
Friedhelm Wessel produziert die 'Oppa-Reihe' für NRWision
Herner holt Zeitzeugen vor die Kamera
Er ist fleißig: Rund 700 Minuten Zeitzeugengeschichten hat der Herner Autor und Filmemacher Friedhelm Wessel in etwas mehr als anderthalb Jahren für den Dortmunder TV-Sender NRWision produziert - dabei ist die sogenannte „Oppa-Reihe“ herausgekommen.
„Eigentlich sollte ein Freund den Part des Kommentators übernehmen, doch dann kam etwas dazwischen, da blieb mir nichts übrig, selbst meine Filme, die ich unter dem Motto 'Oppa, erzähl mal was vom Bergbau' produziere, selbst zu kommentieren“, schildert Wessel. Über 60 Beiträge des inzwischen 80-jährigen Herners, die zwischen acht und 20 Minuten lang sind, strahlte der werbefreie Sender, der mit der TU Dortmund und der Landesmedienanstalt zusammenarbeitet, bisher aus.
„Noch finde ich entsprechende Zeitzeugen auch in Herne“, berichtet der langjährige Zeitungsjournalist und Buchautor. Zuletzt sind die aus Wanne-Eickel stammenden Arnold Fiedler und Siegfried Walter hinzugekommen. Die beiden Senioren – beide sind über 90 Jahre alt – erzählten vor der Kamera von Friedhelm Wessel ihre Lebensgeschichte und ihre Erlebnisse im Bergbau. Alle Filme der „Oppa-Reihe“ sind übrigens jederzeit in der Mediathek von NRWision abrufbar.
Neuer Spielfilm aus und in Herne
Kürzlich hat sich der Herner Filmemacher einen Traum erfüllt, denn im März 2025 begann er mit den Dreharbeiten eines kurzen Spielfilmes. Gedreht wird überwiegend in Herne. „Die ersten zehn Minuten sind bereits im Kasten“, erzählt Friedhelm Wessel. Weitere Drehorte für „Die Suche“ fand er in Gelsenkirchen, Bochum und Bottrop. „Es ist eine Produktion von begeisterten Filmamateuren.“

Die Hauptrolle hat ein Freund des Filmemachers übernommen. Peter Allekotte stammt aus Gelsenkirchen-Hassel und ist ehemaliger Bergmann. Er macht sich in diesem Streifen auf die Suche nach dem Besitzer einer gefundenen Wetterlampe.
Kein Fan von YouTube und TikTok
„Es ist natürlich eine sehr surreale Geschichte, bei dem es sogar einen Garten der Erinnerungen und ein Institut für Erinnerungen gibt“, erzählt der Filmemacher mit einem Lachen, der bereits in den 1970er-Jahren seine ersten Zelloidversuche wagte. Dann aber, als die Videozeit anbrach, widmete er sich anderen Hobbys. Nun ist er mit großem filmischen Engagement in der Zeit von TikTok und Youtube zurückkehrt, obwohl er diese sozialen Medien meidet, wie er selbst sagt.
Der Film „Die Suche“ wird vermutlich Ende August, Anfang September 2025 zunächst im Sodinger Thomas-Morus-Heim uraufgeführt und danach bei NRWision ausgestrahlt. „Chef von NRWision ist übrigens Prof. Dr. Michael Steinbrecher, der einst zusammen mit dem deutschen Kultregisseur Sönke Wortmann für Westfalia Herne kickte“, merkt Wessel an. Wieder eine Anekdote mehr - und vielleicht auch ein weiteres Thema für einen Film.
