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Die Verbraucherzentrale Herne verzeichnete 2024 ein arbeitsintensives Jahr: Insgesamt gab es 3.830 Anliegen, davon 1.066 Rechtsberatungen und -vertretungen (Symbolbild).

Das waren die wichtigsten Themen der Verbraucherzentrale 2024

Hohe Energiepreise, teure Verträge und mehr

Die Verbraucherzentrale Herne blickt auf ein arbeitsintensives Jahr 2024 zurück: Insgesamt gab es 3.830 Anliegen der Kunden (2023: 3.965). Davon waren 1.066 Rechtsberatungen und -vertretungen. 57 Veranstaltungen und insgesamt 2.855 Veranstaltungskontakte verzeichnete die Verbraucherzentrale.

Die gefragtesten Inhalte der Beratungen waren mit 41 Prozent die Alltagsverträge und Reklamationen. Mit 22 Prozent folgt der große Bereich der Energie und deren Preise, knapp dahinter sortiert sich mit 21 Prozent die digitale Welt ein. Etwas abgeschlagen in den Top fünf folgen Mietrecht (acht Prozent) und Gesundheit sowie Pflege (vier Prozent).

Sicherheit im Konsumalltag vermitteln

„Wir als örtliche Verbraucherzentrale waren im vergangenen Jahr wieder eine verlässliche Partnerin im kommunalen Hilfesystem“, bilanziert die Leiterin der Herner Verbraucherzentrale, Veronika Hensing. „Den Menschen vor Ort Rat und Unterstützung zu bieten, Sicherheit im Konsumalltag zu vermitteln und vor Übervorteilung zu schützen, war uns auch im Jahr 2024 ein besonderes Anliegen.“

Allerdings nehmen Hensing und ihr Team auch zunehmende Verunsicherung auf Verbraucherseite, unseriöse Geschäftspraktiken, teure vertragliche Bindungen, komplexe rechtliche Rahmenbedingungen und in Teilen existenzielle Krisensituationen wahr.

Die Leiterin der Verbraucherzentrale Herne, Veronika Hensing (Archivbild).

„Neben individuellem Rat sorgen wir auch durch Maßnahmen des kollektiven Rechtsschutzes und durch vorbeugende Verbraucherinformation für eine Stärkung der Verbraucherseite. Wir wirken Desinformation im Verbraucheralltag entgegen und setzen uns für gesellschaftliche und wirtschaftliche Teilhabe aller Menschen in unserer Region ein“, betont Hensing.

Firma '1N Telecom' verschickte rätselhafte Schreiben

So waren einzelne Themen und Firmen 2024 besonders im Fokus. So verschickte das Düsseldorfer Telekommunikationsunternehmen „1N Telecom“ rätselhafte Schreiben (halloherne berichtete) und baute in den Briefen direkt Druck auf. Verbraucher sollten ihren bisherigen Telefonanschluss kündigen und die Rufnummernmitnahme zu 1N Telecom beantragen.

Wer das nicht tat, bekam einige Wochen später einen zweiten Brief mit einer vorzeitigen Kündigung und einer Schadensersatzforderung wegen angeblicher Verletzung der Vertragspflicht. Außerdem wurde schnell klar, dass die Firma die Daten der Empfänger von Internet-Gewinnspielen erhalten hatte.

Sorgenfalten wegen FTI-Insolvenz

Ebenfalls für Sorgenfalten auf der Stirn brachte die Insolvenz des Reiseanbieters FTI Touristik im Juni 2024 mit sich. Viele, die in den Urlaub fliegen wollten, wussten plötzlich nicht, ob sie ihr Geld zurückbekommen. Hier konnte die Beratungsstelle mit Antworten auf viele Fragen Klarheit bringen.

Weitere wichtige Verbraucherthemen waren teure Retouren bei meist asiatischen Onlineshops, unnötige Gebühren bei TV-Kabelanschlüssen, an der Haustür oder am Telefon untergeschobene Energieverträge, die hohen Energiepreise allgemein und rechtswidrige Zinsklauseln bei Sparverträgen. Außerdem setzte sich die Verbraucherzentrale bei der Fairen Woche für mehr Klimagerechtigkeit ein und verschenkte in Kooperation mit Entsorgung Herne Weihnachtsdeko (halloherne berichtete).

Klar ist: Auch 2025 wird es der Verbraucherzentrale nicht an Themen mangeln und sie wird sich weiterhin mit besten Kräften für die Beratungen der Kunden einsetzen.

Sonntag, 22. Juni 2025 | Autor: Marcel Gruteser