
Warum Sabine und Martin Schellhase bei 'Einfach heiraten' mitmachen
Die zweite 'Hochzeit' als 'Zeitreisende'
Die eigene Hochzeit ist für viele Paare bekanntlich der schönste Tag im Leben. Manche wollen die Erinnerungen aber nochmal aufleben lassen – und das sogar als „Zeitreisende“. Dazu gehören Sabine und Martin Schellhase. Sie sind seit 1998 verheiratet und haben sich für das neue PopUp-Hochzeitsfestival mit dem Titel „#einfachheiraten“ des Ev. Kirchenkreises (halloherne berichtete) angemeldet.
Hierbei wird der Park am Schloss Strünkede am Samstag, 20. September 2025, zu einer großen Location für Zeremonien. Wer will, kann seine Ehe symbolisch erneuern, sich kirchlich trauen (wenn man standesamtlich verheiratet ist) oder segnen lassen. Genutzt werden neben der Schlosskapelle auch mehrere Stationen im Park. Anfang Juni 2025 gab es bereits 18 Anmeldungen für den Tag, die Kapelle ist schon ausgebucht.
Bereits zur Silberhochzeit an so etwas gedacht
„Als ich davon bei halloherne gelesen habe, fand ich das sofort interessant. Bereits zur Silberhochzeit hatten wir darüber nachgedacht, aber das ist dann im Sande verlaufen. Nun ist das eine gute Möglichkeit, nochmal den Segen zu erhalten“, erzählt Sabine Schellhase im halloherne-Gespräch. Dirk Salewski hat das Paar damals getraut, der Pfarrer verstarb allerdings schon im November 2016 im Alter von nur 56 Jahren (halloherne berichtete).
„Eigentlich bin ich nicht mehr so gern unter vielen Menschen und habe außerhalb der Arbeit lieber meine Ruhe“, räumt Ehemann Martin Schellhase ein. „Aber hier hat die Frau das gesucht und vorgeschlagen, deshalb bin ich gerne mit dabei.“ Schließlich mache die Ehe der beiden viel „Rumblödelei“ aus, auch viel Humor gehöre dazu. „Es funktioniert so seit 27 Jahren“, sagen beide unisono.
Große Fans des Steampunks
Nun werden beide also im Strünkede-Park im Boho-Stil sich erneut segnen lassen – aber was ist mit der Zeitreise gemeint? „Ich bin leidenschaftlicher Science-Fiction-Leser und mag auch den Cyberpunk-Stil. Zusammen haben wir zudem vor einigen Jahren den Steampunk für uns entdeckt“, erzählt der 55-Jährige. „Zylinder, Weste und damit der Peaky Blinders-Stil haben es uns angetan. Man kann da viel gestalten, es gibt jede Menge Kreativität.“

Zeitlich ist dieser Stil in den 1900er bis 1920er Jahren zu verorten. „Zu dieser Zeit damals waren vor allem die Leute viel freundlicher. Früher war das normal“, erklärt die 53-Jährige Sabine Schellhase. „Außerdem verkleiden wir uns gerne.“ Sie sehen sich aber als Newcomer in der Szene, die sich unter anderem am Heimatmuseum Unser-Fritz immer mal wieder trifft (halloherne berichtete und berichtete). So gibt es beispielsweise auch in Bochum und Dortmund mehrere historische Jahrmärkte.
Die Outfits sind bestellt
Ihr Outfit haben beide schon ausgesucht, angekommen ist es aber noch nicht. „Bei mir wird es in schwarz und apricot sein, bei meinem Mann in grau inklusive Schiebermütze“, verrät die „Braut“ – damals wurde übrigens standesgemäß in einem weißen Kleid geheiratet.
Wenn nun der große Tag im September vor der Tür steht, erhofft sich das Ehepaar Schellhase einen schönen Tag. „Im Idealfall haben wir schönes Wetter, lernen andere Leute kennen und empfangen entspannt unseren Segen“, blickt die Frau voraus. „Wir lassen uns überraschen und schauen einfach, wie es wird.“
Kleine Feier mit der Familie
Mit dabei werden die beiden Kinder (34 und 17 Jahre alt) sein, hinzu kommen noch einige Familienmitglieder. „Vielleicht werden wir dort noch was trinken und was essen, oder wir feiern bei uns zu Hause in Baukau. Das steht noch nicht fest“, erklärt Martin Schellhase, der in Münster geboren, aber in Bickern aufgewachsen ist.
Sabine Schellhase, die den Strünkede-Park für die schöne Natur lobt und deren Schwester bereits in der Kapelle geheiratet hat, freut sich jetzt schon auf September: „Ich bin schon im Planungsfieber – fast ein bisschen wie bei der ersten Hochzeit.“ Nicht mehr lange, dann wird schließlich aus der Planung der zweite Segen – für eine hoffentlich noch lange Ehe.