halloherne.de

lokal, aktuell, online.
Nadine Albrecht kümmert sich jetzt um die Belange im Quartier.

Quartiersprojekt 'wir.horsthausen' startet

'Hinhören, was die Menschen brauchen'

Horsthausen gilt als ein Stadtteil mit besonderen Herausforderungen. Es gebe hier eine hohe Arbeitslosigkeit, eine ausbaufähige Infrastruktur und auch soziale Spannungen. „Die Corona-Krise hat auf die strukturellen Probleme des Stadtteils noch einmal verstärkt gewirkt. Vor allem Familien, Alleinerziehende, Kinder und Jugendliche sind besonders von der Pandemie und den Einschränkungen betroffen", berichtet AWO-Projektleiterin Nadine Albrecht bei der Vorstellung des neuen AWO-Projektes wir.horsthausen am Mittwoch (28.4.2021).

Anzeige: Osterbrief

Mit dem neuen Projekt der Arbeiterwohlfahrt Ruhr-Mitte (AWO) sollen genau diese Probleme angegangen werden. „Die AWO ist immer da, wo es schwierig ist. Der Stadtteil ist geprägt von Herausforderungen, aber die wollen wir angehen. Wir wollen bürgerschaftliches Engagement stärken, Menschen und Vereine sowie Initiativen vernetzen", so AWO-Geschäftsführer Marc Schaaf.

Bei der Vorstellung des Projekts: (v.li.) Oberbürgermeister Dr. Frank Dudda, Projektleiterin Nadine Albrecht und Marc Schaaf, AWO-Geschäftsführer.

Sozialpädagogisches und psychosoziales Angebot

So wird Nadine Albrecht im neuen 75 Quadratmeter großen Quartierbüro an der Horsthauserstraße 166 als Ansprechpartnerin und gleichzeitig auch als Kümmerin im Quartier agieren: „Ich möchte den Menschen in Horsthausen ein sozialpädagogisches und psychosoziales Angebot bieten."

Auch Oberbürgermeister Dr. Frank Dudda begrüßt das Engagement: „Die großen Verlierer dieser Pandemie sind die Familien und Kinder. Hier besteht Handlungsbedarf. Es ist wichtig, Menschen wieder miteinander ins Gespräch zu bringen. Das wird mit dem neuen Projekt möglich."

Die Verantwortliche möchte hören, was die Menschen im Stadtteil bewegt, um so konkrete Bedarfsangebote auszuarbeiten. Dazu hat die AWO eine Online-Umfrage gestartet, bei der die Bewohner des Stadtteils anonym und in wenigen Minuten ihre Meinung zum Stadtteil abgeben können. Darüber hinaus sollen mit der Umfrage die konkreten Bedarfe der Kinder, Familien und Jugendlichen vor Ort ermittelt werden.

Mit Info-Flyern wollen die Verantwortlichen die Horsthauser erreichen.

Die Corona-Pandemie habe laut Kindheitspädagogin Albrecht außerdem einen großen Einfluss auf die seelische Gesundheit. Homeoffice, Homeschooling, Ausgangsbeschränkungen und die Kontaktverbote belasten die Menschen sehr.

Unterstützung und flexible Lösungen

Ebenso nehme das Risiko von Vernachlässigung von Kindern und auch häuslicher Gewalt zu. Deshalb möchte sie Kindern, Jugendlichen, Familien und auch Alleinerziehende unterstützen und flexible Lösungen anbieten. Dafür möchte sie mit verschiedenen Initiativen und Einrichtungen zusammenarbeiten.

Im Bereich häuslicher Gewalt habe sie bereits mit dem Verein Schattenlicht Kontakt aufgenommen und auch mit dem Stadtsportbund laufen bereits Gespräche. Ziel der neuen Beratungsstelle ist es außerdem, einen Quartiersaustausch anzuregen. Wenn es die Pandemie wieder zulässt, sollen Gruppen- und Bildungsangebote in den Räumen des neuen Projektes stattfinden.

Ab Mai können Termine in der Beratungsstelle ausgemacht werden.

AWO-Projektleiterin Nadine Albrecht hat bereits ein Quartiersbrett, wo Menschen beispielsweise angeben können, wenn sie für andere einkaufen gehen würden oder jemand einen Hundesitter sucht, angebracht. Weitere Möglichkeiten, miteinander in einen Austausch zu kommen, sind in Planung.

Anzeige: Glasfaser in Crange

Ab Mai ist die neue Anlaufstelle dann auch für die Horsthauser geöffnet. Durch die Corona-Pandemie können aber derzeit nur Termine nach vorheriger Anmeldung erfolgen. Interessierte können sich auch anonym unter Tel 0160 - 9036 0761, per E-Mail unter wir.horsthausen@awo-ruhr-mitte.de oder über Instagram an die Beratungsstelle wenden. Finanzielle Unterstützung erhalte das Projekt vom Europäischen Sozialfond und dem Land NRW.

| Autor: Julia Blesgen