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Herne kooperiert mit FIWARE-Foundation für smarte Lösungen

Digitale Bildung in Schulen stärken

Die Stadt Herne möchte die digitale Bildung in Schulen stärken und Schüler dazu bringen, Digitalisierung besser zu verstehen und spielerisch wahrnehmen zu können. Dafür gab es am Donnerstag (19.11.2020) den „Weckruf Digitalisierung“, dazu wurde eine Kooperation mit der FIWARE-Foundation unterzeichnet. Das ist eine Open-Source-Initiative der europäischen Union, die Entwicklungen von smarten Lösungen fördert. Ziel ist, dass Schüler an MINT-Schulen und Berufskollegs mit eigenen Projekten zum Aufbau der IT-Struktur mithelfen.

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Ulrich Ahle, CEO von FIWARE, stellte das Konzept vor. FIWARE selbst ist eine skalierbare Open-Source-Plattform, die Vorteile wie kostenfreie Basissoftware und eine große Entwickler-Community biete, dazu von Start-Ups als auch globalen Unternehmen genutzt werde.

„Daten sind häufig in einzelnen Silos organisiert. Diese wollen wir aufbrechen und miteinander vernetzen“, sagte Ahle und fügte an: „Der digitale Zwilling ermöglicht dabei die digitale Unterstützung in verschiedenen Lebensbereichen. Zum Beispiel können wir dabei helfen, dass Autofahrer nicht die Zieladresse mehr ins Navi eingeben und dann vor Ort anfangen, einen Parkplatz zu suchen, sondern bereits zu freien Stellen gelotst werden. Das erspart Zeit, Wege und Treibstoff.“

Deutschland hinke im europäischen Vergleich mit der Digitalisierung im öffentlichen Bereich noch deutlich hinterher, so Ahle. „Jedoch ist mittlerweile die Notwendigkeit erkannt worden. Wir sind mit FIWARE in 140 Städten in 30 Ländern aktiv, in Deutschland sind es erst vier Städte. Trotzdem freut es uns, dass wir nun mit Herne die erste Kooperation mit Schulen starten“, sagte der CEO.

Die Digitale Transformation zu Smart Cities.

Pierre Golz von der Stabsstelle Digitalisierung erläuterte die genaue Kooperation: „Der Oberbürgermeister hat die Strategie bis 2025 ausgerufen, um die Talente von morgen auszubilden. Nun müssen wir den nächsten Schritt dafür tun, nachdem wir bereits mit WLAN und LoRaWAN erste Voraussetzungen geschaffen haben“, so Golz (halloherne berichtete). Im nächsten Schritt erhalten einige Schulen Sensoren, die angeschlossen werden, für Lehrer gibt es Tutorials, Videos und Infomaterial zur Nutzung. Damit können nach einer gewissen Zeit gesammelte Daten nicht nur für Schülerprojekte, sondern auch als Beitrag zur Smart City genutzt werden.

Die digitale Transformation zu Smart Cities laufe in vier Schritten ab: 1. Effizient und offen nach Lösungen suchen und Informationen verarbeiten, 2. Eine smarte Plattform schaffen, um Zugriff auf Kontext-Informationen zu gewährleisten, 3. Kontext-Infos nutzbar machen und Zugriffskontrolle gewährleisten und 4. Realisierung der Data Economy, also eine Stadt als Plattform für Daten.

Golz spricht zudem von zunächst 30 Sensoren, die verteilt werden. Dafür gäbe es noch eine Absprache mit dem MINT-Arbeitskreis und den beteiligten Lehrern. Für erste Ergebnisse peilt Golz die zweite Jahreshälfte 2021 an, dann sollen auch die besten Projekt prämiert werden.

Andreas Merkendorf, Fachbereichsleiter für Schulen und Weiterbildung, bezeichnete das Interesse als groß. „Das hat eine große Bedeutung für die Schulen. So kann man die Digitalisierung in den Unterricht einbinden und die Schüler werden an den MINT-Schulen beim Projekt sehen, was sich konkret alles mit der Digitalisierung verändern lässt“, sagte Merkendorf. „Wir freuen uns darauf und sind dankbar für die Einbindung in Herne.“

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Ein Blick auf das LoRaWAN Netzwerk und die Smart City Plattform der Stadt.

Oberbürgermeister Dr. Frank Dudda zeigte sich ebenfalls zufrieden: „Die Zukunft wird sich durch die Digitalisierung entscheiden und es ist daher gut, dass wir FIWARE an unserer Seite haben. So können wir unsere drei Leitmotive Urban, Digital und International weiter vorantreiben.“

| Autor: Marcel Gruteser