
JHV Stadtfeuerwehrverband Herne
Die 27. Mitgliederverammlung des Stadtfeuerwehrverbandes Herne verbunden mit der Jahreshauptversammlung der Feuerwehr Herne fand am Freitag (14.2.2020) im Kulturzentrum statt. Oberbürgermeister Dr. Frank Dudda bedankte sich bei den Mitgliedern für „die geleistete professionelle Arbeit. Ohne das Engagement der Feuerwehrleute und ohne das Ehrenamt wäre die Stadt ärmer.“ Er berichtete, dass die Bauordnung das neue Feuerwehrhaus Mitte abgenommen hat und am 20. März 2020 die Übergabe an die Löschzüge Mitte und Holsterhausen erfolgen kann. Er informierte ebenfalls über die Entwicklung bei den Grundstücksoptionen für die neue Hauptwache.
Der Vizepräsident des internationalen Feuerwehrverbandes CTIF, Hartmut Ziebs, bedankte sich für die Unterstützung im Zusammenhang mit seinem im letzten Jahr erfolgten Rücktritt als Präsident des Deutschen Feuerwehrverbandes (DFV). Er wolle nicht zurückschauen, sagte Ziebs und appellierte, den Blick nun nach vorne in die Zukunft zu richten.

Der stellvertretende Vorsitzende des Landesverbandes VdF NRW, Christian Eichhorn, kam unmittelbar von der Trauerfeier für den am Samstag (8.2.2020) bei einem Einsatz tödlich verunglückten 19-jährigen Kameraden der Freiwilligen Feuerwehr (FF) Lienen. Persönlich betroffen sprach er die Bedeutung einer gewissenhaften Ausbildung an, verbunden mit der Erkenntnis, dass die Feuerwehr vor absichtlichen Schädigungshandlungen Dritter nie ganz sicher sei. Gemeinsam mit Jörg Richardt vom Stadtfeuerwehrverband Herne hielt Eichhorn eine Schweigeminute ab.
Der Bezirksbrandmeister der Bezirksregierung Arnsberg, Uwe Wiedenbeck, dankte den Herner Kameraden für ihren unermüdlichen Einsatz und richtete die Grüße der Bezirksregierung aus. Er freute sich über die positive Entwicklung in Herne, mahnte aber auch unter Verweis auf die in der Verordnung der FF festgeschriebene Verfassungstreue, sich für die Bewahrung des Gemeinwesens und der Demokratie einzusetzen.

Der stellvertretende Fachbereichsleiter der Feuerwehr, Branddirektor Marco Diesing, knüpfte an eine Frage aus dem Vorjahr an: Quo Vadis, Feuerwehr Herne? Bezüglich der beiden Grundstücksoptionen für die neue Hauptwache stellte er fest, dass es „nach vorne geht, egal, ob etwas weiter östlich oder etwas weiter westlich“. Auch in vielen anderen Bereichen ging es im vergangenen Jahr weiter voran, machte Diesings Geschäftsbericht 2019 deutlich, etwa bei der Auslieferung neuer Pager oder der Ausstattung mit neuer Einsatzkleidung. Er dankte den Mitarbeitern der Berufsfeuerwehr und den ehrenamtlichen Kameraden der FF für ihren Einsatz, das Engagement und die Kreativität, und unterstrich die vielen Arbeitsstunden, die in die verschiedenen Arbeitskreise - etwa Mitgliederwerbung, Ausbildung, Brandschutzerziehung, Medien und Social Media - geflossen sind.

Der Sprecher der FF, Brandoberionspektor Andreas Sülzner, blickte insbesondere auf die Entwicklung der Mitgliederzahlen. Nach einer Talsohle vor sechs Jahren mit nur 183 Mitgliedern erreiche mit nunmehr 246 Mitgliedern der FF fast der Stand von vor zwanzig Jahren.

