'Lauter lose Fäden'
Endspurt in Strünkede
„Lauter lose Fäden“, die erste, sehr dekorative und so recht in unsere Jahreszeit passende Ausstellung der Gruppe Textile Kunst im Kunstverein Schollbrockhaus, geht ihrem Ende entgegen. Nur noch drei Tage sind mehr als einhundert Arbeiten von einem Dutzend Mitglieder aus Herne und der unmittelbaren Umgebung im Strünkeder Schlosspark zu sehen.
Unter der Leitung von Silke Wleklik trifft sich die Gruppe jeden Dienstag zum „Runden Tisch“ im Obergeschoss des Schollbrockhauses zum ungezwungenen Austausch, dazu sind Gäste stets herzlich willkommen. Wer Spaß am Stricken, Häkeln, Sticken und anderen Formen textilen Gestaltens hat, ist herzlich willkommen.
„Lauter lose Fäden“ ist die erste Gemeinschaftsausstellung der schon etwa zwei Jahre bestehenden Gruppe, die offen für interessierte Neumitglieder ist. Dabei ist der Übergang zwischen Kunsthandwerk und Kunst fließend, die Freude am bisweilen auch gemeinsamen Tun steht klar im Vordergrund.
Ulrike Salomon zeigt Patchwork-Arbeiten unterschiedlicher Materialien, wobei Baumwollstoffe dominieren. Ihr Orient-Quilt aus Baumwolle und Baumwoll-Vlies ist mit 121 x 121 Zentimetern längst nicht ihr größtes Werk in der Ausstellung. Ein Blickfang im Fachwerk der ehemaligen Schlossmühle sind ein Teddy-Environment und gehäkelte spiralförmige Raumteiler von Astrid Winter.
Während Maria Partmanns gestrickte Wichtel jedem Besucher ein Lächeln entlocken, sie ist auch mit Schultertüchern und Fensterobjekten vertreten, zeigt Heike Hollenhorst gehäkelte Schultertücher und Pullover – das Richtige für kalte Wintermonate. Neben ausgesprochen schönen Gebrauchsgegenständen, die zum großen Teil auch zum Kauf angeboten werden, sind auch innovative künstlerische Gestaltungen zu sehen, die sich nicht auf den ersten Blick, sondern – bei Florian Kunath – nur mit einer Lichtquelle erschließen.
Da sich gerade, genauer: in der Nacht vom 9. auf den 10. November, die Reichsprogromnacht zum 87. Mal gejährt hat, der von den Nazis „Kristallnacht“ betitelte landesweite Auftakt der Verfolgung und Ermordung jüdischer Menschen, ist der Eingangsbereich des Schollbrockhauses zu einem eindrucksvollen Gedenkraum ausgestaltet worden. Fotos des Konzentrationslagers Buchenwald von Peter Knauf rahmen eine Sammlung von Handarbeiten, die Irma Michaely in den 1930er Kriegsjahren anfertigte, darunter gehäkelte Topflappen, Tischdecken, Klöppel- und Filierarbeiten (Taschen) sowie einen filigranen Stricküberzieher aus Seide von Elisabeth Hebbel.
Die Öffnungszeiten
- Freitag, 14. November 2025, 15 bis 18 Uhr
- Samstag, 15. November 2025, 14 bis 18 Uhr
- Sonntag, 16. November 2025, 14 bis 18 Uhr
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- Samstag, 15. November 2025, von 14 bis 18 Uhr
- Sonntag, 16. November 2025, von 14 bis 18 Uhr