
Dauerhafter Platz, um Saatgutkapseln zu ziehen
Bienenfutterautomat auf dem Wertstoffhof
Maja und ihre wilden Schwestern haben es nicht überall leicht. Monokulturen in der Landwirtschaft und darüber hinaus Flächen-versiegelungen und Schotter-Gartenwüsten in den Städten machen ihnen das Leben schwer. Dabei ist ihre ökologische Bedeutung für den Erhalt der Artenvielfalt unermesslich. Wild-und Honigbienen bestäuben viele Pflanzen. Eine einzige Honigbiene kann 1000 Blüten pro Tag bestäuben. Einige Wildbienenarten sind sogar noch fleißiger.
Um mitzuhelfen, die Umgebung für die pelzigen kleinen Artenschutz-Heldinnen in unserer Stadt bienenfreundlicher zu gestalten, hat Entsorgung Herne zum „Weltbienentag“, der am Samstag (20.5.2023) war, einen Bienenfutterautomaten angeschafft, heißt es in einer Mitteilung von Freitag (26.5.2023). Der gelbe Metallkasten war im ersten Leben ein Kaugummiautomat und wurde sorgfältig „upgecycelt“.
50 Cent kostet eine Kugel
Der Bienenfutterautomat hat seinen dauerhaften Platz an der Verschenkbude (halloherne berichtete) auf dem Wertstoffhof gefunden. Für 50 Cent kann man am Automaten eine Saatgutkapsel mit einer regional angepassten Blütenmischung ziehen. Wenn man das Saatgut im Gartenbeet oder im Balkonkasten ausbringt, wachsen Blühpflanzen heran, auf die Bienen wirklich fliegen. So schafft man ein kleines Schlemmerparadies für Maja, Fräulein Kassandra und Co.

Die Saatkapseln funktionieren übrigens im Mehrwegsystem. Neben dem Bienenfutterautomaten hängt ein alter Briefkasten, in den man die leeren Kunststoffkapseln einwerfen kann. Die Kapseln werden an die „Bienenretter Manufaktur“ zurückgegeben und neu befüllt.
Schon 275 Standorte in Deutschland
Der Dortmunder Sebastian Everding hatte 2019 die nachhaltige Idee, alte Kaugummiautomaten zu Bienenfutterspender umzurüsten. Das Upcyclingprojekt fand so viel Zuspruch, dass der Bienenfutterautomat in Produktion ging. Es gibt bereits mehr als 275 Standorte in Deutschland.