Der Sprecher der FF und der Vorsitzende des Stadtfeuerwehrverbandes Herne, Brandinspektor Arne Begrich, kamen auf die Fertigstellung des Konzeptes zur Stärkung der FF zu sprechen, das vom Rat der Stadt Herne im letzten Jahr beschlossen wurde. Dieses enthalte etliche Verbesserungen der Arbeitsbedingungen für die FF, die teils inzwischen umgesetzt seien, teils noch umgesetzt werden müssten. Arne Begrich verwies auf die umfangreiche Fördertätigkeit im Jahr 2019. So wurden zum Beispiel neue EDV für die Mitgliederverwaltung und Transportboxen für Übungs-Dummies, mit denen gefahrlos Personenrettung geübt werden kann, angeschafft. Zudem wurde die Jugendpflege gefördert.
Bei den anschließenden Wahlen wurden der Sprecher der FF, Brandoberinspektor Andreas Sülzner, und sein Stellvertreter, Brandinspektor Daniel Schmiedners, für weitere sechs Jahre im Amt bestätigt. Neu geschaffen wurde die Position eines weiteren Stellvertreters; gewählt wurde Brandoberinspektor Wolfgang Hoppe.
Vor den Beförderungen in der FF erfolgten noch drei Ehrungen: Hauptbrandmeister Guido Schiller von der Berufsfeuerwehr wurde für seinen Einsatz für die Belange der Kameraden unter anderem in einer feuerwehrspezifischen Gewerkschaft, in der Herner Respekt-Kampagne gegen Gewalt gegen städtische Bedienstete und in der Organisation gemeinschaftsstiftender Veranstaltungen, etwa auch des Radelns für das Lukas Hospiz, mit dem Feuerwehr-Ehrenkreuz des Deutschen Feuerwehrverbandes in Bronze ausgezeichnet. Guido Schiller erhielt die Auszeichnung vor allem für sein Engagement im Projekt „Crash-Kurs NRW“. Es hat das Ziel, jugendliche Fahranfänger auf die Gefahren durch Drogen und Alkohol am Steuer, Leichtsinn, überhöhte Geschwindigkeit, nicht angeschnallt sein und Ablenkung durch Handynutzung im Straßenverkehr, hinzuweisen und zu sensibilisieren. Das Team des „Crash-Kurses NRW“ besteht aus Polizisten, Feuerwehrleuten, Notärzten, Seelsorgern und Angehörigen von Verkehrsunfallopfern. Das Team hat es geschafft, dass sich die Zahlen der tödlichen Verkehrsunfälle in NRW in den letzten 10 Jahren, im Bereich der Verkehrsanfänger, halbiert haben.

Mit dem Feuerwehr-Ehrenkreuz des Deutschen Feuerwehrverbandes in Silber wurden Brandoberinspektor Andreas Sülzner und Brandinspektor Arne Begrich ausgezeichnet. Neben dem Engagements Sülzners in der Sondereinheit Führungsunterstützung und Ausbildung und dem Engagements Begrichs in der Öffentlichkeitsarbeit und Ausbildung war insbesondere das umfassende und erfolgreiche Engagement beider innerhalb des Fachbereichs aber auch im Rathaus für die Stärkung der FF ausschlaggebend.

Für 25 Dienstjahre wurde Brandoberinspektor Markus Lakomy ausgezeichnet, für 35 Dienstjahre Oberbrandmeister Jörg Hinnah, Hauptbrandmeister Volker Kleinalstädt, Brandoberinspektor Jörg Beyer, Branddirektor Marco Diesing und Brandamtsrat Andreas Wolter. Die Ehrennadel für 40 Jahre erhielten Hauptbrandmeister Thomas Bellach und Brandinspektor Jürgen Sobert, für 45 Jahre Brandoberinspektor Jörg Richardt.

Eine besondere Ehre wurde Brandinspektor Frank Militzer zuteil: Nach 27 Jahren wurde er für seine Tätigkeit als Löschzugführer des Löschzuges Sodingen mit einer Laudatio und einem Präsent geehrt. Er wird im März sein Amt als Löschzugführer altersbedingt auf der Jahreshauptversammlung des Löschzuges Sodingen niederlegen und den Löschzug in jüngere Hände weitergeben.
