinnerten an die gute alte Rockabilly-Zeit - Worker-Jeans, Pferdeschwänze, getupfte Röcke und dazu viele Tätowierungen. Die passende Musik schallte an beiden tagen über das Gelände, gespielt von Bands wie Luiz Fireball and the good lookin' Boys aus Brasilien, Hank's jalopy Demons aus Australien, Stahlsatan und The schöne Hubätz, beide aus Deutschland.

Beim den Customizern sind die Ford-Modelle der 1930er Jahre shr beliebt- und Motorräder, an denen nichts mehr serienmäßig war. Alle Teile, die nicht zum Fahren wichtig sind, wurden abgebaut. Kein Chrom, kein Luxus, kein Komfort. Purer Minimalismus.

Das dient zum einen der Leistungssteigerung, aber auch der Realisierung der eigenen Wünsche. Sei es der Einbau einer riesigen Musikanlage, einer Bar, die optische Gestaltung mittels aufgesprühter Farbe oder eine angerostete Oberfläche - Grenzen scheint es nicht zu geben. Aber egal wie rostig die Karosse auch ist, die Technik ist in jedem Falle top.

Wer sich an den Kunstwerken, sowohl den motorisierten als auch denen auf zwei Beinen sattgesehen hatte, der fand in dem Original Motodrom von 1928eine spektakuläre Abwechselung. Im Kessel der ältesten reisenden Steilwandrasten die Artisten in die Senkrechte, dem Publikum am Kesselrand entgegen. Und dem schien es zu gefallen: Tosender Applaus und Geld, das am Ende der Show in Kessel geworfen wurde, bezeugten es. Tausende Besucher strömten an den beiden Tagen nach Ewald. Veranstalter Michael Perrech hatte die Veranstaltung 2003 in Bottrop ins Leben gerufen. Zehnmal organisierte er die Bottroper Kustom Kulture, bevor er in Herten 2014 mit dem Kustom Kulture Forever neu startete.