Druckluft-Symphonie im Märchenwald
Der Kunstwald Teutoburgia verwandelte sich am Samstag (19.8.2017) zu einer Konzert-Bühne der etwas anderen Art. Der Förderverein und die Bürgerinitiative Teutoburgia hatte zum ersten Klang-Picknick eingeladen. Unter dem Motto - Licht an! - waren alle eingeladen einen lauschigen Sommerabend auf einer Picknickdecke zu verbringen, den unterschiedlichsten Klängen zu lauschen und sich von den Video- und Lichtinstallationen verzaubern zu lassen, da der Kunstwald an diesem Abend eher wie ein Märchenwald anmutete.
Zudem waren sie eingeladen, eigene Instrumente mitzubringen und Teil des Klang-Picknicks zu werden. Das nasse Wetter machte allerdings einen Strich durch die Rechnung auf einen lauschigen Sommerabend. Den gesamten Tag über hatte es geregnet und Nässe und Matsch luden nicht zum sitzen auf der Picknickdecke ein. Das hielt aber viele nicht von einem Besuch im Kunstwald ab. Verschiedenste Musiker waren im ganzen Park verteilt und unterstützten so die lockere Picknick-Atmosphäre. Dazu hatte der Herner Klangkünstler eigene Klangobjekte ausgestellt, an denen die Besucher musizieren konnten.
Mit dabei waren unter anderem das Medienlabor KiU aus Dortmund mit Harald Opel und seinen Studenten, Sara Hasenbrink und Team sowie Wolfram Lakaszus. Für die außergewöhnliche Lichtstimmung sorgte wiederholt Wolfgang Flammersfeld und seine Crew. Sie hatten dafür gesorgt, dass der gesamte Park farblich illuminiert war und eben wie ein Märchenwald aussah. Blaue, grüne, rote oder auch lilafarbene Lichtreflexe tanzten an den Bäumen und an den Resten der Industriekulisse empor und zeigten sie in geheimnisvollem Licht. Das lud viele Hobbyfotografen zum Fotografieren ein. Sie stellten ihre Liebsten an die changierenden Baumstämme und nicht selten hörte man: "Schatzi, schau doch mal hierhin." Aber, so manches Schatzi wollte nicht.
Hauptanziehungspunkt des Abends war aber der Herner Klangkünstler Christof Schläger. Er lud zu zwei Konzerten mit 100 Druckluft-Signalhörnern ein. Premiere feierte bei diesem Konzert ein 16-stimmiges Nebelhorn, das das Druckluft-Horn-Ensemble erweiterte. Schläger baute die Hörner und steuerte diese komplett mechanisch über Druckluft.
Ein Besucher, äußerte sich im Vorfeld: „Ich bin bei dem Wort Druckluft schon etwas skeptisch." Sein Kommentar im Nachhinein: "Wow, das hätte ich nicht erwartet. Das hat sich ja super angehört." Beate Kroll, die aus Bochum angereist war sagte: "Es ist etwas komplett anderes, als man gewohnt ist. Ich möchte die nächsten Horn-Konzerte auf keinen Fall verpassen.“ Aber nicht nur sie, sondern auch die rund 100 anderen Zuhörer waren von dem urbanen Hornkonzert und seiner musikalischen Inszenierung, das Schläger mit einer kleinen Pyrotechnik beendete, begeistert. Sie forderten Schläger lautstark zu einer Zugabe heraus.
Eingebettetes YouTube-Video
Hier finden Sie ein externes YouTube-Video, das zum Artikel gehört. Lassen Sie es sich durch Klick auf "Video jetzt laden..." anzeigen, sind Sie damit einverstanden, dass personenbezogene Daten an Google übermittelt und Cookies gesetzt werden können.