
Regenbogenflaggen, heiße Temperaturen und laute Musik
Bunter CSD zieht durch die Herner City
Laut, bunt und auffällig wollten die Teilnehmer vom diesjährigen Christopher Street Day (CSD, halloherne berichtete) am Samstag (14.6.2025) sein: Das ist ihnen auch gelungen. Unter dem Motto „Nie wieder still“ setzten sie ein kraftvolles Zeichen für Sichtbarkeit, Gleichberechtigung und Solidarität mit der queeren Community.
Die Polizei zählte beim Demo-Zug durch die Stadt, der am Europaplatz startete, rund 500 Teilnehmer, die für gute Stimmung sorgten. Begleitet von lauter Musik zogen sie friedlich durch die City.
Bei der Hitze und Temperaturen von 30 Grad und mehr und der prallen Sonne zeigen sich die Organisatoren mit der Resonanz zufrieden. „Schön war, dass erstens alles gut und reibungslos funktioniert hat und die Sanitäter weniger Einsätze als im vergangenen Jahr hatten“, bilanziert Christian Koßek vom CSD-Planungsteam gegenüber halloherne.
Feuerwehr sorgt für eine nasse Abkühlung
Zudem fügt er an: „Die Feuerwehr hat uns am Europaplatz ebenfalls unterstützt, indem sie mit Wasser gespritzt und damit den Platz, als auch die Leute abgekühlt hat.“ Neben dem Wasser aus den Feuerwehrschläuchen waren logischerweise auch Wasser zum Trinken als auch Sonnencreme stark nachgefragt.
Nachdem der Demo-Zug, inklusive einer Zwischenkundgebung samt Redebeiträgen vor dem Herner Rathaus, wieder am Startpunkt angekommen war, startete ab 14:30 Uhr das Bühnenprogramm. Beim Ständefest vermeldet Koßek mit insgesamt 14 Organisationen einen Zuwachs gegenüber der Anzahl im Vorjahr.
Es gab aber auch – trotz des guten Wetters – Schattenseiten. Als die große Gruppe gemeinsam mit ihren bunten Outfits, Plakaten, Masken, Regenbogenflaggen und Co. noch auf Hernes Straßen unterwegs war, waren nicht alle Bürger so gut drauf wie die Teilnehmer aus der queeren Community. „Leider gab es auf der Straße vereinzelte queerfeindliche Rufe. Außerdem wurden unter anderem bei Facebook einige negative Kommentare verfasst“, gibt Koßek an, ohne genauer auf die Wortlaute eingehen zu wollen.
Eindeutiges Plakat von LGBTQ-Gegnern am Westring
Bildlich gab es ebenfalls „Proteste“ im Vorfeld des CSD. So liegen halloherne Aufnahmen vor, die ein kleines Banner an der Brücke am Westring, Höhe Bahnhof Herne, zeigen. Darauf zu sehen: Regenbogenfarben, zwei (homosexuelle) Männer als Strichmännchen, die gerade Sex haben. Diese Szenerie wird aber von einem Strich durchkreuzt, also vom Urheber – freundlich formuliert – „abgelehnt“. Die Polizei, deren Wache an der Cranger Straße keine 100 Meter davon entfernt ist, bemerkte das Plakat aber noch am Samstagmorgen (14.6.2025) und entfernte es zügig.
Trotz alledem überwog beim Planungsteam das Positive deutlich. Nach dem Ende gegen 18:30 Uhr zog das Orga-Team ein zufriedenes Fazit. Auch das Wetter spielte mit, ein Gewitter zog vorbei.
Nächste Ausgabe 2026 geplant
Christian Koßek kündigt jetzt schon mal an: „Wir freuen uns auf die nächste Ausgabe im Jahr 2026.“ Die Planungen dafür starten bereits in Kürze. Details, wann die dann insgesamt siebte Auflage vom Herner CSD starten soll, stehen jedoch noch nicht fest. Die Teilnehmer werden sich sicher schon darauf freuen.
