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Hahn im Korb, noch ungerupft (v.l.): Heike Gruß, Karin Krebs, Klaus Mahlberg, Kristina Keppler und Sonja Kitsch in „Der Kurschattenmann“.

Wiederaufnahme in der Eickeler Komödie am Park

Der Kurschattenmann

Die Corona-Pandemie sorgte für eine Unterbrechung der Aufführungsserie der Körner-Erfolgsproduktion „Der Kurschattenmann“ in der Regie und Ausstattung von Klaus Mahlberg. Der kurzweilige Vierakter von René Heinersdorff feiert am Samstag, 15. April 2023, Wiederaufführung in der Eickeler Komödie am Park. Insgesamt fünf Aufführungen sind bis Saisonende geplant, der Kartenvorverkauf hat begonnen.

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Ton-Therapie im Raum der Stille, Schwimmgymnastik mit Poolnudel oder Makramee für Hängengebliebene: die Kurklinik Bad Pyrmont glänzt nicht nur durch eine elegante Inneneinrichtung mit leichtem Esoterik-Einschlag, sondern auch durch ein breit gefächertes Angebot für offenbar vor allem weibliche Patienten, die unter bipolarer Soziophobie oder anderen psychischen Problemen leiden. Deren Ursachen, das tritt in Gesprächen der Klinikgäste, die nur ihren Vornamen preisgeben und keineswegs ihre Krankheitsgeschichte offenbaren dürfen, rasch zutage, bei den Männern zu suchen sind.

No Drugs, no Rock’n Roll: Dass der ausgetüftelte Heilungsplan auch eingehalten wird, darüber wacht die Pflegedienstleiterin Isabel Heller (Karin Krebs) mit unmissverständlicher Konsequenz. Leben in die Bude bringt mit Ulrich Rösner (wer sonst: Klaus Mahlberg einmal mehr Hahn im Korb) ein begnadeter Märchenerzähler, der den Frauen reihenweise den Kopf verdreht. Mit Charme beim Umschmeicheln, mit Geduld beim Zuhören und mit einer gehörigen Portion aus Erfahrung gespeister Dreistigkeit, wenn es um den eigenen (materiellen) Vorteil geht. Er kann, wie Isabel Heller leidvoll erfahren musste, aufdringlich und liebevoll zugleich sein, weshalb sein „kleiner Flamingo“ eifersüchtig darauf sieht, ihre Schutzbefohlenen von diesem Hallodri von Kurschattenmann fern zu halten.

Was ihr auf Dauer weder bei der zunächst spröden, bald aber zu seinem „kleinen Grashüpfer“ mutierten Alice (Heike Gruß) gelingt noch beim „kleinen Seepferdchen“ Edith (Sonja Kitsch). Auch der reichlich eingebildete, attraktive Neuzugang Oda (Kristina Keppler) zeigt sich von seiner stereotypen Anmache beeindruckt und lässt sich auf Ulrichs Münchhausiaden als weltgewandter Kapitän, erfolgreicher Banker oder innovativer Architekt ein. Aber nur zum Schein, denn hier treffen Wesensverwandte aufeinander. Als sich das letztlich sogar um die Pflegedienstleiterin komplettierte Frauen-Quartett bei Zigaretten und Whiskey näher kommt, scheint Ulrichs Schicksal besiegelt: „An dem Mann stimmt nichts“ sind sich alle einig und schmieden einen teuflischen Plan, der den Kurschattenmann mit Vorliebe für teuren Wein und Jahrgangs-Grappa ein für allemal kurieren soll – und zwar zu mitternächtlicher Geister-Stunde...

Vogelgezwitscher aus dem Off empfängt die Zuschauer, die von Klinikmitarbeitern in grüner Berufskleidung, welche verdächtig nach Operations-Saal aussieht, zu ihren Plätzen im frisch renovierten Kellertheater an der Hauptstraße 25 in Eickel geleitet werden: Stehend gefeiert wurde das fünfköpfige Ensemble nach knapp zweieinhalb Stunden boulevardesker Unterhaltung ohne Türenknallen, dafür mit viel Esprit und offenbarer Spielfreude am naturgemäß ausverkauften Premierenabend des 21. September 2019. Die Volksbühne Körner Wanne-Eickel 1908 e.V. um den Mitbegründer der „Komödie am Park“ und Vorsitzenden Klaus Mahlberg, der dieses Amt auch im Amateurtheaterverband Nordrhein-Westfalen bekleidet, feierte mit der Komödie „Der Kurschattenmann“ seinerzeit zugleich ihr „rundes“ Jubiläum zum Bestehen des ältesten noch aktiven Theatervereins in unserer Stadt seit 111 Jahren. Inzwischen sind einige hinzugekommen zur Wiederaufnahme dieser Erfolgs-Produktion, deren Aufführungsreigen durch die Corona-Pandemie jäh gestoppt wurde.

Autor des kurzweiligen, am 22. November 2012 im Kölner Theater am Dom uraufgeführten Vierakters ist René Heinersdorff. Der Düsseldorfer des Jahrgangs 1963, dessen Großvater den „Ibach-Saal“ in der Schadowstraße und einen Musikalienhandel besaß, wuchs in einer kunstsinnigen Familie auf: seine Eltern betreiben eine Konzertagentur. Heinersdorff, selbst ausgebildeter Schauspieler („Drei Man im Bett“, „Die Camper“), Sänger und Regisseur, gründete 1994 die Boulevardbühne „Theater an der Kö“. Nach dem von seiner Mutter Barbara eröffneten „Theater am Dom“ in Köln übernahm er 2016 als drittes Haus das „Theater im Rathaus“ in der Essener Innenstadt.

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Karten für die Wiederaufnahme-Premiere am Samstag, 15. April 2023, und die weiteren Vorstellungen sind bei Blickpunkt Optik an der Hauptstraße 21 in Eickel oder unter Tel 02325 - 61760 erhältlich. Aufführungsbeginn ist jeweils samstags um 19:30 Uhr und sonntags um 18 Uhr.

Termine im Einzelnen

  • Samstag, 15. April 2023, 19:30 Uhr
  • Sonntag, 16. April 2023, 18 Uhr
  • Samstag, 13. Mai 2023, 19:30 Uhr
  • Samstag, 10. Juni 2023, 19:30 Uhr
  • Sonntag, 11. Juni 2023, 18 Uhr
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  • Samstag, 15. April 2023, um 19:30 Uhr
  • Sonntag, 16. April 2023, um 18 Uhr
  • Samstag, 13. Mai 2023, um 19:30 Uhr
  • Samstag, 10. Juni 2023, um 19:30 Uhr
  • Sonntag, 11. Juni 2023, um 18 Uhr
| Autor: Pitt Herrmann