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Unbekannte Täter haben auf dem Südfriedhof zwei Gedenktafeln der Märzgefallenen und auf dem Holthauser Friedhof die Tafel für das Grubenunglück Mont-Cenis (im Bild) aus den Verankerungen gerissen und gestohlen. Der DGB zeigt sich erschüttert und fordert Aufklärung.

Stellungnahme zu den Diebstählen auf Friedhöfen

DGB ist erschüttert und fordert Aufklärung

Offenbar in der Nacht von Mittwoch (3.9.2025) auf Donnerstag (4.9.2025) schändeten bisher Unbekannte die Gedenkstätte der Herner Arbeiterbewegung auf dem Südfriedhof sowie die Grabanlage für die Opfer des Grubenunglücks der Zeche Mont Cenis auf dem Holthauser Friedhof und entwendeten mit brachialer Gewalt die verankerten Bronzetafeln (halloherne berichtete). Der städtische Fachbereich Stadtgrün hat Strafanzeige gegen Unbekannt gestellt.

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In einer ersten Reaktion zeigt sich der Stadtverband des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB) erschüttert. Der örtliche DGB-Vorsitzende Peter Holtgreve sagt: „Wir sind einfach nur empört und zornig. Wer macht sowas? Hier geht es ja nicht nur um irgendeinen Metalldiebstahl, hier waren Grabräuber am Werk die das Andenken an unsere gemarterten, ermordeten und im Falle 'Mont Cenis', verunglückten Vorkämpfer und Arbeitskameraden schänden und besudeln. Das ist ein Angriff auf unsere Identität und unsere opferreiche Geschichte.“

Norbert Arndt von der DGB-Geschichtswerkstatt ergänzt: „Dies ist auch ein Anschlag auf unser historisches Gedächtnis und an Kulturlosigkeit nicht zu überbieten. Das trifft die Herner Gewerkschaften bis ins Mark. Wir fordern Aufklärung, Einschaltung des Staatsschutzes und seitens der Stadt auch Vorkehrungen, dass ein solcher Frevel künftig unterbunden wird. Sicher, es geht in diesem Fall um unsere Gedenkstätten, es geht aber auch um Vandalismus und Diebstähle auf privaten Grabanlagen. Das ist nicht hinnehmbar.“

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Nicht der erste Anschlag

Bereits Ende März 2003 war der kleine Ehrenfriedhof Ziel eines Anschlags. Eine Woche nach der damaligen Gedenkveranstaltung wurden der Granitblock und die Grabsteine der März-Gefallenen mutmaßlich von Neonazis mit roter Leuchtfarbe beschmiert. Die geistigen Nachfahren der rechten Mörderbanden hinterließen „Rotfront verrecke! – Jedem das seine!“ Auch damals wurde Strafanzeige erstattet, die Ermittlungen verliefen im Sande, heißt es vom DGB.

Donnerstag, 4. September 2025 | Quelle: Norbert Arndt / DGB