
Besuch der Bochumer Synagoge
An der vhs Herne fand am Montag (5.10.2020) ein eintägiger Bildungsurlaub statt. Inhaltlich ging es um Interkulturelle Kompetenz in einer Gesellschaft, in der unterschiedliche Kulturen zusammenkommen und miteinander leben. Es ging darum, eine Sensibilität für die vielen möglichen feinen Unterschiede herzustellen. Denn viele Irritationen lassen sich vermeiden: Mit Hintergrundwissen, Offenheit und Einfühlungsvermögen. Teilgenommen hatten auch Mitglieder der Islamischen Gemeinde Röhlinghausen, und gemeinsam fuhr man zur Bochumer Synagoge und besuchte das Haus des Zusammenkommens.

Der Besuch war alles anderes als normal. Denn seit dem Ausbruch der Pandemie, waren in der Synagoge keine Führungen mehr möglich. „Ich freue mich so sehr, dass ihr, seit März 2020, die erste Gruppe seit, die die Synagoge zu einer Führung, besuchen darf. Ich hoffe es wird alles wieder lebendiger“, sagte Michael Rosenkranz, der Vorsitzende des Gemeinderates der Jüdischen Gemeinde Bochum-Herne-Hattingen, bei seiner kleinen Begrüßungsrede.
Eine Besonderheit erfuhren die Besucher direkt vor Ort: Juden in aller Welt feiern in der Zeit vom 2.- 9.Oktober den „Sukkot‘‘, das Laubblütenfest, das an den Auszug aus Ägypten erinnert. An diesen Tagen wird der Schrein, in dem Thorarolle aufbewahrt wird, ganz besonders verkleidet und auf dem Tisch vor dem Altar wird ein Feststrauß, der aus einem Palmstrauß, Myrtenzweig, Bachweide und Zitrone besteht, aufgestellt.
Die einhellige Meinung der Besucher: „Auch wir haben uns sehr gefreut und sind sehr dankbar, dass wir einen besonderen Tag erleben durften. Wir wünschen unseren jüdischen Geschwistern besinnliche Feiertage.“