
Treffen auf der orangenen Bank vor dem Rathaus
25 Jahre 'Runder Tisch gegen häusliche Gewalt'
In diesem Jahr feiert der „Runde Tisch gegen häusliche Gewalt“ in Herne sein 25-jähriges Bestehen. Anlässlich des Jubiläums kam ein Teil der Mitglieder am Freitag (23.5.2025) an der orangenen Bank vor dem Herner Rathaus zusammen.
Der „Runde Tisch gegen häusliche Gewalt“ wurde im Dezember 2000 auf Initiative des Frauenhauses sowie des Büros für Gleichstellung und Vielfalt gegründet. Ihm gehören neben verschiedenen städtischen Fachbereichen, wie Kinder-Jugend-Familie und Integration, auch Beratungsstellen, wie der Weiße Ring und Schattenlicht, sowie Vertreter von Justiz, Polizei und Politik an.
Vernetzung der Beratungsstellen
Der Runde Tisch vernetzt die verschiedenen Beratungsstellen und Institutionen und informiert durch breite Aufklärungs- und Öffentlichkeitsarbeit über Präventions- und Hilfsmöglichkeiten bei häuslicher Gewalt. Zentrales Anliegen der Mitglieder ist es, die Situation von Gewaltbetroffenen zu verbessern.
In den vergangenen Jahren hat der Runde Tisch zahlreiche Aktionen und Veranstaltungen organisiert. Dazu gehören unter anderem Schulungen für pädagogische Fachkräfte, Informationsangebote für Bürger, zum Beispiel zur anonymen Spurensicherung oder zum Thema Trennung und Scheidung, sowie Selbstbehauptungskurse für Schüler der weiterführenden Herner Schulen.
Schon seit vielen Jahren findet am Internationalen Tag gegen Gewalt an Frauen am 25. November eine öffentliche Aktion am Kugelbrunnen auf der Bahnhofstraße statt. Dabei wird unter anderem mit einer Menschenkette und Lichtern ein sichtbares Zeichen gegen Gewalt gesetzt.
Gewalt hat in Herne keinen Platz
Seit Anfang des Jahres zeigen vier orangefarbene Bänke, dass Gewalt in Herne keinen Platz hat (halloherne berichtete). In Anlehnung an die UN-Kampagne „Orange the World“ wurde in jedem Stadtbezirk eine orange Bank aufgestellt. Die Bänke setzen nicht nur ein klares Signal gegen Gewalt an Frauen, sondern dienen auch als ein Ort der Begegnung und Information. Jede Bank ist mit einem Schild versehen, das auf lokale und überregionale Hilfsangebote verweist.
Häusliche Gewalt ist ein gesamtgesellschaftliches Problem. Unter dem Begriff häusliche Gewalt werden alle Formen psychischer, sexueller und körperlicher Gewalt gefasst, die in der Ehe, Partnerschaft oder Familie stattfinden. Die Fallzahlen steigen seit Jahren kontinuierlich an. 2023 gab es in Herne 279 Anzeigen in Bezug auf häusliche Gewalt. Mehr als 80 Prozent der Betroffenen ist weiblich.
Informationen über Hilfsangebote gibt es auf der Webseite des Runden Tisches unter www.haeusliche-gewalt-herne.de. Gewaltbetroffene Frauen können sich etwa an das bundesweite Hilfetelefon „Gewalt gegen Frauen“ unter der Telefonnummer 116 016 oder die Beratungsstelle Schattenlicht unter der Telefonnummer 0 23 23 / 98 11 98 wenden.