
SPD-Fraktion lud zum Dialog in die Flottmannhallen
Bauvorhaben Vödestraße
Bis auf den letzten Platz gefüllt war die Veranstaltung der Herner SPD-Fraktion am Mittwoch (28.7.2021) in den Flottmann-Hallen, teilte die Partei am Freitag (30.7.2021) mit.
Bereits im Vorfeld wurde das überwältigende Interesse an dem Bürgerdialog deutlich. Aufgrund der geltenden Corona-Bestimmungen durften aber nur 80 Personen teilnehmen. „Wir waren bereits zwei Tage vor unserer Veranstaltung ausgebucht. Gerne hätten wir wirklich allen Interessierten eine Teilnahme ermöglicht“, so der SPD-Fraktionsvorsitzende Udo Sobieski, „denn die Beteiligung der Bürger ist uns wichtig.“
Dreh- und Angelpunkt des Termins war der Bebauungsplan 244 - Vödestraße. Bereits 2014 wurde dessen Aufstellung beschlossen. Dem Bauvorhaben „Wohnen am Flottmannpark“ geht ein Umlegungsverfahren voraus, da es sich um ein Mischgebiet handelt, das sich aus Wohn-, Gewerbegebiet und Landwirtschaft zusammensetzt. „Für die Anwohnenden in meinem Wahlbezirk drängten sich demnach zurecht eine Vielzahl von Fragen auf“, so Kai Gera, Stadtverordneter in Altenhöfen, der gemeinsam mit Udo Sobieski diese „Fraktion vor Ort“-Veranstaltung ins Leben gerufen hatte.
Vertreter der Verwaltung waren dabei
Der Einladung folgten auch namhafte Vertreter der Verwaltung, die sich der Diskussion stellten. Neben dem Baudezernenten Karlheinz Friedrichs und dem Leiter des Fachbereichs Umwelt und Stadtplanung, Achim Wixforth, kündigte auch der Geschäftsführer des Umlegungsausschusses, Gerhard Schensar, sein Kommen an. Letzterem wurde dann auch zu Beginn der Veranstaltung um 18:15 Uhr das Wort erteilt, um allen Anwesenden das Umlegungsverfahren zu erläutern. Im Anschluss bekamen vier Vertreter der Bürgerinitiative „Grüne Lunge Flottmann-Park“ die Gelegenheit ihren Standpunkt klar zu machen und ihre individuellen und allgemeinen Bedenken zu äußern.

Kritik wurde unter anderem am Verfahren der Verwaltung geäußert, die Offenlegung und Widerspruchsphase des Bebauungsplanes in die Ferienzeit zu legen. In besonderem Maße wurden aber Umweltaspekte diskutiert. „Für uns ist es wichtig, dass es keine Erhöhung des Mehrversieglungsgrades geben soll“, betont Kai Gera. „Die Bebauung muss klimagerecht stattfinden. Es wäre gut gewesen, wenn beispielsweise Photovoltaik oder regendurchlässiges Pflaster von vornherein Bestandteil der städtischen Planung gewesen wären.“ Zudem wurden auch der Artenschutz, Lärmschutz und die Kalkulation für die zukünftige zusätzliche Belastung im Individualverkehr bemängelt.
Forderung nach mehr Klimaschutz
Ulrich Syberg, Vorsitzender des Ausschusses für Planung und Stadtentwicklung: „Seit Jahren fordern wir, dass von vornherein mehr Klimaschutz in Bebauungsplänen berücksichtigt wird. Es ist mehr als begrüßenswert, dass die Bürger den Prozess mitgestalten. Sie müssen und wollen mitentscheiden, wie sie in Zukunft leben wollen.“ Dem stimmt auch Kai Gera zu: „Transparenz ist oberstes Gebot. Die vorgebrachten Argumente müssen nun geprüft und weiterdiskutiert werden, sodass diese ordentlich in der Planung berücksichtigt werden können.“ Die Verwaltung indes signalisierte, offen für die Anmerkungen und Vorschläge zu sein.
Udo Sobieski zeigte sich nach der zweistündigen Diskussion sehr zufrieden: „Das Signal der Verwaltung ist so löblich wie notwendig. Es ist absolut wichtig, dass auf die Ausgewogenheit der Aspekte Umwelt, Wohnen und Wirtschaft geachtet wird, wenn es um die Weiterentwicklung unserer Stadt geht.“